Eine Bande hat in München im Jahr 2015 mehrere Fahrschulautos gestohlen und nach Südost-Europa verschoben. Einige Mitglieder der Bande konnten nun verhaftet werden.

Polizeipräsidium München
Polizeipräsidium München

In der Nacht vom 1. auf 2. August 2015 sind unbekannte Täter in die Büroräumlichkeiten einer Fahrschule in München-Trudering eingebrochen. Sie entwendeten dort die Zweitschlüssel von Fahrschulfahrzeugen und insgesamt fünf Pkw (zwei BMW 1er, ein BMW 3er, ein VW Golf, ein VW Golf Sportsvan). Noch bevor die Tat entdeckt wurde, waren zwei der Pkw in Österreich in einen Unfall bei Melk verwickelt. Im Zuge der Überprüfungen beim Halter wegen einer anfänglich vermuteten Unfallflucht, wurde die Tat erst bekannt. Markant war, dass etwa 10 Tage vorher ein gleichartiges Delikt zum Nachteil einer Fahrschule im Münchner Norden verübt wurde, wobei zwei Pkw Mercedes gestohlen wurden.

Aufgrund der guten Spurensicherung durch die österreichische Polizei sowie der Durchsuchung der beiden Unfallfahrzeuge, konnte letztlich ein Tatverdacht gegen vier Rumänen und einen Ungarn im Alter zwischen 18 und 47 Jahren begründet werden. Bereits im Oktober wurde bei einem der Verdächtigen, der in Deutschland wohnte, eine Wohnungsdurchsuchung durchgeführt. Die übrigen Tatverdächtigen konnten zunächst nicht ergriffen werden. Aufgrund der erwirkten Haftbefehle wurden zwei der Tatverdächtigen, darunter auch der mutmaßliche Drahtzieher von Österreich, nach Deutschland ausgeliefert und festgenommen. Sie befinden sich aktuell in Untersuchungshaft. Zwischenzeitlich liegen erste Aussagen der Beschuldigten vor, wonach die Tatbeteiligung grundsätzlich auch eingeräumt wird. Im Zuge der Ermittlungen konnte ein weiterer, zurückliegender Pkw-Diebstahl von Ende April / Anfang Mai 2015 zum Nachteil eines Münchner Kfz-Händlers sowie ein KfzKennzeichendiebstahl, dem mutmaßlichen Haupttäter zugeordnet werden.

Der genaue Verbleib der Fahrzeuge ist – bis auf ein weiteres in der Nähe von Budapest aufgefundenes Fahrzeug – weiter unbekannt. Sie wurden jedoch alle in Richtung Südosten außer Landes gebracht. Die Polizei ermittelt weiter.