Beim Entsorgen von Müll ist am Donnerstag ein betrunkener Mitarbeiter des Templer-Klosters in München-Giesing in den Auer Mühlbach gestürzt und ertrunken. Nach längerer Suche fanden Einsatzkräfte der Feuerwehr die Leiche in einem Wehr des Baches.

Templer Kloster München
Templer Kloster München

Am Donnerstag, 16. Juli 2020, teilte ein Mitarbeiter des Templer-Klosters im München-Giesing der Polizei mit, dass seit einer halben Stunde ein 62-jähriger ehrenamtlicher Helfer vermisst werde, nachdem er etwas in den Müllcontainern entsorgen wollte. Da der 62-jährige stark betrunken sein soll und die Container direkt neben dem Auermühlbach stehen, wurde befürchtet, dass dieser dort in den Bach gefallen sein könnte.

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte versicherten die Mitarbeiter des Klosters, das Gelände bereits abgesucht zu haben, weswegen sofort die Videoüberwachung eingesehen wurde. Auf den Aufnahmen konnte der Vermisste erkannt und dabei beobachtet werden, wie er schwankend zu den Müllcontainern ging.

Daraufhin die Uferbereiche des Mühlbaches mit Hilfe von Einsatzkräften der Feuerwehr und mit Hilfe des Polizeihubschraubers abgesucht. Etwa eineinhalb Stunden nach dem Sturz wurde von der Feuerwehr ein Stauwehr nahe der Candidauffahrt des Mittleren rings stadteinwärts kontrolliert. Dort wurde der leblose Körper des Vermissten entdeckt und tot geborgen. Es ergaben sich keine Hinweise auf fremde Gewalteinwirkung. Die Mitarbeiter im Kloster mussten durch das Kriseninterventionsteam betreut werden.

Über den Archiconvent der Templer in München

Das Gebäude des jetzigen Archiconvents (Kloster) wurde 1968 vom “Trinitarion des orientalisch-orthodox-katholischen und kreuzesritterlichen Chor- und Hospitaliter-Ordens der Templer e.V.” erworben. Errichtet wurde das Haupthaus 1880 vom Hofgoldschmied Karl Winterhalter, von dem einige kunsthandwerkliche Arbeiten heute im Bayerischen Nationalmuseum zu sehen sind. Das Gebäude wurde 1979 vom Templer-Orden durch einen 67 Meter hohen Zwiebelturm ergänzt. Das Geläut umfasst 21 Glocken und ist eines der größten im Süddeutschen Raum.

Das Kloster wird von 13 Mönchen und 13 Nonnen bewohnt. Die Zahl 13 symbolisiert Jesus Christus und die 12 Apostel.  Zu den Aufgaben des Klosters gehört, notleidenden Menschen zu helfen. Es gibt tägliche Mittagstische speziell für Senioren sowie einen offenen Mittagstisch für Bedürftige mit warmen Mahlzeiten. Außerdem organisiert der Orden eine wöchentliche Lebensmittelausgabe an Bedürftige.