Um Bargeld und Schmuck wurde am Freitag in der Passauer Straße in München-Sendling ein Ehepaar von falschen Stadtwerke-Mitarbeitern erleichtert. Der Senior wurde zwar von seiner bettlägrigen Frau gewarnt, dass ein Räuber dabei ist, die Wertsachen zu stehlen. Der 95-jährige glaubte ihr jedoch nicht – er war fest davon überzeugt, dass es sich um echte SWM-Mitarbeiter handelt.

Polizeiauto München

Am Freitag, 18. November 2016, erhielt ein 95-jähriger Münchner gegen Mittag einen Anruf von einem angeblichen Mitarbeiter der Stadtwerke München. Der Anrufer teilte dem hochbetagten Herren mit, dass in seiner Wohnung die Wasserleitungen überprüft werden müssten und deshalb bereits ein Mitarbeiter unterwegs sei. Kurz darauf klingelte dann auch tatsächlich ein angeblicher Stadtwerkemitarbeiter an der Wohnung des Rentners in der Passauer Straße und bat um Einlass. Nachdem der Unbekannte einen “Ausweis” vorzeigte, ließ ihn der 95-Jährige in seine Wohnung. Der Mann gab an, die Rohrleitungen im Badezimmer wegen der Gefahr eines Überdrucks überprüfen zu müssen und begab sich mit dem 95-Jährigen ins Badezimmer, wo er ihn ablenkte.

Die schwerkranke und nicht mehr gehfähige Ehefrau des Münchners war zu der Zeit im Wohnzimmer. Während ihr Mann im Bad beschäftigt war, betrat ein weiterer unbekannter Mann die Wohnung und begab sich direkt ins Wohnzimmer. Die alte Dame rief mehrfach nach ihrem Mann, der jedoch nicht reagierte. Nach einiger Zeit verließ der angebliche Stadtwerkemitarbeiter die Wohnung wieder. Den verständigten Polizeibeamten gegenüber spielte der 95-Jährige den Vorfall herunter, da er seiner erkrankten Frau nicht glaubte und er nach wie vor davon ausging, dass es sich um einen echten Stadtwerkemitarbeiter gehandelt hatte. Erst am nächsten Tag bemerkte der Sohn des geschädigten Ehepaars, dass Bargeld und Schmuck aus der Wohnung entwendet worden waren.

Täterbeschreibung:
Bei dem falschen Stadtwerkemitarbeiter handelt es sich um einen ca. 70 Jahre alten Mann, der ca. 170 cm groß ist, einen dunklen Drei-Tage-Bart trug und hochdeutsch sprach.

Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 65, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.