14 Grad im Hochsommer in München – das passt zur Ausstellung, die am Wochenende im Hof des Deutschen Museums in München zu sehen ist. In der interaktiven Wanderausstellung „Science on the Road“ macht das Alfred-Wegener-Institut die Welt aus der Sicht von Polarforschern erfahrbar. 

Eine Antarktis im Kleinformat gibt es im Innenhof des Deutschen Museums zu sehen.    Foto: Alfred-Wegener-Institut
Eine Antarktis im Kleinformat gibt es im Innenhof des Deutschen Museums zu sehen.
Foto: Alfred-Wegener-Institut

Wo schläft man während einer Polarexpedition? Wie fühlt sich Kleidung an, die selbst bei extremen Minusgraden warmhält? Und was sieht man, wenn man in der Antarktis aus dem Fenster schaut? Mit der interaktiven Wanderausstellung „Science on the Road“ macht das Alfred-Wegener-Institut die Welt aus der Sicht von Polarforschern erfahrbar. Am Samstag, 12. August, und Sonntag, 13. August, ist ein mobiles Polarcamp beim Deutschen Museum in München zu Gast. Die Wanderausstellung wird direkt neben dem Seenotrettungskreuzer am Eingang aufgebaut. Originale Ausrüstungsgegenstände und Live-Telefonate in die Antarktis zeigen den Besuchern, was es heißt, in Polarregionen zu leben und zu forschen.

Endlose Weiten aus Schnee und Eis bei extremer Kälte – die Antarktis zählt zu den faszinierendsten Orten der Welt. Sie ist noch nahezu unberührt und gleichzeitig bestimmt sie maßgeblich unser Klima. Wissenschaftler forschen hier das ganze Jahr über. Für die meisten Menschen ist diese Region jedoch unerreichbar. Wie fühlt es sich an, in der Antarktis zu leben und zu arbeiten? Um das herauszufinden, muss man nicht weit reisen. In einer interaktiven Ausstellung bringt das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) den antarktischen Alltag nach München. Die Wanderausstellung „Science on the Road“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2016*17 – Meere und Ozeane – gefördert und ist in München zum letzten Mal zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Im Zentrum des Polarcamps steht die sogenannte Kabause – eine mobile Unterkunft, die Forschern auf Polarexpeditionen Schutz bietet. Bis zu sechs Personen teilen sich dann wenige Quadratmeter. Der Nachbau einer Kabause wird zum begehbaren Ausstellungsraum und zeigt eindrücklich, wie Wissenschaftler in der Antarktis teilweise mehrere Wochen lang auf engstem Raum leben. Auf die Besucher des Polarcamps warten aber noch viele weitere Erlebnisse. Eine Virtual-Reality-Brille etwa zeigt im Kontrast zur engen Unterkunft ein einzigartiges 3-D-Panorama der Antarktis. Allein dieser Blick ins Eis lässt die Kälte erahnen. Die Besucher des Polarcamps können ausprobieren, wie sich Kleidung anfühlt, die bei extremen Minusgraden noch warmhält. An einer Fotostation lassen sich – eingepackt in Polarkleidung – Selfies und Grüße aus dem Camp verschicken.

Neben den extremen Lebensbedingungen steht die Polarforschung im Zentrum der Ausstellung. In der West-Antarktis verliert das Inlandeis an Masse. Weltweit beobachten Forscher außerdem Veränderungen der Meereisdecken im Südpolarmeer und in der Arktis. Wie wirken sich solche Veränderungen auf das globale Klimasystem aus? Was können Forscher im Eis der Antarktis über das Klima vergangener Zeiten „lesen“? Und was macht das Ökosystem im Südpolarmeer so einzigartig? Forschungszelte, Observatorien und eine begehbare Karte der Antarktis liefern Antworten auf diese Fragen und zeigen, warum Wissenschaft in den Polarregionen so spannend und wichtig ist. Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts sind anwesend, um über ihre Arbeit zu berichten und Fragen zu beantworten. Jeweils um 12 Uhr und um 15 Uhr gibt es bei einem Live-Gespräch in die Antarktis außerdem die Möglichkeit, mit Forschern zu sprechen, die in der Neumayer-Station III in der Antarktis überwintern – wo es gerade rund -20 Grad kalt ist. 

Wann: 12. und 13. August 2017, jeweils 10 bis 18 Uhr

Wo: Museumshof Deutsches Museum, Museumsinsel 1, 80538 München