Der Graf hält Hof in München. Dracula ist in der Stadt. Das Deutsche Theater verwandelt sich bis Mitte November in ein Vampirschloss. Premiere des Musical Klassikers war am 21. Oktober 2022.

Musical Graf Dracula im Deutschen Theater in München, Szene mit Thomas Borchert als Dracula, und Patrick Stanke als van Helsing, Copyright Foto Susanne Brill

Bis Mitte November hält der Graf Hof in München und treibt sein blutiges Unwesen. Alex Balgas Inszenierung des Musicals von Frank Wildhorn wurde nach der Premiere auf der Ulmer Wilhelmsburg von Publikum und Presse gefeiert. Wie dort ist auch  im Deutschen Theater Thomas Borchert in der Titelrolle zu erleben. Den Part seines Gegenspielers van Helsing übernimmt Patrick Stanke. Mit dabei ist auch Roberta Valentini, die München bereits als „Elisabeth“ begeisterte.

Mythen von Untoten gab es schon lange vor dem berühmten Roman von Bram Stoker. Sie sind wohl so alt wie die menschliche Angst vor dem schier unsterblichen Bösen und die Faszination für die blutsaugend erotische Macht der Vampire. Dieser könnte auch Mina Murray erliegen. Denn Graf Dracula, der Auftraggeber ihres Verlobten Jonathan Harker, ist ihr zwar unheimlich, doch zugleich gerät sie in seinen Bann.

Inszenierung orientiert sich an gleichnamigen Roman

Um sie zu retten, muss Jonathan mit dem geheimnisvollen Professor van Helsing den Kampf gegen den gefährlichen Gegner aufnehmen. Balgas Inszenierung orientiert sich stark am gleichnamigen Roman des irischen Schriftstellers Bram Stoker, der 1897 erschienen ist und seit 1921 in zahlreichen Versionen für Kino und Fernsehen verfilmt wurde.

Der amerikanische Komponist Frank Wildhorn, berühmt geworden durch seine Bühnenwerke „Jekyll & Hyde“, „Der Graf von Monte Christo“ und „Bonnie and Clyde“, lässt in DRACULA den Kampf zwischen Hell und Dunkel auch musikalisch spannungsreich austragen, mit markanten Gitarrenriffs und treibenden Beats als rockiges Musical. Für den passenden und mächtigen Sound sorgt ein 17-köpfiges Orchester unter der Leitung des bekannten Dirigenten Andreas Kowalewitz. 

Seine deutschsprachige Erstaufführung erlebte das Stück 2005 in St. Gallen. Diese unterscheidet sich von der Broadway-Version, mit der Wildhorn selbst nicht zufrieden war, unter anderem durch gleich sechs zusätzliche Songs.

Am Premierenabend waren auch viele Schauspielerinnen und Schauspieler, die sich von der Leistung der Kolleginnen und Kollegen auf der Bühne begeistert zeigten: „Ich finde den Dracula unglaublich charismatisch und die Lucy-Darstellerin ist eine tolle Sängerin. Die Musik ist mega. Es zieht einen so richtig rein in die Geschichte“, schwärmt Karin Thaler, die unter anderem mit ihrer Freundin Petra Drechsler gekommen war. „Ich bin unglaublich begeistert von allem. Das Bühnenbild, die Sänger, alles ist großartig. Kompliment“, sagt diese.

Stimmen zur Premiere 

Aber auch die Männer im Publikum konnte Dracula voll überzeugen. „Ich bin immer wieder überrascht, was man alles auf die Bühne bringen kann, aber das Deutsche Theater schafft es immer wieder, mich zu begeistern”, so Horst Kummeth. „Das war heute ein ganz großes Erlebnis. Ein Märchen für Erwachsene und trotzdem sehr modern.“ Kollege Rüdiger Bach geht es da genauso: „Ich bin sowas von begeistert. Diese Stimmgewalt, diese Bilder. Ich habe Gänsehaut.“

Miriam Neumaier, die normalerweise selbst auf der Musical-Bühne steht und zuletzt als Uschi in “Der Schuh des Manitu” im Deutschen Theater das Publikum begeisterte, saß ausnahmsweise mal im Publikum: „Es ist toll, die Kolleginnen und Kollegen heute anfeuern zu können. Und mit Valerie und Roberta habe ich ja auch hier in München an derselben Akademie studiert.“