Dem 24-jährige sogenannte “Porsche-Mörder” ist es am 9. Februar 2021 gelungen, aus der Justizvollzugsanstalt (JVA) Stadelheim in München zu entkommen. Er hatte sich in einem Lieferwagen versteckt. Im Rahmen einer Großfahndung der Polizei konnte er aber am selben Tag im Hasenbergl wieder geschnappt werden. Nur wenige 100 Meter von dem Tatort entfernt, wo er im März 2020 einen Mann in seinem Porsche erschossen hatte, bei dem er Schulden wegen Drogengeschäften hatte.

JVA Stadelheim
Justizvollzugsanstalt Stadelheim in München

Im März vergangenen Jahres hat der damals 23-Jährige ehemalige Barkeeper David H. nach den Erkenntnissen der Mordkommission München in der Hugo-Wolf-Straße im Münchner Norden einen 25-jährigen Mann in seinem Porsche Panamera erschossen. Die beiden Männer hatten sich dort getroffen, weil der Tatverdächtige einen größeren Geldbetrag aus Drogengeschäften begleichen sollte. Aufgrund der Spurenlage konnte er am 27. März 2020 in der Wohnung seiner Freundin festgenommen werden. Seitdem saß der als “Porsche-Mörder” genannte in Untersuchungshaft, zuletzt in Stadelheim. 

Am 9. Februar 2021  um 9.15 Uhr ist ihm versteckt in einem Lieferwagen die Flucht aus der JVA gelungen. Ein Großaufgebot der Polizei suchte ihn. Der Fahrer des Lieferwagen war inzwischen im Münchner Norden angekommen, als er festgestellt hatte, dass er einen blinden Passagier an Bord hatte. Der LKW-Fahrer wählte den Notruf, worauf die Suche nach dem Flüchtigen sich im Hasenbergl konzentrierte. Eine Zivilstreife entdeckte David H. um 11 Uhr nur wenige 100 Meter vom damaligen Tatort entfernt in der Schleißheimer Straße in der Nähe des Mira-Einkaufszentrums. Polizeiintern war an die Einsatzkräfte ein aktuelles Foto des Flüchtigen per Bildübertragung verteilt worden. 

Bei seiner Flucht hatte sich der 24-Jährige Verletzungen zugezogen. Deshalb wurde er erst einmal ärztlich behandelt und dann wieder nach Stadelheim gebracht. Allerdings soll er nun in ein anderes Gefängnis verlegt werden, wo er dann sicher bis zu seiner Hauptverhandlung untergebracht ist. 

Das bayerische Staatsministerium der Justiz hat gegenüber Medien inzwischen den Ausbruch des Häftlings bestätigt. Es wurde eine Untersuchung in Stadelheim eingeleitet, wie es einem mutmaßlichen Mörder gelingen konnte, aus dem Gefängnis zu entfliehen. Es gäbe Hinweise, dass andere Gefangene an der Fluchthilfe beteiligt gewesen sein, bestätigte eine Sprecherin des Justizministeriums.