Monika Gruber hat beim großen Narrhalla Ball “Soirée Münchner Leben” am 28. Januar 2023 im Deutschen Theater in München den Karl Valentin Orden verliehen bekommen. Die Laudatio hielt der Kabarettist Helmut Schleich.

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Vor 50 Jahren anlässlich des 80-jährigen Jubiläums der Narrhalla wurde der Karl Valentin Orden erstmals gestiftet. Im Jahr des 130-jährigen Bestehens der Münchner Faschingsgesellschaft hat im Jahr 2023 diesen Orden die Kabarettistin Monika Gruber erhalten. In der Begründung der Verleihung heißt es: “Monika Gruber versteht es, ihr Publikum glücklich zu machen. Ihre Sprache ist das Bayerische, mit der sie auf der Bühne wie auch als Autorin, mit hintersinnigem Humor und feinsinniger Beobachtungsgabe ein Feuerwerk an Pointen zündet und scharfzüngig die Befindlichkeiten unserer Zeit aufzeigt. Sie selbst sieht den Humor als generell besten Weg, um am Dasein nicht zu verzweifeln.”

In ihrer Dankesrede zur Verleihung hat Gruber in Frage gestellt, ob die Attribute hintersinnig und feinsinnig auf sie tatsächlich zutreffend sei. Sie bezeichnete sich selbst als “Kettensägengoschn”, die nicht unbedingt in der Tradition des über sechs Ecken denkenden Humoristen wie Karl Valentins steht. Da seien Kabarettisten wie Gerhard Polt oder Helmut Schleich eher würdig, den Orden zu erhalten. Aber sie sei dann darauf gekommen, warum sie ausgewählt wurde. Denn seit 1973 seien bislang nur fünf Frauen mit dem Orden ausgezeichnet worden, da habe es wohl Nachholbedarf gegeben. 

Helmut Schleich verteidigt Monika Gruber vor Kritik

Die Laudatio auf Gruber hielt der Kabarettist Helmut Schleich. Er ging auch darauf ein, dass sie kritisiert werde, weil sie inzwischen rechtes Kabarett machen würde. “Aber Du bist nicht rechts, Du bist nicht links, Du bist da, wo die Leute sind”, bekräftigte Schleich. Er sieht es als zu eng gedacht an, eine liberalkonservative Haltung als rechts zu bezeichnen. Sie habe sich schlicht den freien Geist bewahrt, ohne Leitplanken zu denken, betont er. Schleich hält es da eher wie Werner Fink, dem ersten Preisträger des Karl-Valentin-Ordens, der gesagt hat: “Wer sich angesprochen fühlt, ist gemeint.”

Schleich bedauert es, dass Monika Gruber angekündigt hat, zum Ende des Jahres ihre Bühnenkarriere zu beenden. Er hofft, dass sie den von ihr angestrebten “Würstlstand vor der Bayerischen Staatsoper” zugesprochen bekommt. “Denn das wäre für München eine wunderbare Bereicherung München und damit die konsequente Fortsetzung des Kabaretts im wirklichen Leben”, meint Schleich. 

Festlicher Ballabend mit vielen Höhepunkten 

Traditionell eröffneten die Narrhalla Debütanten und Debütantinnen mit ihrer Tanzdarbietung im Dreivierteltakt den Ball “Soirée Münchner Leben” im Deutschen Theater. Viel Raum wurde auch der Jugend gegeben. Die Kinder- und Jugendgarde der Narrhalla, angeführt vom Jugendprinzenpaar Levi I. und Paula I., zeigten nach wochenlangen Proben erstmals in voller Länge die Show “American Dreams”. 

Ein weiterer Höhepunkt war der Gardetanz der Narrhalla Show unter dem Motto “Die bunten 90-er Jahre”, in der auch der Prinzenwalzer einbettet war, für den das tanzbegeisterte Prinzenpaar Steve I. und Ulrike I. viel Applaus bekam. 

Der Auftritt der Kultband “Münchner Zwietracht” brachte dann später am Abend den Ballsaal zum Kochen und wurde stürmisch gefeiert. Wolfgang Köberle und seine Bandmitglieder wurden in diesem Rahmen auch vom Goldenen Künstler-Magazin als Künstler des Jahres in der Sparte “Live Kult Akt” ausgezeichnet. Die Urkunde überreichte Monika Gruber.

Das Finale wurde eingeleitet von der Aktion “Fasching hat Herz – wir sind dabei”, bei der über 300 Akteure aus befreundeten Faschingsvereinen mit den jeweiligen närrischen Regenten wie auch den Damischen Ritter und die tanzenden Marktweiber vom Viktualienmarkt in den Ballsaal einzogen. Danach hieß es dann bei der Polonaise “Narrhalla Nächte sind lang” und es wurde schwungvoll bis in die späte Nacht zu der Musik des Orchesters Klaus Ammann  getanzt. Getoppt wurde das dann nur noch mit der legendären Schlagerparty im Foyer, wo noch ausgelassen gefeiert wurde.

Fotostrecke Verleihung des Karl Valentin Ordens an Monika Gruber