Der Bundesliga-Drittligist Türkgücü ist pleite. Die Türkgücü München Fußball GmbH & Co. KGaA hat beim Amtsgericht München am 31. Januar 2022 einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren gestellt. Notwendige, zugesagte Gesellschaftermittel seien nicht geflossen, was den Schritt notwendig gemacht habe, so der Fußballclub.

Trikot Türkgücü München
Trikot Türkgücü München, Quelle Foto Pressemeldung Türkgücü München

Die Türkgücü München Fußball GmbH & Co. KGaA hat am 31.1.2022 beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. In einer Pressemeldung teilt der Fußball-Drittligist mit: “Im Zuge des Prozesses der Nachlizenzierung für die 3. Liga wurde ein für die weitere Planung der Spielzeit 2021/22 erforderlicher Finanzbedarf festgestellt, der durch Gesellschaftermittel hätte ausgeglichen werden sollen. Nachdem zunächst zugesagte Gesellschaftermittel nicht flossen, wurde der Schritt des Antrages auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens unumgänglich.”  

Mäzen und Präsident von Türkgücü ist Hasan Kivran. Er will wohl nun nicht mehr Geldmittel in den Club pumpen und hat den Geldhahn zugedreht. Er war 2015 finanziell eingestiegen. Türkgücü stieg zwischen 2018 bis 2020 von der Landesliga die 3. Bundesliga auf. 

„Bis zum Tag der Antragsstellung haben wir alles in unserer Macht Stehende versucht, um diesen Schritt noch abzuwenden“, erklärt Geschäftsführer Max Kothny. „Auch wenn das leider nicht gelungen ist, so gilt es jetzt, die Situation nicht als Ende, sondern als Chance zu sehen. Wir haben nun die Möglichkeit, uns ohne Belastungen aus der Vergangenheit und mithilfe von möglichen neuen, starken Förderern neu auszurichten.“ In welcher Spielklasse ein Neuaufbau erfolgen kann, sei von sportlichen sowie finanziellen Faktoren abhängig, so der Fußballclub.

Sportlich hat die Antragsstellung wohl einen Neun-Punkte-Abzug zur Folge. Mit einem langfristigen, stabilen und wirtschaftlich-nachhaltigen Plan wäre aber ein Verbleib oder im Falle eines Abstiegs eine Rückkehr in den Profi-Fußball nicht ausgeschlossen. Hierfür sei man auf der Suche nach passenden Partnern und Investoren.

„Wir sind jedem Fan, jedem Mitglied, jeder Sponsorin/ jedem Sponsor und jeder sonstigen Sympathisantin/ jedem sonstigen Sympathisanten dankbar, der dem Klub in dieser Zeit weiterhin die Treue hält. Gemeinsam kann der steinige, aber aussichtsreiche Weg des Neuanfangs gegangen werden. Das Motto „Überall Familie“ gilt nun mehr denn je und auch weiterhin für jeden, der Teil dieses Vereins sein möchte“, richtet sich Kothny an das Vereinsumfeld.

Der Türkgücü München Fußball GmbH & Co. KGaA wurde mit dem heutigen Tag vom Amtsgericht München als vorläufiger Insolvenzverwalter Dr. Max Liebig von den Rechtsanwälten Jaffe zur Seite gestellt. Der Türkgücü München e.V. ist durch den Insolvenzantrag nicht betroffen.