Jahrzehnte der Verwirrung über Ringe, Zonen und Räume im MVV-Tarif haben endlich ein Ende. Am 15. Dezember 2019 ist die Tarifreform für München und die Region endlich in Kraft getreten. Sie bringt nicht nur eine Vereinfachung des Systems, sondern für viele Kunden auch günstigere Tarife. Am Sonntag haben die MVV-Gesellschafter vom Freistaat Bayern, der Landeshauptstadt München und der Verbundlandkreise zur Feier des Tages eine XXL-Torte angeschnitten. 

Die MVV-Gesellschafter feiern die Tarifreform mit einer Mega-Torte
Die MVV-Gesellschafter feiern die Tarifreform mit einer Mega-Torte

Die Struktur des MVV-Tarifs ist seit seiner Einführung im Jahr 1972 für viele Kunden ein Buch mit sieben Siegeln geblieben. Eine Vereinfachung wurde immer wieder gefordert, jedoch erst vor einem halben Jahrzehnt wurde die Reform angepackt. Es dauerte eben noch diese fünf Jahre, bis sich die Gesellschafter des Münchner Tarifverbundes – Freistaat Bayern, Landeshauptstadt München und die Verbundlandkreise in der Region – auf eine neue Struktur einigen konnten.

Am 15. Dezember 2019 war es nun soweit – mit dem Fahrplanwechsel tritt die Tarifreform in Kraft. Sie bringt nicht nur eine Vereinfachung des Systems, sondern auch für viele MVV-Kunden den Vorteil, dass sie für die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel S-Bahn, U-Bahn, Tram und Bus weniger bezahlen müssen. “Viel Arbeit, aber vor allem wichtige Arbeit für die Fahrgäste im gesamten MVV-Raum, liegt hinter allen Beteiligten“, begrüßte MVV-Geschäftsführer Dr. Bernd Rosenbusch die versammelte Presse im MVG-Kundencenter am Münchner Marienplatz. „Unsere Arbeit endet hier aber nicht. Mit der Tarifreform haben wir einen wichtigen Grundstein für die Verkehrswende im Großraum München gelegt. Nun können und wollen wir alle gemeinsam diesen Weg weiter beschreiten.“

Bayerns Verkehrsminister Dr. Hans Reichhart (CSU) freut sich: „Heute ist ein guter Tag für den ÖPNV in der Metropolregion München. Die Fahrgäste erwartet nun ein noch attraktiveres und einfacheres Fahrtangebot im MVV. Ein Grund mehr, das Auto daheim stehen zu lassen und künftig noch öfter auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Es lohnt sich!“

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), Vorsitzender der MVV-Gesellschafterversammlung sagte zur Einführung des neuen Systems: „Uns ist mit der neuen Tarifreform ein richtig großer Schritt auf dem Weg zu einem kundenfreundlicheren und attraktiven Öffentlichen Personennahverkehr gelungen. Damit können die Münchner Zeitkartennutzerinnen und -nutzer in einem wesentlich größeren Geltungsbereich unterwegs sein, ohne mehr dafür zahlen zu müssen – oder sie zahlen sogar weniger als bisher. Alles in allem also ein echter Gewinn für die Kundinnen und Kunden des MVV. Und das komplizierte Ringe-System wurde entschlackt und die Nutzung des ÖPNV in München damit insgesamt einfacher. Ich hoffe, dass damit noch mehr Bürgerinnen und Bürger auf den umweltfreundlichen ÖPNV umsteigen.“

Aus 16 Ringen, vier Zonen und drei Räumen wurden sieben Zonen mit einer Zone M in der Mitte. Für die Zeitkartennutzer in München wurde der bisherige Innenraum zur Zone M vereinheitlicht und erweitert. Keine Tarifgrenzen durchziehen mehr die Stadt, keine Suche nach den Grenzstationen, kein  „Nachstempeln“ mehr, kein Überlegen „Auto oder Bahn?“.  Die konsequent vereinfachte Tarifstruktur ist die Antwort auf das kontinuierliche  Wachstum des Großraums München, in dem die Verkehrsbeziehungen stetig komplexer  und vielfältiger werden. Außerdem werden Fahrten auf den Tangentiallinien zur Entlastung der Stammstrecke gefördert.

Eine IsarCard‐Monatskarte kostet für die Zone M (erweiterter Innenraum) künftig  einheitlich 55,20 € pro Monat. Für 70 Prozent der heutigen Münchner IsarCard‐Kunden sinkt  damit der Preis für Zeitkarten (zum Vergleich: IsarCard Monat, 4 Ringe, 79,10 €, ‐30 %,  über ‐23 Euro oder IsarCard Monat, 3 Ringe, 66,60 €, ‐17 %, über ‐11 Euro).

Der Preis der Monatskarte der Tarifzone M liegt bei 55,20 €. Das ist im Vergleich zu anderen Millionenstädten in Deutschland mindestens ein Drittel günstiger. In Berlin zahlt man im vergleichbaren Tarif dafür 81 Euro, in Köln 95.30 Euro und in Hamburg sogar 106,40 Euro. 

Übrigens: Die Megatorte, die der Verkehrsminister, der Oberbürgermeister und die Landräte am Sonntag im MVG-Kundencenter am Münchner Marienplatz angeschnitten haben, haben diese nicht alleine vertilgt. Sie war vor allem für die Kunden gedacht, die am Sonntag ins Kundencenter gekommen waren, um sich über die neuen Tarife zu informieren und ihre Zeitkarten anzupassen. Wegen des hohen Andrangs war das Servicecenter am Sonntag ab 13 Uhr geöffnet. 

MVV Tarifreform: Das änderte sich am 15. Dezember – Neuerungen und Übergangsfristen