Durch ein Missverständnis zwischen dem Busfahrer und der Mutter eines 1 1/2-jährigen Jungen hat am Sonntagabend ein kleiner Knirps alleine die Reise im Fernbus von München nach Berlin angetreten. Mutter und Polizei nahmen die Verfolgung auf und der Kleine konnte in Ingolstadt eingeholt werden.

Polizei Blaulicht
Polizei Blaulicht

 

Eine 22-jährige Frau brachte am Sonntag, 19. Juni 2016 gegen 22.25 Uhr ihren 1 1/2-jährigen Sohn, der bereits friedlich schlummerte, am Busbahnhof in München-Fröttmaning in einen Fernbus. Sie sagte zum Busfahrer, dass sie eben noch schnell auf die Toilette müsse. Der Busfahrer ging jedoch davon aus, dass die Dame die Toilette im Bus benutzen würde. Als die 22-Jährige kurz darauf von der Toilette im Busbahnhof zurückkam, war der Bus mit dem Eineinhalbjährigen an Bord aber bereits in Richtung Berlin losgefahren. Weil sie auch kein Handy beim Toilettengang bei sich hatte,  wandte sich die besorgte Mutter an eine andere Passantin im Busbahnhof, die daraufhin die Polizei verständigte.

Die Polizisten wollten dann über den Disponenten der Fernbusfirma den Busfahrer telefonisch erreichen. Der hatte aber eigenartiger Weise keine Telefonnummer des Busfahrers. Die Polizeibeamten entschlossen sich daraufhin,  mit der Mutter im Fahrzeug die „Verfolgung“ des Busses aufzunehmen. Gleichzeitig hinterließen die Beamten ihre dienstliche Handynummer bei einem Zeugen am Einsatzort, welcher zusagte, weiterhin über den Disponenten die Telefonnummer des Busfahrers in Erfahrung bringen zu wollen.Dies gelang schließlich, so dass die Polizisten mit dem Busfahrer Kontakt aufnehmen konnten, der sich zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits in Ingolstadt befand. Der Busfahrer wurde aufgefordert, am Nordbahnhof in Ingolstadt auf die Polizeibeamten zu warten, die zwischenzeitlich mit der Mutter an Bord mit Blaulicht auf der Nürnberger Autobahn dem Bus hinterher hetzten. Schließlich konnte die überglückliche Mutter ihren kleinen Bub in Ingolstadt wieder in den Arm nehmen. “Der kleine Mann hatte von der Aufregung gar nichts mitbekommen, da er die ganze Fahrt über geschlafen hatte.”, so Polizeisprecher Christoph Reichenbach vom Polizeipräsidium München.