Am 18. und 19. Juni 2016 feiert München mit dem Stadtgründungsfest seinen 858. Stadtgeburtstag. Hier die Highlights des Programmes am Marienplatz, in der Fußgängerzone, am Rindermarkt und Odeonsplatz.

Stadtgründungsfest-München-2015

Am Wochenende 18. und 19. Juni 2016 begeht die Landeshauptstadt München mit dem Stadtgründungsfest ihren 858. Geburtstag unter dem Motto „München jubelt!“ Mit dabei sind Jubilare wie die Freiwillige Feuerwehr München (FFM), die ihr 150. Bestehen feiert, und der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM), der seit 125 Jahren für die Müllbeseitigung und -vermeidung in der bayerischen Metropole zuständig ist. Oberbürgermeister Dieter Reiter eröffnet auf dem Marienplatz am Samstag, 11 Uhr, offiziell die große Open-Air-Geburtstagsparty. Zwei Tage bietet das Stadtfest in der Innenstadt ein abwechslungsreiches Programm für die ganze Familie: Musik und Tanz, Brauchtum und Folklore, Spiel und Spaß zum Mitmachen, Zuschauen und Zuhören. Umfangreich ist das Angebot für Kinder mit Höhepunkten wie dem mittelalterlichen Stadtleben im Alten Hof, dem Ritterlager am Marienhof, der Schnitzeljagd mit Start am Trachtenmarkt in der Rosenstraße und einem Auftritt von „Café Unterzucker“ auf dem Marienplatz. Der Kunsthandwerker-Parcours zieht wie das Handwerkerdorf der Münchner Innungen am Odeonsplatz viel Publikum an. Irische Folk Music und bayerische Volksmusik haben ihren Platz auf der „Grünen Insel“ am Rindermarkt.

Die Dellnhauser Musikanten stimmen am Samstag ab 10 Uhr am Marienplatz auf die Geburtstagsparty ein. Nach dem Elf-Uhr-Läuten des Glockenspiels am Rathausturm findet die offizielle Eröffnung durch Oberbürgermeister Dieter Reiter statt. Mit der freundlichen Unterstützung des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM) zeigt das Duo „Alpensperrmüll“ unter Leitung von Toni Bartl in einem Showspektakel wie virtuos, erstaunlich und aberwitzig Gerümpel musikalisch recycelt werden kann. Flankiert wird die Eröffnung mit einer Parade der Freiwilligen Feuerwehr München und Mitarbeitern des AWM. Lautstark böllernd verkünden Schützen vom Rathausbalkon und dem Turm des Alten Peter den Beginn des Stadtgründungsfestes 2016.

In diesem Jahr feiern drei Münchner Institutionen ihr Jubiläum: die Freiwillige Feuerwehr München (FFM), der Abfallwirtschaftsbetrieb München und das städtische Referat für Arbeit und Wirtschaft (RAW). Das RAW, das vor 25 Jahren eingerichtet wurde, ist Ausrichter des Stadtgründungsfests und gibt in diesem Jahr der Freiwilligen Feuerwehr München (FFM) zum 150jährigen Bestehen und dem Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) zum 125. Geburtstag Raum, in der Schrammerstraße auf der Meile der Jubilare sich zu präsentieren.

Die Freiwillige Feuerwehr München präsentiert sich zum Anfassen, Mitmachen und Erleben. Für alle Feuerwehr-Begeisterte, ob jung oder alt, werden Träume wahr: Einmal ein hochmodernes Feuerwehrauto mit allen seinen Gerätschaften erklärt bekommen, einmal darin Platz nehmen zu dürfen. Zu Bestaunen sind schwere Schutzausrüstungen, deren Funktionen demonstriert werden. Am Infostand gibt es Wissenswertes über die Aufgaben und Historie der Freiwilligen Feuerwehr sowie über die Jugendfeuerwehr. Wer schon immer mal wissen wollte, wie ein Müllfahrzeug funktioniert, kann sich dies am Originalobjekt zeigen lassen. Am Infostand der AWM wird „Jubiläumserde“ verlost, vielseitig einsetzbar für Garten-, Balkon- und Zimmerpflanzen in Premiumqualität. Erinnerungsfotos können an einer Fotowand mit einem historischen schwarz/weiß-Motiv der Müllabfuhr geschossen werden. Auch das Deutsche Jagd- und Fischereimuseum, das im Festbereich seinen Sitz hat, gehört zur Riege der Jubilare. Zum 75jährigen Bestehen werden Sonderführungen für große und kleine Naturfreunde angeboten.

Am Samstag kommt auch eine weitere Geburtstagsparty dazu. Die Bayerische Polizei feiert vor dem Innenministerium am Odeonsplatz und in der Ludwigsstraße sein 70-jähriges Jubiläum von 10 bis 18 Uhr. (Infos dazu in unserem Veranstaltungskalender).

 

Der Marienplatz wird am Samstag zum Dancefloor. Die Moriskentänzer der Technischen Universität München zeigen die hohe Kunst des historischen Moriskentanzes. International wird es bei „Die Welt daheim in München“, wo in der Isarstadt beheimatete ausländische Kulturvereine sich mit Musik und Tanz präsentieren. Zum Auftakt bringt „The ShumbaBand“ mit Musikern aus Kamerun, dem Kongo, der Karibik und Deutschland, Karibik- und Afro-Trance-Feeling auf die Bühne, das in die Beine geht. Graziös geht es bei „Polonia e.V“ zu, wenn die Tänzerinnen in original polnischen Trachten Polkas und Polonaisen zelebrieren. Ein Augenschmaus ist auch die farbenprächtig eingekleidete Tanzgruppe des deutsch-indonesischen Kulturvereins „Swadaya Indonesia München“, die klassische und moderne Tänze aus Bali, Java und anderen indonesischen Provinzen darbieten. Liebhaber lateinamerikanischer Musik und Salsa dürfen sich über den Auftritt von „Latin Macumba!“ freuen. Zum „Tanzvergnügen am Marienplatz“ lädt das „Monaco Swing Ensemble“ ein. Tanzlehrer aus Münchner Tanzschulen geben dazu den passenden Unterricht in Shag, Lindy Hop, Jive & Co.. Der Samstagabend endet mit „Munich’s hottest Rock Show“ der Band „Timerunner“, die mit den „besten Rockhits aller Zeiten“ das Publikum zum Abtanzen bringt.

Schmankerlalarm ist am Sonntag auf dem Marienplatz angesagt: Große und kleine Geburtstagsgäste gleichermaßen können im „Institut für ungesüßte Kindermusik und unversäuerten Erwachsenenschmarrn“, dem „Café Unterzucker“ von Tobias Weber und Richard Oehmann, ergötzen. Der „Bairisch Diatonische Jodelwahnsinn“ gibt sich mit Josef Brustmann, Petra Ametsreiter und Otto Göttler die Ehre und vermittelt bairisch-kritisches Zeitgefühl und anarchische Volksmusik. Das Stadtgründungsfest beschließen am Sonntagabend die „Isarrider“: Roland Hefter erzählt mit seiner Rockband Geschichten, aus dem Leben gegriffen, kräftig-deftig, bayrisch.

„Bairische Volksmusik erleben“ heißt es an beiden Festtagen (Sa, 12-23 Uhr, So 11-19 Uhr) hinter dem Rathaus, Ecke Wein/ -Landschaftsstraße, wo BR Heimat, der digitale Radiosender des Bayerischen Rundfunks, zusammen mit der Münchner Schule für bairische Musik, kurz „Wastl Fanderl Schule“, zum Zuhören und Mitmachen einladen. Die bekannten BR-Moderatoren Evi Strehl und Rudi Küffner stellen Münchner Persönlichkeiten rund um das Stadtgründungsfest vor. Der musikalische Nachwuchs der Wastl Fanderl Schule unter Leitung von Moritz Demer und weitere befreundete Volksmusikgruppen spielen zünftig auf. Am Samstagabend ab 20 Uhr steht ein Tanzboden für freien (Volks)Tanz zur Verfügung.

Zum „Tanzvergnügen im Alten Rathaus“ lädt am Samstag (14-15.50 Uhr und 16-17.30 Uhr) Tanzmeisterin Katharina Mayer mit „Komplimente!“ in den ursprünglichen Münchner Tanzsaal im Alten Rathaus ein. In Kooperation mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt MünchenVolkskultur finden dort Münchner Française-Tanzkurse statt.

Treffpunkt für Heimwerker und alle, die sich für handwerkliche Berufe interessieren, ist das Handwerkerdorf am Stadtgründungsfest. Mitten auf dem Odeonsplatz werden mit viel ehrenamtlichen Engagement gut ein Dutzend Fachwerkhäuschen aufgebaut und darin Schauwerkstätten von rund 20 Gewerken eingerichtet. In historischer Zunft- und Arbeitskleidung zeigen die Mitglieder der Münchner Handwerksinnungen mit Vorführungen und Präsentationen ihr Können. Dachdecker, Gold- und Silberschmiede, Glaser, Metallbauer, Parkett- und Fußbodentechniker, Raumausstatter und Sattler lassen die Gäste über die Schulter schauen. Besonders lohnend kann ein Besuch des Handwerkerdorfes für Jugendliche sein, um sich über Ausbildungsplätze zu informieren. Bei den einzelnen Innungen und am Stand der Handwerkskammer, dem einzigen Haus mit einer Dachzwiebel, finden sie Information und Beratung.

Auf historischem Boden im Alten Hof, der ersten Herzogsburg in München, lernen Kinder unter fachkundiger Anleitung mittelalterliches Stadtleben kennen. In der kurfürstlichen Hofküche wird gebrutzelt und geschnippelt – für kleine Köche gibt es viel zu tun. Wie Wäsche mit einem Waschbrett und ohne Waschmaschine rein wird, kann im Waschhaus ausprobiert werden. Kräftige Helfer sind in der Schmiede gesucht. In der Klosterschreibstube stehen Feder und Tinte für Schreiberlinge bereit, die sich in Schönschrift üben wollen. Moritatensänger und die herzoglichen Hofmusikanten tragen zur Unterhaltung bei. Die Ateliers und Werkstätten laden täglich von 11-18 Uhr bei freiem Eintritt zum Mitmachen ein. Für Spürnasen gibt es einen Kriminalfall und Umweltskandal aus dem Jahr 1320 zu aufzuklären: Fischsterben in den verseuchten Münchner Stadtbächen, die Gesundheit der Bürger ist in Gefahr. Wer ist Schuld daran? Täglich von 11-16 Uhr dürfen junge Kriminalisten, gerne auch unterstützt von Erwachsenen, an die Lösung dieses Falls gehen.

Seit fünf Jahren trifft am Rindermarkt irische Folklore auf bayerisches Brauchtum. Das kleine Festival im Rahmen des Stadtgründungsfests hat mittlerweile viele Fans. Hier feiern Freunde originaler und origineller Folkund Volksmusik bei Bieren und Spezialitäten aus Irland und München. Im abwechslungsreichen Programm zeigen die Trachtlerinnen und Trachtler des Heimat- und Trachtenvereins „Goldachtaler Eicherloh“ wie auf gut Boarisch getanzt wird. Die Girls und Boys der in München beheimateten irischen Tanzgruppe „Tir Na Nog“ leisten faszinierend anzuschauende Beinarbeit. Stars der Münchner Folk-Szene wie „Cellarfolks“ und „Sequel“ geben sich ebenso die Ehre wie „The Donegals“ aus dem Allgäu, aber auch international bekannte Formationen wie die „Burning Biscuit Band“, „The Other Scythe“ und „The Prowlers“. Der deutsche Folksinger „Cluas“ interpretiert Irish Traditional Music in neuen Arrangements. Die „Kellerhelden“ aus Adlkofen mischen mit einem wilden Crossover-Mix die Feiergemeinde auf. Das Münchner Rocktrio „Bühnensucht“ spielt eigene Songs mit Mundarttexten, während die drei Typen von „I, Du & da Ander“ musikalisch die neuesten Dorfgeschichten aus der Heimat erzählen.

Eine Shopping-Tour auf dem Kunsthandwerker-Parcours des Münchner Stadtgründungsfestes ist für viele Stammgäste alljährlich ein Muss. Fast 170 Kunsthandwerker und Künstler stellen jedes Jahr auf dem Rundweg über Theatiner- und Residenzstraße und am Marienhof ihre Werke zum Verkauf aus. Das Angebot reicht von Ölgemälden und Aquarellen bis zu Skulpturen aus Holz, Stein und Metall, von Gebrauchs- oder Kunstkeramik bis zu Glaskunst und feinem Porzellan. Kreativer Schmuck und fesche Mode für sie und ihn, textile Accessoires, ob gewebt, gefilzt oder genäht, sind ebenso zu finden wie Holz- und Lederarbeiten

Gutes Essen und Trinken rundet jede Geburtstagsfeier ab. Auf dem Stadtgründungsfest stehen rund 2.000 Plätze in bewirtschafteter Freischankfläche den Geburtstagsgäste zur Verfügung. Dort sorgen die im Festgebiet ansässigen Innenstadtwirte für das kulinarische Wohl: Vom bayrischen Schmankerl bis zu irischen Spezialitäten gibt es für jeden Geschmack etwas. Vom stylischen „Boarisch Zupfschwein“ auf dem Donisl-Stand am Marienplatz bis zu bodenständigen Ochsenfetzen und Rahmbrot am Odeonsplatz reicht das Angebot. Am Sonntag laden die Wirte auf ihren Freischankflächen zum „Frühschoppen Spezial“ ein: Von 10 bis 12 Uhr kosten zwei Weißwürste 250 Cent. Im Ausschank ist das Bier der Paulaner Brauerei zum Geburtstagspreis von 4.- Euro für die Halbe Helles oder Weißbier.

Das Münchner Stadtgründungsfest erinnert an den „Augsburger Vergleich“ vom 14. Juni 1158, mit dem Kaiser Friedrich Barbarossa auf dem von ihm einberufenen Reichstag die Streitigkeiten zwischen Herzog Heinrich dem Löwen und dem Bischof von Freising um die Verlegung der Salzstraße beilegen konnte. Mit dem Augsburger Vergleich wurde „Munichen“ erstmals urkundlich belegt.

Öffnungszeiten des Stadtgeburtstages:

  • Samstag, 18. Juni, 10 – 23 Uhr
  • Sonntag, 19. Juni, 10 – 21 Uhr