Afrikanische Filmtage 2016

Wann

27/10/2016 - 29/10/2016    
0:00

Wo

Gasteig Kulturzentrum
Rosenheimer Straße 5, München, 81667

Veranstaltungstyp

Lade Karte ...

Afrikanische Filmtage 2016
27. bis 29.10.2016
Gasteig, Vortragssaal der Bibliothek
Karten ab 13.10. bei München Ticket: 7,00 €; erm. 5,00 €

Zum sechsten Mal laden die Afrikanischen Filmtage in den Vortragssaal der Bibliothek im Gasteig ein.
Die in diesem Jahr ausgewählten Filme thematisieren zum einen die Kontinuität von afrikanischer Geschichte und Gegenwart als auch die enge globale Vernetzung Afrikas. Vier Spielfilme und drei Dokumentationen aus unterschiedlichsten Regionen erzählen filmisch-künstlerisch von der Entstehung und Entwicklung des Afrikanischen Kinos sowie von politisch aktuellen Themen und Problematiken, die sich längst auch außerhalb der geographischen Grenzen Afrikas bemerkbar machen.

Eröffnung am Donnerstag, 27.10.2016, 18:30 Uhr mit SEMBENE!
Senegal/USA 2015, 88 Min., engl. OF. Regie: Samba Gadjigo und Jason Silverman
Der Eröffnungsfilm SEMBENE! dokumentiert die Lebensgeschichte des jungen Senegalesen Ousmane Sembene, der heute als Gründervater des afrikanischen Kinos gilt. Mitte des 20. Jahrhunderts beginnt er als Schriftsteller und Filmemacher die Geschichte und Geschichten Afrikas zu erzählen. SEMBENE! dokumentiert das Leben und Werk eines Mannes, der zum Sprachrohr der Unterdrückten und somit zum Helden gleich mehrerer Generationen wurde.

20:30 Uhr
L’Oeil Du Cyclone
Burkina Faso 2014, 97 Min., OF m. dt. UT. Regie: Sékou Traoré
In einem namenlosen, von einem Bürgerkrieg heimgesuchten afrikanischen Land, wird die junge, idealistische Anwältin Emma mit der Pflichtverteidigung eines mutmaßlichen Rebellenführers beauftragt.

Freitag, 28.10.2016
18:30 Uhr
Joe Bullet
Südafrika 1971, 85 Min., OF m. dt. UT. Regie: Louis de Witt
1973 wird Joe Bullet, einer der ersten südafrikanischen Filme mit durchweg schwarzer Besetzung, im Eyethu-Kino von Soweto uraufgeführt. In Zeiten der Apartheid verkörpert der Karate kämpfende, quasi unverwundbare Superheld Joe Bullet die Vision eines “Schwarzen Daseins”, das von der damaligen Realität deutlich abweicht. Wenige Vorführungen später wird der Film verboten und jahrzehntelang nicht mehr gezeigt. Heute liegt dieses bedeutende Zeugnis afrikanischer (Film-)geschichte in restaurierter Fassung vor.

20:30 Uhr
The Revolution Won’t Be Televised
Senegal 2016, 110 Min., OF m. engl. UT. Regie: Rama Thiaw
Als der senegalesische Präsident Abdoulaye Wade im Jahr 2011 eine verfassungswidrige, dritte Amtszeit anstrebt, gründen einige Schulfreunde, darunter die Rapper Thiat und Kilifeu, die Widerstandsbewegung “Y’en a marre” (“Wir haben die Schnauze voll”). Wenig später beginnt die junge Filmemacherin Rama Thiaw, ein bewegendes Porträt des Protests zu zeichnen, indem sie die fortlaufenden Ereignisse dokumentiert.

Samstag, 29.10.2016
16:15 Uhr
A Peine J’Ouvre Les Yeux / Kaum öffne ich die Augen
Tunesien 2015, 102 Min., OF m. dt. UT. Regie: Leyla Bouzid
Tunis – kurz vor dem Arabischen Frühling: Die lebensfrohe Farah träumt davon, professionelle Musikerin zu werden. Als Sängerin einer Band lehnt sie sich mit politischen Texten gegen einengende, gesellschaftliche Strukturen auf. Eingebettet in die zeitgenössische arabische Rockszene erzählt dieser Film die Geschichte einer mutigen jungen Frau, die schmerzlich erfahren muss, dass Revolutionen Zeit brauchen.

18:30 Uhr
Les Sauteurs
Dänemark 2016, 80 Min., OF m. dt. UT. Regie: Abou Bakar Sidibé, Moritz Siebert, Estephan Wagner
Les Sauteurs zeigt die Realitäten junger afrikanischer Männer, die sich in einem informellen Camp in Marokko, in den Wäldern des Bergausläufers Gurugu, aufhalten. Immer wieder versuchen sie, die hochgesicherte Landgrenze zwischen Nordafrika und Spanien zu überqueren, um ins vermeintliche Eldorado Europa zu gelangen. Der Großteil der Aufnahmen stammt von Abou Bakar Sidibé, selbst Bewohner dieses Camps. Er ist sowohl Kameramann als auch Protagonist. Nach mehreren gescheiterten Versuchen, den Grenzzaun zu bezwingen, beginnt er, den Alltag im Camp und das zermürbende Warten auf den nächsten “Sprung” filmisch festzuhalten.
Der Regisseur Abou Bakar Sidibé ist zu Gast in München.
Abou Bakar Sidibé wurde 1985 in Mali geboren. Nach seinem Englischstudium arbeitete er unter anderem als Lehrer.

20:30 Uhr
The Cursed Ones / Die Verdammten
Ghana/UK 2015, 95 Min., OF m. dt. UT. Regie: Nana Obiri Yeboah
Eine Reihe von Unglücksfällen veranlasst die Bewohner eines westafrikanischen Dorfes, die stumme Asabi der Hexerei zu beschuldigen. Nach und nach gelingt es dem redegewandten Pastor, sogar ihre eigene Mutter gegen sie aufzubringen. Gemeinsam mit dem jungen Dorflehrer versucht der desillusionierte Reporter Godwin, Asabis Leben zu retten.
Der Produzent des Films Nicholas K. Lory ist zu Gast in München.
Nicholas K. Lory wurde 1989 in Oxford geboren. Er studierte Philosophie und Psychologie. The Cursed Ones ist sein erster, in Afrika gedrehter Spielfilm.

Im Anschluss an die Filme findet ein Filmgespräch mit den Gästen statt.
Moderation: Barbara Off (DOK.fest München)