Die U-Bahn München feiert am 19. Oktober 2021 ihr 50-jähriges Jubiläum. Das Ereignis wurde am U-Bahnhof Kieferngarten mit einem Festakt gefeiert. Zwei moderne C2-Züge im Retrolook sind in den kommenden Monaten im U-Bahn Netz unterwegs.

50 Jahre U-Bahn München - C2-Züge im Retrolook
50 Jahre U-Bahn München – C2-Züge im Retrolook (v.l.) Helmut Schütz, Amtschef Verkehrsministerium Bayern, Oberbürgermeister Dieter Reiter und MVG-Geschäftsführer Ingo Wortmann, Foto ©MVG/Johannes Boos

Echte Hingucker sind in den kommenden Monaten im U-Bahnnetz unterwegs. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der U-Bahn München wurden zwei moderne C2-Züge im Retro-Look eines klassischen A-Wagens aus dem Jahr 1971 gestaltet. Sie sind in den nächsten Monaten auf den Linien U1, U2, U3 und U6 im Einsatz. 

Aus Anlass des 50-jährigen Geburtstags der Münchner U-Bahn hat die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) am Dienstag, 19. Oktober 2021, im Beisein von Ministerialdirektor Helmut Schütz, Amtschef im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, Dieter Reiter, Oberbürgermeister der Stadt München, und Ingo Wortmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der MVG, am U-Bahnhof Kieferngarten offiziell ihren „Jubiläumszug“ präsentiert.

Der Zug schlägt zum 50-jährigen Bestehen der Münchner U-Bahn den optischen Bogen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Das Fahrzeug der neuesten Generation ist an einem Fahrzeugkopf im Look eines A-Wagens gestaltet. Diese legendären A-Wagen, die teilweise noch heute im Einsatz sind, markierten 1971 den Aufbruch in eine neue Ära des Nahverkehrs in der bayerischen Landeshauptstadt.

Am U-Bahnhof Kiefergarten begann am 19. Oktober 1971 der Betrieb der Münchner U-Bahn. Die erste Strecke führte über die Münchner Freiheit und den Marienplatz zum Goetheplatz, umfasste 13 Bahnhöfe und war zwölf Kilometer lang. Heute erstreckt sich das Netz über 100 U-Bahnhöfe und 95 Kilometer Strecke. In normalen Zeiten befördert die Münchner U-Bahn täglich mehr als eine Million Menschen oder rund 440 Millionen Fahrgäste im Jahr. 

Festakt am Kieferngarten zum 50-jährigen Jubiläum 

In seiner Rede spannte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) den Bogen von der Vergangenheit in die Zukunft der Münchner Verkehrspolitik: „München ohne U-Bahn? Unvorstellbar! Die U-Bahn ist das leistungsstärkste öffentliche Verkehrsmittel und hat sich in ihren 50 Betriebsjahren als Rückgrat unseres Nahverkehrssystems hervorragend bewährt. Die vorausschauende Verkehrspolitik, für die Dr. Hans Jochen Vogel als OB frühzeitig die Weichen gestellt hat, führen wir weiter. Im Juni hat der Stadtrat die ‚Mobilitätsstrategie 2035‘ auf den Weg gebracht. Bis zum Jahr 2025 sollen mindestens 80 Prozent des Verkehrs auf Münchner Stadtgebiet durch abgasfreie Kraftfahrzeuge, den öffentlichen Personennahverkehr sowie Fuß- und Radverkehr zurückgelegt werden. Und bis 2035 soll der Verkehr klimaneutral sein. Die Stadt plant dafür massive Investitionen – auch in neue U-Bahnlinien –, ist hier jedoch entscheidend auf die finanzielle Unterstützung von Bund und Land angewiesen.“ 

In einem Grußwort hat Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) die Unterstützung des Freistaates versprochen: ” : „Die
U-Bahn ist ein enorm wichtiger Baustein im Münchner Verkehrsmix. Wir brauchen passgenaue Lösungen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden und wir wollen, dass noch mehr Menschen auf den öffentlichen Personennahverkehr umsteigen. Deshalb muss die U-Bahn auch in Zukunft leistungsfähig und attraktiv bleiben. Der Freistaat wird da tatkräftig mithelfen und den Betrieb und die Weiterentwicklung des U-Bahnnetzes auch weiterhin mit Fördermitteln unterstützen.“

MVG-Geschäftsführer Ingo Wortmann erklärte anlässlich des Jubiläums: „Die Münchner U-Bahn ist eine echte Erfolgsgeschichte. Die U Bahn ist heute bei weitem das nachfragestärkste öffentliche Verkehrsmittel in der Stadt und das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs. Seit der Eröffnung des ersten Teilstücks zwischen Kieferngarten und Goetheplatz vor 50 Jahren sind weitere 83 Kilometer U-Bahn und 87 U-Bahn Stationen in Betrieb genommen worden. München wächst weiter. Außerdem bestehen im Rahmen völkerrechtlicher Verpflichtungen bundesweit klare CO2-Reduktionsziele für den Sektor Verkehr. Aus diesem Grund muss das Angebot der U-Bahn, die übrigens vollständig mit regenerativ erzeugtem Strom betrieben wird, weiter ausgebaut werden.“,

Ein erster Schritt beim Ausbau ist die aufgrund der Corona-Pandemie aufgeschobene Taktverdichtung der U4. Ab sofort verkehrt diese Linie in der Hauptverkehrszeit wieder im Fünf-Minuten-Takt bis Theresienwiese und alle zehn Minuten weiter bis Westendstraße. In Kombination mit der U5 besteht damit zwischen Theresienwiese und Westendstraße ein 3 1/3-Minuten-Takt. Weitere Taktverdichtungen sind vorgesehen: Perspektivisch ist montags bis freitags auf allen Linien ein Fünf-Minuten-Takt, auf den Stammstrecken sogar ein Zwei Minuten-Takt geplant. 

Wortmann weiter: „Neben der Verfügbarkeit von ausreichend Finanzmitteln für den Betrieb und die Investitionen ist hierzu die Einführung eines neuen Zugsicherungssystems und der Ausbau der Abstellanlage Neuperlach zu einem Betriebshof erforderlich. Beides sind jeweils Investitionen einer dreistelligen Millionengrößenordnung. Das muss noch gestemmt werden.“ 

Neben dem Ausbau bestehender Strecken sind neue Linien in Vorbereitung: Fortgeschritten in der Planung sind die Strecken nach Martinsried und Pasing. Die U9 zwischen Implerstraße und Schwabing ist in der Vorplanung. Im Ergebnis der vorliegenden Prognoserechnungen wird diese Linie die vorhandenen Innenstadtstrecken und -bahnhöfe maßgeblich entlasten.” Für eine Realisierung sei es Voraussetzung, dass die Maßnahme förderfähig ist und vom Bund und vom Freistaat Bayern kofinanziert wird. Darüber hinaus seien neue U-Bahn Strecken in die geplanten Wohngebiete in Freiham und Englschalking sowie dem Münchner Norden wichtig, ergänzt der MVG-Geschäftsführer.

Ausführliche Informationen rund um das 50-jährige Jubiläum der Münchner U-Bahn sind unter mvg.de/ubahn abrufbar.