Eine psychisch kranke Frau hat am Dienstag ein zweijähriges Mädchen im Hirschgarten in Nymphenburg entführt. Durch Lautsprecherdurchsagen der Polizei wurde eine Zeugin auf das Weinen eines Kindes in einer Wohnung aufmerksam und das vermisste Mädchen konnte unversehrt der Mutter zurückgegeben werden. 

Blaulicht Polizeiauto

Am Dienstag, 3. Oktober 2023, am frühen Abend waren eine Mutter und ihre 2-jährige Tochter aus dem Landkreis München im Hirschgarten in München. Sie war dort in einer Gruppe mit mehreren Kinder, die zusammen spielten. Der Mutter fiel plötzlich auf, dass sie ihre Tochter nicht mehr unter den spielenden Kindern sehen konnte. Daraufhin suchten die Personen aus der Gruppe die Umgebung ab. Als sie das Kind nicht finden konnten, alarmierte die Mutter gegen 18:40 Uhr den Polizeinotruf 110.

Sofort wurden umfangreiche Suchmaßnahmen durch die Polizei aufgenommen, an denen über zehn Streifen beteiligt waren, darunter auch Einsatzkräfte der Einsatzhundertschaften und ein Diensthundeführer mit einem Hund. Außerdem wurden auch Lautsprecherdurchsagen von der Polizei in der Grünanlage, nahen Biergarten vom Hirschgarten und dem angrenzenden Wohngebiet durchgeführt.
Gegen 19:45 Uhr rief eine Zeugin den Polizeinotruf an und teilte mit, dass sie in einer Wohnung im Bereich Neuhausen ein lautes Weinen eines Kindes hören würde. In der Wohnung würde eine alleinstehende Frau wohnen, die nach Kenntnis der Zeugin keine Kinder hätte. Der Zeugin kam die Situation sehr verdächtig vor.

Sofort wurden Einsatzkräfte der Polizei zu dem Wohnhaus geschickt und konnten dort das vermisste 2-jährige Kind, die Zeugin und eine 43-jährige dort wohnende Frau im Bereich des Hausflurs antreffen. Das Kind wurde daraufhin sofort zur Mutter gebracht und dieser wieder übergeben.

Die 43-Jährige, die auf die Beamten psychisch auffällig wirkte, wurde wegen einer Entziehung Minderjähriger und einer Freiheitsberaubung angezeigt. Nach den ersten Ermittlungen befand sich die Frau ebenfalls im Hirschgarten, traf dort auf das Mädchen, sprach dieses an und konnte das Kind dann dazu bringen, dass es in ihre Wohnung folgte. In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsreferat wurde die 43-Jährige, die auf die Beamten psychisch auffällig wirkte, aufgrund ihres gefährdenden Verhaltens in einem Krankenhaus untergebracht.