Am ersten Schultag ist in München bereits eine schwer verletzte neunjährige Schülerin zu beklagen. Ein Mercedes, der zu schnell unterwegs war, hat sie beim Abbiegen in der Rosenheimer Straße in Ramersdorf erfasst und schwer verletzt. 

Unfallkommando Polizei München
Unfallkommando Polizei München

Am Dienstag, 10. September 2019, gegen 7:25 Uhr, fuhr ein 21-Jähriger mit seinem Pkw Mercedes die Rosenheimer Straße stadtauswärts. Der 21-Jährige wollte an der Einmündung zur Wageneggerstraße nach rechts in diese abbiegen. Zur selben Zeit war eine Mutter mit ihrer 9-jährigen Tochter und dem 7-jährigen Bruder auf dem Gehweg der Rosenheimer Straße unterwegs. Die drei waren auf dem Weg zur Schule.

Unmittelbar vor der Einmündung zur Wageneggerstraße überholte der 21-jährige Mercedesfahrer einen auf dem rechten Fahrstreifen fahrenden Pkw und bog ohne auf diesen zu achten unmittelbar vor dem Fahrzeug nach rechts ab. Um einen Zusammenstoß mit dem Mercedes zu verhindern, musste die 28-jährige Pkw-Fahrerin stark abbremsen.

Beim Abbiegen verlor der 21-jährige Mercedesfahrer aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit die Kontrolle über sein Fahrzeug und kam mit quietschenden Reifen nach links auf die Gegenfahrbahn der Wageneggerstraße ab. Dort erfasste er mit der Fahrzeugfront das 9-jährige Mädchen. Das Kind wurde bei dem Unfall schwer verletzt und kam mit Begleitung der Mutter sowie des 7-jährigen Bruders mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus. Die Mutter und der Sohn wurden bei dem Verkehrsunfall nicht verletzt.

Statistik Schulwegunfälle im vergangenen Schuljahr

Im vergangenen Schuljahr 2018/2019 wurden im Dienstbereich des Polizeipräsidiums München 124 Schulwegunfälle verzeichnet (2017/2018: 157). Die Zahl der hierbei verletzten Schüler belief sich auf 126 (2017/2018: 162), davon erlitten 6 (2017/2018: 11) Schüler schwere und 120 (2017/2018: 151) leichte Verletzungen. Die Hauptgruppe der verletzten Kinder stellten die 10- bis 14-Jährigen. Leider wurde ein Kind bei einem Schulwegunfall getötet.

Die Auswertung der Schulwegunfälle ergab, dass die meisten Kinder als Radfahrer (69 Prozent) und Fußgänger (26 Prozent) verunglückten. Als mögliche Ursache für den besonders hohen Anteil an Radunfällen mit Schulkindern in Verbindung mit der Altersstruktur der Verletzten können die weiteren Schulwege zu Mittel- und Realschulen sowie Gymnasien gesehen werden. Von den verunglückten Radfahrern 2018 trugen 52 Schüler keinen Fahrradhelm.

Rund 95.000 Kinder zwischen sechs und 15 Jahren legen an etwa 190 Schultagen im Jahr mindestens zweimal ihren Schulweg zurück, daraus ergeben sich 36 Millionen Schulwege im Jahr. Jeder Schulwegunfall wird von der Polizei analysiert und mit den Schülern aufbereitet. In mehreren Fällen hat die Polizei gegenüber der zuständigen Straßenverkehrsbehörde Verbesserungsvorschläge unterbreitet.