Die von der Bayerischen Staatsregierung angekündigte Aufhebung der Sperrstunde um 22 Uhr in der Gastronomie wird von den Münchner Innenstadtwirten begrüßt. Gleichzeitig fordern sie, dass auch die 2G-Regel aufgehoben wird. Auch der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) sieht in der Aufhebung der Sperrstunde einen Schritt hin zur Normalität. 

Gregor Lemke und OB Dieter Reiter
Der Vorsitzende der Münchner Innenstadtwirte Gregor Lemke (li.) mit Oberbürgermeister Dieter Reiter (re.)

Die Bayerische Staatsregierung wird am Dienstag beschließen, dass die 22 Uhr-Sperrstunde in der Gastronomie aufgehoben wird. Die 2G-Regel (Zugang nur für Geimpfte und Genesene) bleibt weiterhin bestehen. Die Münchner Gastronomie begrüßt die Aufhebung der Sperrstunde. Gregor Lemke, der Vorsitzende des Vereins der Münchner Innenstadtwirte, erklärt dazu: „Das ist ein wichtiger, in höchstem Maße verantwortbarer Schritt in Richtung Normalität und auch wieder etwas Lebensfreude. Schließlich hat unsere Branche bewiesenermaßen sehr gute, funktionierende und umfangreiche Schutz- und Hygienemaßnahmen.“ Nicht zuletzt gebe es für ihn ohnehin keine sinnhafte Erklärung dafür, warum warum es nach 22 Uhr ein vermeintlich höheres Ansteckungsrisiko geben soll. 

Für die stark gebeutelte Gastronomie-Branche sei die Aufhebung der Corona-Sperrstunde natürlich auch ökonomisch wichtig, betont der Wirt vom Augustiner Klosterwirt. „Wenn man auf Dauer nur noch zwischen 30 und maximal 50 Prozent Umsatz generiert, ist es nicht verwunderlich, dass viele Betriebe in ihrer Existenz gefährdet sind“, betont Lemke. Er sieht die Aufhebung der Corona-Sperrstunde als ersten Schritt. Jetzt hoffen die Münchner Innenstadtwirte auf weitere Verbesserungen wie ein Ende der 2G-Regelung.

Inselkammer: Unsere Schutz- und Hygienekonzepte funktionieren

Eine ähnliche Erklärung gibt auch die Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern, Angela Inselkammer, ab. Das sei ein verantwortbarer Schritt zu mehr Normalität, meint sie. Inselkammer weiter „Die Sicherheit unserer Mitarbeiter und Gäste steht für uns immer an oberster Stelle. Dank der erwiesenermaßen funktionierenden Schutz- und Hygienekonzepte ist der Aufenthalt im Gastgewerbe nicht nur wunderschön, sondern auch sicher. Wichtig ist es jetzt einen weiterführenden, kontrollierten Weg raus aus der Krise zu finden. Diese Stimmung spüren wir auch ganz deutlich in der Bevölkerung. Dazu sind weitere Schritte notwendig, insbesondere was Veranstaltungen angeht sowie Bereiche, die noch komplett geschlossen sind.“ Sie spricht hier die Clubs und Diskotheken an, wo eine Öffnung noch nicht absehbar ist. 

DEHOGA-Geschäftsführer Dr. Thomas Geppert ergänzt: „Durch die verschlechterten finanziellen Unterstützungsmaßnahmen des Bundes sind die Betriebe dringend auf jeden Umsatzzugewinn angewiesen. Aktuell sehen sich über die Hälfte aller gastgewerblichen Betriebe in ihrer Existenz gefährdet.“