Das zweite Windrad auf der Deponie-Nord in München-Fröttmaning ist in Betrieb gegangen. Die 80 Meter hohe Anlage wird 7,1 Mio. Kilowattstunden im Jahr erzeugen und kann damit 2.800 Haushalte in München mit Ökostrom versorgen.

Zweites Windrad in München in Betrieb
Zweites Windrad der SWM in München in Betrieb
Quelle Foto: SWM/Peter Rintisch

Im Sommer 2020 wurde mit den Fundamentarbeiten begonnen, im Dezember der Turm und die Flügel montiert. Die Inbetriebnahme der zweiten Windkraftanlage in München-Fröttmaning ist nun abgeschlossen. Helge-Uve Braun, Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke München (SWM), hat grünes Licht für die Betriebsaufnahme gegeben. Damit ist das zweite Windrad auf der Deponie-Nord offiziell „am Netz“ und speist Ökostrom ein. Nach 200 Betriebsstunden wird es dann für etwa eine Woche für Wartungsarbeiten stillstehen, bevor sie in den Regelbetrieb geht. 

 Der Turm des Windrades ist 80 Meter hoch und die Rotorblätter sind 69 Meter lang. Damit überragt die neue Windkraftanlage ihre „Schwester“ aus dem Jahr 1999 auf der anderen Seite der Autobahn auf dem Fröttmaninger Berg deutlich. Auch bei der Energieproduktion liegt sie vorne: Mit rund 7,1 Millionen Kilowattstunden pro Jahr erzeugt sie genug Ökostrom für mehr als 2.800 Haushalte. Das ist etwa  viermal so viel wie die ältere Anlage, die übrigens künftig exklusiv für die Augustiner Brauerei den Strom liefern wird. 

SWM-Geschäftsführer Braun erklärt zur Inbetriebnahme: „Damit komplettieren wir einen weiteren lokalen Baustein unserer Ausbauoffensive Erneuerbare Energien. Wir arbeiten bereits an den nächsten Projekten, um unser Ziel zu erreichen: Soviel Ökostrom in eigenen Anlagen zu produzieren wie ganz München benötigt. Dabei nutzen wir die Potenziale hier vor Ort sowie an weiteren Standorten in Deutschland und in Europa – für das Gelingen der Münchner Energiewende und für den globalen Klimaschutz.“ 

100 Prozent Ökostrom auch für den Bedarf der Zukunft

Im Jahr 2008 haben die SWM ihre Ausbauoffensive “Erneuerbare Energien” gestartet mit dem Ziel, bis 2025 so viel Ökostrom in eigenen Anlagen zu produzieren, wie ganz München benötigt, seinerzeit rund sieben Terawattstunden. Aufgrund des Bevölkerungswachstums, der steigenden Zahl von Wärmepumpen und nicht zuletzt zunehmender Elektromobilität wurde dieses Ziel jüngst an den damit steigenden Strombedarf angepasst: Bis 2035 wollen die SWM bis zu 8,4 Terawattstunden Ökostrom erzeugen, um auch den Bedarf der Zukunft regenerativ zu decken. Schon heute betreiben die SWM in und um München knapp 70 Strom-, Wärme- und Kälteerzeugungsanlagen, die erneuerbare Energien nutzen.