Die Vollversammlung des Münchner Stadtrats hat am 26. Juli 2023 endgültig den neuen Badesee in Freiham beschlossen. Bis der Kies ausgebaggert und das Freizeitgelände modelliert ist, werden allerdings noch viele Jahre vergehen. 

Auf diesem Gelände an der Stadtgrenze zu Germering soll der Badesee entstehen. Im Hintergrund der Kirchturm von Gut Freiham.
Auf diesem Gelände an der Stadtgrenze zu Germering soll der Badesee entstehen. Im Hintergrund der Kirchturm von Gut Freiham. Das Kieswerk (re.) soll nach dem Kiesaushub für den See aufgelassen werden.

2019 hatten die Grünen-Fraktion und in einem gemeinsamen Antrag die CSU- und SPD-Fraktionen im Stadtrat sowie der Bezirksausschuss 22 einen Badesee für Freiham gefordert. Daraufhin sind in einer Machbarkeitsstudie drei Lösungsvarianten untersucht worden. Variante 1 hatte die maximale Kiesausbeute des Areals an der Stadtgrenze zu Germering im Fokus, Variante 2 die Nutzung als Erholungsfläche mit Beibehaltung des dort bestehenden Kieswerks und Variante 3 den Wegfall des Kieswerkes. In einer Beschlussvorlage wurde dem Stadtrat die dritte Variante. Dafür haben sich auch der Kommunalausschuss und am 26. Juli 2023 einstimmig die Vollversammlung des Münchner Stadtrats ausgesprochen.

Die erste Variante hätte acht Hektar Wasserfläche ergeben, was etwa die Fläche des Riemer Sees bedeutet hätte. Durch die optimale Kiesausbeute wären alleine für die Auskiesung mindestens 8,5 Jahre notwendig gewesen. Die beiden anderen Lösungen schaffen etwa fünf Hektar Wasserfläche. Bei der beschlossenen Planung dauert es etwa 4,5 Jahre, bis der Kies ausgebaggert ist. Dazu kommen noch einige Jahre, bis die Anlage komplett angelegt ist. Die Seefläche mit Kiesstrand und Liegewiese wird eine Ausdehnung von 14,3 Hektar haben.

Variante 3 des Badesees Freiham, Quelle Stadtratsvorlage Machbarkeitsstudie 
Kommunalreferat München
                                         Variante 3 des Badesees Freiham, Quelle Stadtratsvorlage Machbarkeitsstudie, Kommunalreferat München

Bei der Variante 3 steht besonders der Aspekt der geringen Lärmbelastung durch die benachbarte Autobahn A99 im Osten und die Bundesstraße 2 nach Germering im Süden im Vordergrund, die durch Erdwälle gewährleistet werden soll. Von dort werden die Liegewiesen mit 10 Prozent Neigung zum See hin abfallen, der zwei Meter tiefer liegen wird, als die jetzigen Ackerflächen. Außerdem wird keine Steilufer geben, sondern es soll rings herum ein flacher Nichtschwimmerbereich geschaffen werden.

Da ein langfristigen Mietvertrag mit dem Kieswerk der Münchener Kies Union (MKU) am südöstlichen Ende des Geländes besteht, muss das Kommunalreferat der Stadt zusammen mit dem Zweckverband Freiham einen Nachtrag zum bestehenden Vertrag verhandeln, der den Kiesabbau für den Badesee und die Modellierung des Areals regelt. Die Erlöse aus dem Kiesverkauf sollen anteilig zwischen der MKU und der Stadt aufgeteilt werden. Aus den Einnahmen sollen die Herstellungskosten des Sees und der Grünanlagen mitfinanziert werden.