“Verschwundene Welt” heißt die Fotoausstellung, die am Sonntag im Haidhausen-Museum eröffnet wird. Der Haidhauser Fotograf Herbert Liebhart hat in den letzten 50 Jahren den Wandel in seinem Stadtviertel mit der Kamera dokumentiert. Parallel zur Ausstellung ist auch ein Bildband mit 388 Schwarz-Weiß-Fotos aus der Zeit zwischen 1973 und 1995 erschienen.

München, Haidhausen 1982, Kohlen und Holzlieferung im Winter in der Kirchenstrasse Foto Herbert Liebhart
München, Haidhausen 1982, Kohlen und Holzlieferung im Winter in der Kirchenstrasse, Foto Herbert Liebhart

Die Fotoausstellung “Verschwundene Welt” wird am 12. November 2023 um 14 Uhr im Haidhausen Museum in der Kirchenstraße 24 eröffnet. Bei der Vernissage sprechen Münchens Kulturreferent Anton Biebl und der Direktor des Haidhausen-Museums, Hermann Wilhelm. Parallel zur Fotoausstellung ist der Bildband “Verschwundene Welt – Teil 1” erschienen, in dem 388 Schwarz-Weiß Fotos aus der Zeit zwischen 1973 und 1995 zu sehen sind. 

Der Bildband entführt die Betrachter in einer Zeitreise in die Jahre, als Haidhausen noch als Glasscherbenviertel verschrien war. Der alte Ostbahnhof und Reste des Bürgerbräukellers stehen noch. In das inzwischen ebenfalls abgerissene Coca-Cola-Werk in der Steinstraße können die Passanten durch die Fensterfront beobachten, wie die Flaschen gefüllt werden. Das Hofbräu-Bier wird noch in Inneren Wiener Straße gebraut. Die Herbergen in der Steinstraße sind dem Verfall preisgegeben und auch viele Mehrfamilienhäuser sind stark sanierungsbedürftig. Es gibt noch kleine Tante-Emma-Läden, Stehausschänke und viele kleine Gewerbebetriebe in dem Viertel. 

Liebhart hat 50 Jahre lang das tägliche Leben in dem Stadtteil mit der Linse eingefangen. Er hat die Menschen in typischen Situation fotografiert, wie die Kohlenhändler, die im tiefverschneiten Haidhausen die Kohlensäcke abladen und liefern. Er zeigt aber auch spektakuläre Fotos wie den  Brand des Hofbräukellers oder die Razzien in der Sympathisantenszene der Roten Armee Fraktion in der Breisacher Straße. Die Bilder dokumentieren aber vor allem auch den Wandel des Stadtteils vom Glasscherbenviertel zur äußerst begehrten Wohngegend. 

Die Fotoausstellung im Haidhausen-Museum in der Kirchenstraße 24 ist bis zum 18. Februar 2024  Sonntag von 14 bis 17 Uhr und Montag, Dienstag und Mittwoch von 17 bis 19 Uhr geöffnet. Den Bildband „Verschwundene Welten – Haidhausen von 1973 – 1995“  gibt es in den Haidhauser Buchhandlungen buch&töne, Weißenburger Straße 14, und im Buchpalast, Kirchenstraße 5.