Im Schlachthofviertel in München ist ein Radlogistik-Hub eröffnet worden. Fünf Logistikunternehmen werden vom Viehhof aus auf der letzten Meile Pakete auf modernen E-Lastenrädern zustellen. 

Bürgermeisterin Katrin Habenschaden und Mobilitätsreferent Georg Dunkel nehmen zum Start des Radlogistik-Hubs schon mal auf dem E-Lastenfahrrad Platz -  Quelle Foto Michael Nagy/ Presseamt
Bürgermeisterin Katrin Habenschaden und Mobilitätsreferent Georg Dunkel nehmen zum Start des Radlogistik-Hubs im Viehhof schon mal auf dem E-Lastenfahrrad Platz – Quelle Foto Michael Nagy/ Presseamt

„München ist die Paket-Hauptstadt Deutschlands, in keiner anderen Stadt werden so viele Pakete geliefert. Mit dem Radlogistik-Hub wollen wir die Zustellung auf der letzten Meile stadtverträglicher gestalten.”, erklärt Bürgermeisterin Katrin Habenschaden bei der Eröffnung des ersten Radlogistik-Hubs im ehemaligen Viehhof im Schlachthofviertel in München. Fünf Logistikunternehmen werden ab sofort vom Viehhof aus auf der letzten Meile Pakete an Privatpersonen zustellen sowie Stückgut an Gewerbeunternehmen, Handwerksbetriebe und Baustellen ausliefern. Dies alles mit hochmodernen E-Lastenrädern, die die Wohngebiete vom Autoverkehr entlasten. Ziel ist, dass damit die Straßen sicherer gemacht werden und die Umwelt geschont wird. Gleichzeitig bleibt die hohe Attraktivität des Wirtschaftsstandorts München erhalten, weil die Ver- und Entsorgung auch in hochverdichteten Innenstadtgebieten trotz stark steigender Sendungszahlen sichergestellt wird.

Der Logistik-Hub wird vom  städtischen Mobilitätsreferat betrieben.  München hat ein innovatives Logistikzentrum eingerichtet, um verschiedene nachhaltige und umweltfreundliche Geschäftsmodelle für Lastenräder zu fördern. Neben der regulären Paketzustellung werden auch andere Dienstleistungen wie Baustellen- und Unternehmenslieferungen abgedeckt. Das Fahrradlogistikzentrum bietet eine starke Plattform für Unternehmen, die in die Branche einsteigen oder expandieren wollen. Laut einer Studie des von der EU geförderten Projekts CycleLogistics können bis zu 51 Prozent des motorisierten Verkehrs in europäischen Städten durch Lastenräder und Anhänger ersetzt werden, darunter 69 Prozent der privaten und 31 Prozent der gewerblichen Fahrten. In dicht besiedelten Städten wie München ist der Mangel an ausreichendem Platz für die Fahrradlogistik nach wie vor ein großes Hindernis. Der Radlogistik-Hub im Viehhof soll zeigen, wie man mit begrenztem Platz erfolgreich arbeiten kann. Er dient als Grundlage für die Entwicklung eines Netzwerks von Hubs in der ganzen Stadt, das von der EU weiter unterstützt wird.

Logistik-Hubs teil der Mobilitätsstrategie 2035

Die P+R GmbH hat auf einem Teil der Münchner Markthallen, der in den Zuständigkeitsbereich der Stadtverwaltung fällt, eine neue Anlage gebaut. Das Projekt wird von der P+R GmbH betrieben, während es in Betrieb ist. Ganz im Sinne von “Mobile Zukunft München” (MZM) werden verschiedene Initiativen zur Verbesserung der Verkehrssituation in einer Großstadt wie München angestrebt und von der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern unterstützt. Die finanzielle Unterstützung durch das  Bayerische Verkehrsministerium ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Förderung.  Das Mobilitätsreferat setzt damit nach nur acht Monaten einen Auftrag des Stadtrats aus der Wirtschaftsverkehrsstrategie „Urbane Logistik“ um. Sie ist eine Teilstrategie der „Mobilitätsstrategie 2035“, dem Fahrplan für die Verkehrswende in München.

Einer der Dienstleister im ehemaligen Viehhof ist die Hermes Deutschland. Marco Schlüter, Chief Operations Officer, bestätigt, dass die City von München für die Zustellung via Lastenrad wie gemacht ist. Schlüter sagt: “Stau und Platznot sind hier neben zeitlichen Einschränkungen für Lieferverkehre und autofreien Zonen an der Tagesordnung. Das macht die Paketzustellung nicht einfach. Umso mehr freue ich mich, dass wir mit dem Radlogistik-Hub der Stadt München nun eine ideale Absprungbasis für die Zustellung via Lastenrad nutzen und damit den vielfältigen innerstädtischen Herausforderungen begegnen können.“