Gleich dreimal musste am Wochenende der Bahnverkehr in München und der Region vorübergehend eingestellt werden, weil Personen oder Gegenstände im Gleis der S-Bahn war. In einem Fall haben zwei 11- und 12-jährige Mädchen einen Schlüssel im Gleis gesucht.

Kinder im Gleis
Kinder suchen im Gleis nach Schlüssel
Quelle Grafik Bundespolizei München

Drei Einsätze wegen Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr hatte die Bundespolizeiinspektion München am vergangenen Wochenende zu absolvieren. In einem Fall befanden sich zwei Kinder (11 und 12 Jahre) in einem anderen eine offensichtlich betrunkene Person im Gleis. Im dritten Fall wurde ein auf die Schienen gelegtes Schild von einer S-Bahn überfahren, die mit Schäden anschließend still gelegt werden musste.

Am Sonntag, 17. Juli 2016, erkannte ein Triebfahrzeugführer kurz vor 17 Uhr zwei Kinder, die sich auf Höhe des Bahnhofes Trudering im Gleis der Bahnstrecke München – Rosenheim befanden. Nach Gleissperrung und Blaulich-Anfahrt konnte eine Streife der Bundespolizei die beiden Mädchen im Alter von 11 und 12 Jahren aus Berg am Laim  beziehungsweise Trudering vor Ort antreffen. Sie gaben an, ihnen wäre ein Schlüssel ins Gleis gefallen. Um nach diesem zu suchen, hätten sie sich in die Gleise begeben. Eines der strafunmündigen Kinder wurde von den Eltern abgeholt; das andere von einer Streife nach Hause gefahren. Durch den Polizeieinsatz kam es zu Beeinträchtigungen im S-Bahnverkehr und der Hauptstrecke nach Österreich/Italien.

Die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn AG verständigte am Samstag, 16. Juli 2016, die Bundespolizei über einen Mann mit Bierflasche im Gleisbereich. Gegen 8 Uhr erkannte ein DB-Mitarbeiter eine im Gleisbereich zwischen den Haltepunkten Unterföhring und Ismaning torkelnde männliche Person mit einer Bierflasche in der Hand. Zur Absuche der Gleise wurde der Zugverkehr eingestellt; um Gefahren auszuschließen wurde zur Absuche auch ein Helikopter der Fliegerstaffel Oberschleißheim eingesetzt. Die Person konnte nicht mehr festgestellt werden. Durch den Polizeieinsatz und die mehr als einstündige Streckensperrung kam es zu Verspätungen im S-Bahnverkehr von und zum Flughafen.

Die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn AG verständigte am Freitag, 15. Juli 2016, die Bundespolizei über einen Gegenstand, den eine S-Bahn gegen 15 Uhr im Bereich zwischen Berg am Laim und Riem überfahren hatte. Ein Triebfahrzeugführer einer S2 kam trotz Schnellbremsung, nachdem er das Hindernis erkannt hatte, nicht mehr rechtzeig zum Stehen. Er überfuhr ein Schild mit der Anweisung “Langsamfahrt”, das von bisher unbekannten Personen auf die Gleise gelegt worden war. Nachdem der Triebfahrzeugführer das Schild überfahren und die S-Bahn auf freier Strecke gestoppt hatte, entfernte er das  Schild aus dem Gleisbereich. Beim nächsten Halt am Bahnhof Riem stellte er fest, dass durch das Überfahren Schäden an der Sandstreueinrichtung entstanden waren. Die S-Bahn musste ausgestellt werden. Nach erster Schätzung entstand ein Sachschaden von rund 1.500 Euro.