Zum Actionsport Festival MASH im Olympiapark in München sind am vergangenen Wochenende 92.000 Besucherinnen und Besucher gekommen. Besonders großes Interesse erweckte der erste Streetdance Contest im Rahmen des Actionsport Festivals.

Munich MASH Actionsport Festival Olympiapark München Quelle Foto Olympiapark GmbH Fabian Stoffers
Wakeboard Event beim MASH Actionsport Festival Olympiapark München, Quelle Foto Olympiapark GmbH Fabian Stoffers

Die international besten Akteure auf dem Skateboard, Wakeboard, BMX-Rad sowie bei den Streetdance-Wettkämpfen konnten am vergangenen Wochenende über 90.000 Besucherinnen und Besucher beim MASH Festival im Olympiapark in München erleben. 

„Ich bin immer noch geflasht. Der Olympiapark hat getanzt. Die Stimmung war phänomenal. Nach dem Debut des Streetdance-Contests kann ich nur sagen: Es war absolut richtig, diesen Wettbewerb ganz offiziell in die MASH-Family aufzunehmen. Das Theatron war bis auf den letzten Platz gefüllt, die Tänzerinnen und Tänzer begeisterten mit ihren Moves und ihrem Style das Publikum“, freut sich Olympiapark-Chefin Marion Schöne und weiter: „Eines hat die diesjährige MASH-Ausgabe auf jeden Fall gezeigt: Unser Aktionsport-Festival hat sich seinen festen Platz sowohl bei den Top-Athletinnen und -Athleten aus der ganzen Welt erobert, die in den drei Tagen hervorragenden Sport zeigten, als auch bei den Münchnerinnen und Münchnern. MASH ist ein Event, der alle zusammenbringt, den Fan und die Familie, Jung und Alt. Darauf können wir stolz sein.“  Tatsächlich hat sich das Actionsport-Festival seit 2014 auch dank der kontinuierlichen Unterstützung der Landeshauptstadt München und weiterer Partner zu einem Highlight im Veranstaltungskalender des Olympiaparks entwickelt. 

Candyman beigeistert beim Streetdance

Dicht gedrängt erlebten die Zuschauerinnen und Zuschauer mitreißende Battles von erstklassigen Streetdancerinnen und -dancern. Die Preselection, zu der sich 70 Teilnehmer aus der Region, aber auch aus Brasilien und Marokko angemeldet hatten, musste am Freitag noch wegen der Wetterverhältnisse ohne Publikum in einem Zelt durchgeführt werden.

Unangefochtener Sieger beim Format 7-to-smoke (Allstyles) wurde Candyman. Er hatte sich selbst aus Frankreich eingeflogen, sich durch die Preselection getanzt und fegte dann einen Tänzer nach dem anderen aus dem Wettbewerb. Beim finalen Battle international Breaking 2vs2 setzten sich Lil Zoo (Österreich) und Phil Wizard (Kanada) gegen Justen und Shane (beide Niederlande) durch. Auch wenn er am Ende nicht gewonnen hat, so war der Münchner Said besonders happy über den Streetdance-Contest bei MASH. Als „Local“ freute er sich sehr darüber, zusammen mit Chau-Lin aus Stuttgart, mit dem er erstmals offiziell als Team antrat, sein Können dem heimischen Publikum zu präsentieren, das ihm seine Teilnahme und Darbietung bei MASH mit tosendem Beifall dankte. 

Kieran Reilly dominiert den BMX-Wettbewerb

Der BMX-Contest bei MASH war ein wahres Kieran Reilly-Festspiel: Nicht nur dass die britische Trickmaschine schon am Samstag den Best Trick mit einem Triple Tailwhip to Barspin gewann. Am Sonntag setzte der Vorjahressieger und frischgebackene Europameister noch einen drauf und holte sich erneut den Sieg. Dabei führte bis zum dritten Run, ein ganz anderer das Feld an, nämlich der 22-jährige Underdog Jacob Thiem aus den USA, dem ein erstklassiger erster Lauf gelungen war. Doch der 21-Jährige Kieran wusste genau was zu tun ist, um den Contest noch für sich zu entscheiden: Er packte in seinem letzten Lauf einen Double Flair aus, ein Trick der nur selten zu sehen ist, der ihm aber letztendlich den Sieg bescherte und den US-Amerikaner auf Platz zwei verwies. Dritter wurde Kierans Landsmann Declan Brooks, Dritter der Europameisterschaft 2023 und Olympia-Bronze-Medaillengewinner 2021. Als einziger deutscher Rider war Sikharin Supanmart im Finale dabei. Aber auch wenn der 23-Jährige Dresdner Letzter in de3r Runde der Besten wurde, hat er gut mitgehalten und das Münchner Publikum hat ihn gefeiert.

16-jährige Berlinerin glänzt mit ihrer Skateboard-Präsentation

Es war ein ziemlich eindeutiger Sieg: Mit zehn Punkten Vorsprung gewann der Spanier Danny León das Skateboard-Final, vor seinem Landsmann Jaime Mateu. Knapp dahinter sicherte sich der junge Berliner Tyler Edtmayer den dritten Platz. Es war ein Final auf höchstem Level – das Leistungsniveau steigerte sich kontinuierlich von der Elimination bis zum Final. Ein wahres Skateboard-Fest für die Fans auf den Rasenstufen. Vor allem war es der Tag von Danny León: Sein erster Run war schon sehr gut, der zweite trotz Patzer hervorragend, der dritte Run lief für den 28-Jährigen dann perfekt. An seinen Trickreichtum und seine Technik kam am Samstag keiner ran. Eine tolle Leistung zeigte der 22-jährige Tyler Edtmayer: Sein nahezu perfekter zweiter Run sicherte ihm den dritten Platz beim MASH-Skateboard Final der Männer. Überholt wurde er zum Schluss von Jaime Mateu, der sich in seinem dritten Run im Vergleich zu den ersten beiden enorm gesteigerte hatte. Zudem wiederholte der 27-jährige Spanier seinen Best Trick-Sieg aus dem letzten Jahr – diesmal mit einem Frontside-Blunt Indy-Grab am MASH-Fass.

Im Gegensatz zu den Männern war es bei den Frauen ein richtig enges Finale. Mit einem knappen Punktevorsprung entschied dann aber doch Lilly Stoephasius, die am Samstag schon mit einem  Backside Noseblunt den Best Trick gewonnen hatte, auch den Frauen Skateboard-Contest für sich. Auf Rang zwei platzierte sich die 15-jährige Britin Lola Tambling, die zwar in ihren drei Runs konstant eine sehr gute Leistung zeigte. Dennoch reichte die nicht an den Trickreichtum heran, den Lilly in ihrem entscheidenden ersten Run an den Tag gelegt hatte. Dabei nutze die erst 16-jährige Berlinerin den gesamten Parcours frei nach dem Motto: höher, weiter, schneller. Dritte wurde die 25-jährige Brasilianerin Yndiara Asp, der trotz eines sehr guten zweiten Runs insgesamt der Flow fehlte, um an der alten und neuen MASH-Siegerin Lilly Stoephasius vorbeizuziehen.

Deutscher Wakeboarder holt sich Platz 2

Auch bei der achten Auflage boten die international besten Wakeboarderinnen und -boarder einen spektakulären Contest. Die Frauen zeigten in ihrem Superfinal ein super starkes Riding mit wenig Stürzen. Tatsächlich war es ein Showdown auf Augenhöhe, das sich die Athletinnen und besonders die drei Erstplatzierten lieferten. Am Ende gewann Underdog, Lisa Baloo (25 Jahre) aus Israel, deren Tricks auf dem neuen Set-up im Olympiasee dann doch einen Tick schwieriger waren, als die der Zweitplatzierten Amerikanerin Jamie Lopina (25 Jahre) und der 16-jährigen Rivers Hedrick (USA), die auf Platz drei landete, sich aber schon am Freitag mit ihrem Landsmann Gavin Stuckey (17 Jahre) über den Sieg beim Team-Contest freuen konnte. Für die Kölnerin Julia Rick reichte es heuer leider nicht zu einem Podestplatz.

Es wäre zu schön gewesen, aber am Ende war es nicht der erhoffte back-to-back-Sieg, für den Kölner Nico von Lerchenfeld, sondern „nur“ Platz zwei. Aber die Wakeboarder lieferten sich auch einen Contest auf absolut höchstem Niveau. Am Ende holte sich Pedro Caldas aus Brasilien, der an allen Tagen Top-Leistungen zeigte, im Superfinal den Sieg. Erstmals in München dabei und sofort auf den dritten Platz fuhr der 23-jährige Brite Joe Battleday. „Local“ Dominik Gührs war leider schon in der Qualifikation ausgeschieden.

MASH & More

Das MASH Fest ist die „Geheimzutat“ die den Sportevent im Olympiapark so einzigartig macht. Über 40 Ausstellerinnen und Aussteller aus den Bereichen Sport, Lifestyle und Nachhaltigkeit präsentierten sich vom Hans-Jochen-Vogel-Platz bis hinunter zum Olympiasee. Das Fest war einmal mehr der Ort kultureller Vielfalt, mit Livemusik  auf der MASH Bühne, Kunst und Design, Infotainment und Interaktion – bunt, kreativ, abwechslungs- und einfallsreich, für Jung und Alt. Dazu gab es jede Menge spannende Workshops und Angebote, die zu Mitmachen und Ausprobieren einluden.

Nächstes Jahr wird dann vom 2. bis 4. August 2024 ein Jubiläum gefeiert. MASH hat dann den 10. Geburtstag.