Zwei Spaziergänger haben am Samstag gegen 15 Uhr eine Frauenleiche in einem kleinen Wäldchen im Riemer Park gefunden. Die 30-jährige Syrerin wurde von ihrem Ehemann ermordet, gegen den inzwischen ein Haftbefehl wegen Mordes erlassen worden ist. Die Polizei sucht jetzt Zeugen, die den Tatverdächtigen am 30. April 2016 gesehen haben.

Mord in Riem Fahndungsfoto
Opfer und Tatverdächtiger – Bildunterschrift: © SWM/MVG 2016, Veröffentlichung nur für Fahndungs- und Ermittlungszwecke gestattet

(Update 5.5.2016) Die Polizei sucht jetzt nach Zeugen, die den Tatverdächtigen am Samstagmorgen gesehen haben. Nach dem derzeitigen Ermittlungstand ist die Frau am Freitag, 29. April 2016 in der Zeit zwischen 7.30 Uhr und 8 Uhr umgebracht worden. Der dringende Tatverdacht richtet sich gegen den 36-Jährigen in München-Riem getrennt lebenden Ehemann der Verstorbenen, der sich aufgrund eines wegen Mordes erlassenen Haftbefehls in Untersuchungshaft befindet.

Zwischenzeitich konnte ermittelt werden, dass der Tatverdächtige in den frühen Morgenstunden des Freitag seine Frau – die spätere Getötete – vom Zentralen Omnibusbahnhof an der Hackerbrücke in München abgeholt hatte.  Gemeinsam fuhren sie dann mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof und von dort mit der U-Bahn weiter bis zur Endhaltestelle Messestadt Ost. Dort trafen sie gegen 7.25 Uhr ein, wie auch Bilder der dortigen Überwachungskamera belegen.

Um 8.08 Uhr kehrte der auffällig in Rot gekleidete Tatverdächtige zum U-Bahnhof Messestadt Ost alleine zurück, fährt eine Station mit der U-Bahn bis zur Haltestelle Messestadt West und begibt sich zum Willy-Brandt-Platz bei den Riem-Arkaden.  Nach eigenen Angaben will er dort die auf dem Bild der Überwachungskamera sichtbare helle Damenhandtasche seiner Frau in einen dortigen Mülleimer geworfen haben. Anschließend will er sich wieder in seine Unterkunft begeben haben.

Mord in Riem - Tatverdächtiger
Mord in Riem – Tatverdächtiger
© Polizei München

Spaziergängerinnen fanden die Leiche der Frau am Samstag, dem 30.04.2016, kurz vor 15:00 Uhr in dem Waldgebiet nahe der Reste der Start- und Landebahn des ehemaligen Flughafens München-Riem.

Zeugenaufruf der Polizei:
Wer kann zur Person des Tatverdächtigen und/oder seiner getöteten Ehefrau insbesondere in der Zeit vom Freitag, 29.4.2016 bis Samstag, 30.4.2016, Angaben machen?

Wer hat die Personen am Freitag, 29.4.2016 in den Morgenstunden in der U- bzw. S-Bahn gesehen?

Wer hat in der Gegend der Messestadt München-Riem, insbesondere zu den oben genannten Zeiten und Örtlichkeiten Wahrnehmungen gemacht, die mit der Tat in Zusammenhang stehen könnten?

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 11, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

(Update 3.5.2016) Gegen den Ehemann der ermordeten 30-jährigen Asylsuchenden, die in einem Birkenwäldchen im Riemer Park aufgefunden worden ist, ist Haftbefehl wegen Mordes erlassen worden. Die Mutter von vier Kindern ist nach den Erkenntnissen der Polizei bereits am 29. April 2016 gewaltsam ums Leben gekommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft München I erließ am Montagnachmittag, 2. Mai 2016, der zuständige Ermittlungsrichter Haftbefehl wegen Mordes, da die bisherigen Ermittlungen den Tatverdacht weiter erhärteten. Das Motiv für die Tat liegt anscheinend an der Trennung des Ehemanns, dem neuen Partner der Verstorbenen, sowie an dem Streit um die vier Kinder. Der Tatverdächtige bestreitet weiterhin für den Tod seiner Ehefrau verantwortlich zu sein. Die vier Kinder des Ehepaares konnten zwischenzeitlich in behördliche Obhut gegeben werden.

(1.5.2016) Am gestrigen Samstag, 30. April 2016, entdeckten die Spaziergänger in einem Gebüsch im Riemer Park in der Nähe des De-Gasperi-Bogens die eine bekleidete Frauenleiche und verständigten daraufhin die Polizei. Der Notarzt konnte vor Ort nur noch den Tod der Frau feststellen. Da sich bereits zu diesem Zeitpunkt Anhaltspunkte für einen gewaltsamen Tod ergaben, übernahmen die Mordkommission München sowie die Spurensicherung vor Ort die Ermittlungen.

Die zunächst ungeklärte Identität der Toten konnte über einen Schnellabgleich ihrer Fingerabdrücke geklärt werden. Demnach handelt es sich bei der Toten um eine 30-jährige Syrerin, die dieses Jahr nach Deutschland einreiste und im April einen Asylantrag in Eisenhüttenstadt stellte. Dort hat sie nach derzeitigem Ermittlungsstand mit 3 ihrer 4 Kinder gewohnt. Die Mordkommission fand heraus, dass der Bezug nach München offenbar aufgrund des hier lebenden Ehemannes sowie eines der vier gemeinsamen Kinder bestehen. Beide leben in einer Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in München-Riem. Der 36-jährige syrische Ehemann wurde im Laufe der Nacht zunächst als Zeuge vernommen. Im Zuge dessen ergaben sich Hinweise auf einen möglichen Tatverdacht gegen ihn, weshalb er als Beschuldigter belehrt und vorläufig festgenommen wurde. Der Tatverdächtige bestreitet die Tat.

Die Staatsanwaltschaft München I wird nach derzeitigem Ermittlungsstand am morgigen Tag Haftbefehl wegen Mordes beantragen.  Zur Klärung der Todesursache fand noch in den späten Abendstunden vom Samstag eine Obduktion im Institut für Rechtsmedizin der LMU München statt. Nach vorläufigem Befund verstarb die Geschädigte infolge Verbluten aufgrund einer Vielzahl von Verletzungen durch scharfe Gewalteinwirkung. Die Ermittlungen dauern an.

Zeugenaufruf:
Personen, die Hinweise zur Tat geben können, werden gebeten sich mit der Mordkommission München unter 089 / 29 10 – 0 oder jeden anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.