Die Gefahr, die von von den 10 Tonnen Kampfmittel aus dem zweiten Weltkrieg ausgeht, ist zu groß. Sie liegen im Boden des Grundstücks am Zwergackerweg 3 in München-Freimann. Der Sprengmeister hatte beschädigte Munition und ausgelaufene Chemikalien entdeckt. Daher mussten die Bewohner im 50 Meter Radius sofort evakuiert werden. Außerdem wurde die Sperrzone auf 100 Meter Radius erweitert. Jetzt muss das Haus auf dem betroffenen Grundstück das Fundament gesichert werden, weil es auf unsicheren Boden steht und einsturzgefährdet ist. Die Sperrzone wird erst am 5.4.2017 aufgehoben. 

Räumung Munitionsfund in München-Freimann läuft Quelle Foto Berufsfeuerwehr München
Räumung Munitionsfund in München-Freimann läuft
Quelle Foto Berufsfeuerwehr München

(Update 1.4.2017) Es ist kein Aprilscherz. Die Sperrzone am Zwergackerweg muss noch bis Mittwoch, 5. April 2017 verlängert werden. Es dauert länger als geplant, die statischen Maßnahmen am betroffenen Haus umzusetzen. 

Da die Prüfung und Umsetzung der erforderlichen statischen Maßnahmen zur Sicherung, der an das Löschwasserbecken angrenzenden Gebäude länger als ursprünglich gedauert haben, muss die Einrichtung der Sperrzone nochmals verlängert werden. Können die Räumungsarbeiten in den nächsten Tagen wie geplant fortgesetzt werden, wird die Sperrzone am Mittwoch, den 5.4.2017 um 19 Uhr aufgehoben.

Um den zeitaufwendigen und teuren Einbau von maßanzufertigenden Stahlträgern als Stützen zur Sicherung des Gebäudes sowie die damit verbundenen Einschränkungen der Zugänglichkeit des Grundstücks zu verhindern, waren aufwendige statische Berechnungen erforderlich. Im Ergebnis wird die Absicherung der Gebäude nun durch eine Betonunterfangung sichergestellt. Die Bauarbeiten hierfür konnten nur abschnittsweise erfolgen, um die Trocknung des Betons zu gewährleisten und Beschädigungen des Gebäudes auszuschließen. Während dieser Bauarbeiten konnte der Räumdienst jeweils erst ab der Mittagszeit seine Arbeit wieder aufnehmen. Die Betonunterfangung wurde am 30.3. fertiggestellt, so dass die Räumungsarbeiten jetzt wieder in vollem Tempo fortgesetzt werden. Bis zum 30.3. war geschätzt ein Drittel des ehemaligen Löschwasserbeckens geräumt.

Es wurde sichergestellt, dass die bisher in Hotels untergebrachten Anwohner ihre Zimmer bis zur Aufhebung der Sperrzone nutzen können. Bis zur Aufhebung der Sperrzone werden den Anwohnern auch weiterhin bestimmte Zeitfenster in den Abendstunden ermöglicht, ihre Häuser beziehungsweise Wohnungen zu betreten. 

(Update 20.3.2017) Bei den  Räumungsarbeiten des Munitionsfundes in Freimann sind am Sonntag mögliche Statikprobleme für ein Teil des betroffenen Anwesens, Zwergackerweg 3, festgestellt worden. Da ein Teil des Hauses in dem Löschwasserbecken steht, muss nun nach dem Befund eines Baustatikers das Fundament dort mit Stahlträgern gesichert werden. In diesem aufgelassen Löschwasserbecken, der mit Schutt aufgefüllt wurde, befindet sich die Munition aus dem zweiten Weltkrieg, die momentan beseitigt wird. Ob sich der zusätzliche Arbeitsaufwand dadurch auf den Zeitplan auswirkt, kann noch nicht abschließend beurteilt werden. Ursprünglich war geplant, dass die evakuierten Anwohner im Umkreis von 100 Metern ab Anfang nächster Woche wieder in ihre Häuser zurückkehren können.

Die Zugänge zum Sperrgebiet sind mit Bauzäunen gesichert und werden durch einen Sicherheitsdienst bewacht. Polizei und Feuerwehr sind vor Ort.Am Sonntag konnten erstmals Anwohner ihre Häuser wieder für zwei Stunden betreten, um das Nötigste zu erledigen. Weitere solcher Zeitfenster sollen auch in den kommenden Tagen ermöglicht werden. Bislang sind rund 90 Betroffene in Hotelzimmern untergebracht. 

Betroffene, die sich in einer sozialen Notlage befinden (zum Beispiel bei finanzieller Bedürftigkeit), können sich an die für sie geschalteten Hotline wenden, die eine entsprechende Beratung durch das Sozialreferat vermittelt. Derzeit tritt die Stadt bei den Hotelkosten sowie den Aufwendungen für den Sicherheitsdienst und die Bauzäune finanziell in Vorleistung, damit die Gefahrenlage schnellstmöglich beseitigt werden kann. Über alles Weitere wird der Stadtrat in der Vollversammlung am 5. April 2017 zu entscheiden haben.

 

(Update 17.3.2017) Die Feuerwehr München teilt mit: “Mittlerweile ist die Sperrzone rund um den Fundort geräumt. Alle Anwohner haben sich kooperativ gezeigt und das Gebiet verlassen. Die betroffenen Personen kamen teils in bereitgestellten Hotels oder bei Bekannten und Verwandten unter.

Der Kampfmittelräumdienst wird in Kürze mit den Bergungsarbeiten beginnen. Um die Behinderungen so gering wie möglich zu halten, werden die Sprengmeister im Schichtdienst sowie am Wochenende arbeiten. Nach derzeitigen Kenntnisstand könnten die Bergungsarbeiten daher in zehn Tagen abgeschlossen sein.”

Insgesamt wurden 52 Personen in verschiedenen Hotels untergebracht. Außerdem werden fünf Katzen im Tierheim versorgt.
Da die meisten Betroffenen ihre Unterbringung in Eigeninitiative geregelt hatten, konnte die Anlaufstelle im Willi-Graf-Gymnasium geschlossen werden. Die Hotline für Betroffene bleibt bis auf weiteres rund um die Uhr erreichbar.

Die Zugänge zum Sperrbereich werden jetzt mit Bauzäunen gesichert. Polizei und Feuerwehr sind vor Ort und sollen durch einen privaten Sicherheitsdienst unterstützt werden.

Neben diverser Weltkriegsmunition unterschiedlicher Nationen und verschiedenster Kaliber sowie Minen und panzerbrechender Munition wurde unter anderem die leicht entflammbare Chemikalie Phosphor festgestellt. Eine genaue Analyse kann jedoch erst im Verlauf der Bergung erfolgen. Die Sprengmeister arbeiten nun im Zweischichtbetrieb über zwölf Stunden bei Tageslicht – auch am Wochenende.

Für die betroffenen Anwohner sollen Zeitfenster eingerichtet werden, damit sie ihre Häuser betreten können, um das Nötigste zu erledigen.

 

(16.3.2017) Im Zuge der Räumung des riesigen Munitionsfundes am Zwergackerweg 3 in München-Freimann hat der Sprengmeister vor Ort beschädigte Munition und voraussichtlich auch ausgelaufene Chemikalien gefunden. Der Sprengmeister schätzt deshalb die Gefahr, dass sich die Sprengmittel selbst entzünden könnten, höher ein, als bislang angenommen. Deshalb hat das Kreisverwaltungsreferat München verfügt, dass der Räumungsbereich von bisher 50 Metern Radius für zunächst 10 Tage auf 100 Meter Radius erweitert werden muss. Außerdem gilt die Sperrung des Bereichs nun rund um die Uhr. In dieser ausgeweiteten Sperrzone liegen ca. 100 Häuser mit rund 200 Anwohnern.

Aufgrund der geänderten Gefährdungseinschätzung des Sprengmeisters mussten die 24 Anwohner im bisherigen 50-Meter-Radius ihre Häuser sofort räumen. Die Munition wurde zwischenzeitlich mit nassem Sand vorübergehnend abgedeckt, um die Gefahr der Selbstentzündung und mögliche Auswirkungen bis zur Fortsetzung der Räumungsarbeiten am Freitag früh zu minimieren. Die übrigen Betroffenen in der erweiterten Sperrzone müssen ihre Häuser bis Freitag früh, 17. März, 8 Uhr, verlassen haben.

Im Willi-Graf-Gymnasium wird eine Anlaufstelle eingerichtet, die die Betroffenen mit Rat und Tat unterstützt. Außerdem wird für die Anwohner eine Hotline eingerichtet. Zur Unterbringung stellt ihnen die Stadt für den Zeitraum der Evakuierung Hotelzimmer bereit.

Für behinderte Personen steht vor Ort ein Sanitätsdienst bereit. Für die etwaige Unterbringung von Haustieren steht die Stadt mit dem Tierheim und dem Veterinäramt in Kontakt.

Es ist vorgesehen, während des Evakuierungszeitraums mehrere Zeitfenster zu öffnen, um den Bewohnern die Möglichkeit zu geben, sich mit dringend Benötigtem auszustatten oder notwendige Erledigungen vorzunehmen.

Konkret betroffen von der erweiterten Sperrzone in Freimann sind folgende Adressen:

Ackerlweg, HsNR.: 1, 3, 5, 7, 9
Zwergackerweg, HsNr.: 1, 1a, 2, 3,4, 6
Schlößlanger, HsNr.: 1, 3, 5, 6, 6a
Pinienweg, HsNr.: 10, 12, 15, 17
Arvenweg, HsNr.: 12
Rottannenweg, HsNr.: 14, 16, 21
Weißtannenweg, HsNr.: 14
Frietingerweg, HsNr.: 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17,
Sonnleitnerstraße, HsNr.: 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19
Obere Hausbreite, HsNr.: 6, 6a, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 31, 33, 35, 37, 39, 41, 43, 45, 47, 49, 51, 53, 55
Herman-Levi-Straße, HsNr.: 1


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