Ein Trickbetrüger wollte in München eine 70-jährige Seniorin abzocken. Doch die hat die Lunte gerochen und simulierte eine Bargeldabhebung bei ihrer Bank. Als ein Abholer das Geld einsacken wollte, war die Polizei schon da, um ihn einzusacken.

Plakat Warnung vor falschen Polizisten
Plakat Warnung vor falschen Polizisten, Quelle Polizeipräsidium München

Am Donnerstag, 11. August 2022, erhielt eine 70-jährige Münchnerin an ihrem Festnetzanschluss einen Anruf von einer bislang unbekannten weiblichen Person, welche sich als Polizeibeamtin ausgab. Diese teilte der Münchnerin in dem Schockanruf mit, dass sich ihre Tochter derzeit in Untersuchungshaft befinde und nur gegen die Zahlung einer Kaution entlassen werden könne.

Die Seniorin durchschaute die Betrugsmasche und lies ihren Ehemann parallel die Münchner Polizei über den Notruf 110 alarmieren. Sie führte währenddessen das Gespräch mit der falschen Polizeibeamtin weiter. Im weiteren Verlauf simulierte die Münchnerin eine Bargeldabhebung bei ihrer Bank während sie dauerhaft mit der falschen Polizeibeamtin telefonisch in Verbindung stand.

Nachdem die Münchnerin wieder zu Hause war, wurde sie angewiesen das Bargeld an ihrer Haustür an einen angeblichen Angestellten des Amtsgerichts München zu übergeben. Die vom Ehemann alarmierten Polizeibeamten konnten den Abholer an der Haustür abfangen und festnehmen. Es handelt sich hierbei um einen 34-Jährigen mit polnischer Staatsangehörigen ohne festen Wohnsitz in Deutschland.

Der 34-Jährige wurde der Haftanstalt des Polizeipräsidiums München überstellt. Gegen ihn wurde zwischenzeitlich ein Untersuchungshaftbefehl erlassen. Die Arbeitsgruppe Phänomene der Münchner Kripo hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Dabei werden auch Zusammenhänge auf ähnliche weitere Taten geprüft.