Am Montagabend entgleiste ein Alex-Zug auf Höhe der Hackerbrücke am Gleis 26 bei der Ausfahrt aus dem Hauptbahnhof. Es handelte sich um eine Rangierfahrt ohne Reisende. Verletzte gab es nicht. 

Alex bei Rangierfahrt entgleist
Alex bei Rangierfahrt entgleist, Foto Bundespolizei

Kurz vor 18 Uhr am Montagabend, 25. Juli 2022, sollte ein leerer Alex-Zug mit acht Wagen vom Gleis 26 des Hauptbahnhofes zur Abstellung rangiert werden. Nach ersten Ermittlungen der Bundespolizei erkannte der Rangierarbeiter bei der Rangierfahrt ohne Reisende auf dem Gleisvorfeld, ein auf  “Halt” gestelltes Lichtsperrsignal zu spät. Der Zug hätte nicht über die Gleissperre fahren dürfen. Der Lokführer konnte trotz eingeleiteter Schnellbremsung den rund 20 km/h fahrenden Zug nicht mehr rechtzeitig vor der Sperre zum Stehen bringen.

Zwei Wagen überfuhren die Gleissperre, wodurch zwei Wagen in etwa auf Höhe des östlichen Endes des S-Bahnhaltepunktes Hackerbrücke entgleisten. Der erste Wagen entgleiste vollständig und grub sich ins Gleisbett ein. Der zweite entgleiste etwa zur Hälfte. Am Gleisbett, am Signal, den Betonbahnschwellen sowie an zwei Wagen entstand erheblicher Sachschaden, der von der Bundespolizei aktuell noch nicht beziffert werden kann.

Ermittlungen wegen Gefährung des Bahnverkehrs

Die Bundespolizei hat Ermittlungen wegen Gefährdung des Bahnverkehrs aufgenommen. Zum Zeitpunkt des Unfalls befanden sich keine Reisenden im Zug; es gab keine Verletzten.

Noch am Abend hat die Deutsche Bahn mit den Bergungsarbeiten des entgleisten Zuges begonnen. Für die Bergung des vollständig entgleisten Wagens wird nach erster Einschätzung von Verantwortlichen der Deutschen Bahn ein Bergezug benötigt. Die Bergung soll am Dienstagvormittag, 26. Juli 2022, fortgeführt und gegebenenfalls abgeschlossen werden. Erst dann können die Schäden am Gleisbett sowie die voraussichtliche Dauer der Reparaturarbeiten eingeschätzt werden.

Zur fotografischen Aufnahme des Tatortes wurde ein Helikopter der Bundespolizei-Fliegerstaffel Oberschleißheim eingesetzt. Der Vorfall war sehr öffentlichkeitswirksam, da die Unfallstelle mit dem im Gleisbett festgefahrenem Wagen sowohl von der Hackerbrücke als auch vom Haltepunkt Hackerbrücke gut einsehbar ist.