Andreas Steinfatt scheidet Ende Februar als Geschäftsführer aus der Paulaner Brauerei Gruppe aus. Er ist auch Vorsitzender des Vereins Münchner Brauereien. Nachfolger von Steinfatt wird bei Paulaner Thomas Drossé, der vom Spirituosen-Hersteller Pernod Ricard kommt.
Der Umbau der Paulaner Brauerei-Gruppe geht weiter. Der mächtige Mann des Münchner Bieres verlässt die Bühne. Einmal betritt er sie noch, wenn er am 28. Februar beim Salvator-Anstich die traditionellen lateinischen Worte „Salve pater patriae! Bibas, princeps optime“ spricht, und dem Bayerischen Ministerpräsidenten die erste Maß Starkbier reicht. Einen Tag später ist dann Schluss. Zum 29.2.2024 verlässt er nach 28 Jahren das Unternehmen.
Als Vorsitzender des Vereins Münchner Brauereien, der Vertretung der sechs Münchner Großbrauereien, war Steinfatt bislang bei keiner wichtigen Brau- oder Gastroveranstaltung in München wegzudenken. Dabei hielt er die Fäden zum Wohle der großen Brauhäuser immer fest in der Hand. Das Image bröckelte allerdings nach der etwas unglücklichen Auswahl des Wiesnwirtes des brauereieigenen Oktoberfest-Zelt Bräurosl zusehends.
Thomas Drossé wird zum 1.2.2024 Geschäftsführer Vertrieb
Sein Nachfolger Thomas Drossé hat zwar reichlich Vertriebserfahrung, ob er mit den Fallstricken im Münchner Dschungel mit den Wirten, Politikern und Medien zurecht kommt, muss sich erst noch zeigen. Drossé war von 2008 bis Mitte letzten Jahres bei Pernod Ricard Deutschland, Marktführer für Premium Spirituosen in Deutschland mit Sitz in Köln, tätig, seit 2012 als Geschäftsführer für Vertrieb und Trade Marketing. Vertriebserfahrung im Getränkebereich bringt er mit. Der Diplom-Kaufmann verantwortete acht Jahre als Leiter Key Account Management den Vertrieb für Handel und Gastronomie bei Gerolsteiner Brunnen, der zur Bitburger Holding gehört. Gemeinsam mit Jörg Biebernick, der vergangenes Jahr den bisherigen Vorsitzendem der Geschäftsführung Jörg Lehmann ablöste, wird Drossé künftig mit dem kaufmännischen Geschäftsführer Sebastian Strobl die Spitze der Paulaner Brauerei Gruppe bilden.
Familie Schörghuber bedauert das Ausscheiden von Steinfatt
„Andreas Steinfatts Entschluss, die Schörghuber Gruppe zu verlassen, bedauern wir sehr. Durch enormen persönlichen Einsatz und unternehmerisches Geschick hat er die Paulaner Brauerei Gruppe über Jahrzehnte hinweg positiv geprägt. Für seine großen Erfolge, vor allem aber für seine unerschütterliche Loyalität seiner Brauerei und uns gegenüber danken wir ihm von Herzen.“, sagen Alexandra und Florian Schörghuber für die gesamte Familie Schörghuber. Die Paulaner Brauerei Gruppe, zu der auch die Marken Fürstenberg, Auerbräu, Hacker-Pschorr, Hopf, Schmucker, Hoepfner und Chiemseer sowie 63,8 Prozent der Kulmbacher Brauerei AG gehören, ist Teil der Schörghuber Unternehmensgruppe in München.
Steinfatt wird die Salvator-Probe letztmals moderieren
Steinfatt erklärt zu seinem Ausscheiden: „Ich durfte 28 Jahre die stolze Geschichte unserer Brauerei mitschreiben und mich dabei kontinuierlich entwickeln, vom Mitarbeiter im Vertrieb zum Geschäftsführer. Dieser Werdegang wäre mir ohne das Vertrauen und die Unterstützung meiner Kolleginnen und Kollegen, vor allem aber der Familie Schörghuber nicht möglich gewesen. Dafür danke ich der Familie und allen meinen langjährigen Weggefährten von Herzen.“ Er sagte zu, dass er als letzten Akt noch die Verantwortung für die Salvator-Probe 2024 übernommen hat und zum Abschied auch die Moderation des großen Politiker-Derbleckens machen wird.