Eine sehr arbeitsreiche Silvesternacht brachte der Jahreswechsel den Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdienst. Trotzdem zieht die Feuerwehr ein positives Fazit.

Balkonbrand an Silvester Quelle Foto Feuerwehr München
Balkonbrand an Silvester, Quelle Foto Feuerwehr München
 
Bereits am Nachmittag des 31. Dezember 2023 begannen die ersten Brände, verursacht durch Feuerwerkskörper. Überwiegend handelte es sich um kleinere Brände an Mülltonnen oder Containern.

Bewohnerin bei Brand wegen Feuerwerksrakete schwer verletzt

Den ersten größeren Feuerwehreinsatz gab es dann in München-Perlach um 18:21 Uhr. Hier kam es in einem Hochhaus durch eine Feuerwerksrakete zu einem massiven Balkonbrand. Dabei platzte durch die Hitzeeinwirkung die Fensterscheibe. Die Mieterin verletzte sich bei den Löscharbeiten. Sie musste mit schweren Verbrennungen in eine Münchner Klinik transportiert werden. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen auf die Wohnung und den darüberliegenden Balkon gerade noch rechtzeitig verhindern. Dennoch mussten mehrere Etagen wegen der Verrauchung kontrolliert und anschließend mit einem Hochleistungslüfter entraucht werden. Im Anschluss wurde die zerborstene Fensterscheibe von den Feuerwehrleuten verschlossen. Der Einsatz dauerte knapp zwei Stunden.
 

Personal der Feuerwehr kräftig aufgestockt

 
Je näher der Jahreswechsel rückte, desto höher war die Zahl der Notrufe, die in der Integrierten Leitstelle einliefen und bearbeitet werden mussten. Durch eine geplante Aufstockung des Personals in der Leitstelle wurden die Anrufe schnell abgearbeitet und disponiert. Aufgrund der Erhöhung von Rettungsmitteln und der festen Besetzung von 22 Hilfeleistungslöschfahrzeugen durch die Freiwillige Feuerwehr konnten die Einsatzstellen sehr schnell mit Fahrzeugen und Einsatzkräften bedient werden. Dies führte dazu, dass die Feuerwehrleute meist noch rechtzeitig kamen, um größere Schäden an Gebäuden zu verhindern. Insbesondere bei mehreren Balkonbränden konnte ein Übergreifen auf die Wohnungen verhindert werden.
Etliche Mülltonnen, Container und Mülltonnenhäuser fielen den Flammen zum Opfer.
Zum Teil standen hier ganze Einhausungen mit mehreren Großraumtonnen in Vollbrand.
 

Zwei Autos und ein Müllhäuschen brennen

 
In den frühen Morgenstunden kam es um 4:45 Uhr zu einem größeren Brandereignis in der Parkstadt Solln. Bei Eintreffen des Löschzuges der Feuerwehr standen bereits zwei Pkw sowie ein Nebengebäude mit mehreren Mülltonnen in Vollbrand. Mit mehreren Löschrohren wurde ein umfangreicher Löschangriff eingeleitet. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Mehrparteienhauses wurden während der Löscharbeiten in einem Großraumrettungswagen untergebracht und betreut. Nach den Löscharbeiten musste ein Teil der Gebäudedämmung zur Kontrolle geöffnet werden. Glücklicherweise breitete sich das Feuer nicht auf die Wärmedämmung des Hauses aus. Das Wohnhaus musste mit einem Hochleistungslüfter entraucht werden, da bei dem Feuer Rauch eindrang. Im Anschluss konnten die Bewohner wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Bei einer Nachsicht an der Einsatzstelle mussten nochmals Kleinteile des völlig zerstörten Müllhauses abgelöscht werden, da sich hier das Feuer nochmals entzündete.
 

Weniger Rettungsdiensteinsätze als im letzten Jahr 

 
Auch für die Rettungsdienstkräfte gab es wieder jede Menge zu tun. Glücklicherweise kam es in diesem Jahr nicht zu besonders schweren Verletzungen durch Pyrotechnik. Dennoch rückten die notarztbesetzen Fahrzeuge der Feuerwehr im Betrachtungszeitraum von 12 Uhr bis 7 Uhr morgens am Neujahrstag zu über 100 Einsätzen aus. Übermäßiger Alkoholkonsum war häufig die Ursache für Stürze, Verletzungen und Streitigkeiten.
 
Besonders erwähnt der Pressebericht der Münchner Feuerwehr die insgesamt friedliche Feierstimmung in der Stadt . Meist wurden die Einsatzkräfte mit einem Lachen, Zuspruch und netten Worten empfangen. Schwere Übergriffe auf Einsatzkräfte blieben aus.
 

Einsatzstatistik an Silvester 

Feuerwehreinsätze 12.00 Uhr bis 7.00 Uhr: 209 Einsätze (Vorjahr 204) davon:
Brandeinsätze 183 (Vorjahr 192)
Technische Hilfeleistungen 26 (Vorjahr 12)
Rettungsdiensteinsätze gesamt von 19 Uhr bis 7 Uhr
426 Einsätze (Vorjahr 459)