Am vergangenen Freitag wurde die Leiche einer 34-jährigen Frau in der Wohnung in München-Altperlach im Bettkasten unter dem Kinderbett versteckt mit zahlreichen Stichen am Oberkörper gefunden. Unter dringenden Tatverdacht steht ihr Ehemann Abdul Tukhi, der auf der Flucht ist. Er wird nun mit einer Fotofahndung gesucht. Er dürfte aber inzwischen aus Deutschland geflüchtet sein. 

Fotofahndung A. Tuhki
Fotofahndung Abdul Mohammad Tukhi
Quelle Foto Polizei München

(Update 2.12.2021) Der Mörder, der im November 2020 in München-Altperlach seine Ehefrau mit mehreren Stichen getötet und dann im Bettkasten unter dem Kinderbett versteckt hat, ist noch nicht gefasst worden. Jetzt ist Abdul Mohammad Tukhi im Zuge einer europaweiten Fahndung in die Liste der meist gesuchten Verbrecher Europas aufgenommen. Die Münchner Polizei hat den Fahndungsaufruf ebenfalls erneuert:

Personen, die sachdienliche Hinweise oder Informationen zum aktuellen Aufenthaltsort des tatverdächtigen 41-Jährigen geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München – Kommissariat 11 (Tel. 089/2910-0) oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen. Zur Ergreifung des Täters wurde eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt. 

Auf der Website „Europe´s Most Wanted“ sind Informationen über die meistgesuchten Straftäter in der Europäischen Union veröffentlicht. Die Anfang 2016 vom European Network of Fugitive Active Search Teams (ENFAST) ins Leben gerufene und von Europol betriebene Website listet anlässlich der ab 03.12.2021 beginnenden Kampagne „They hide in plain sight“ ab sofort Straftäter auf, die in Europa wegen schwerer Verbrechen wie beispielsweise Tötungsdelikten, sexueller Ausbeutung von Kindern oder Menschenhandel aktuell gesucht werden. Die Öffentlichkeit kann über die Website www.eumostwanted.eu/de selbst Hinweise geben und dabei auf Wunsch auch anonym bleiben. Solche Hinweise haben sich nach Auskunft von Europol in der Vergangenheit wertvoll erwiesen und teils bereits zur Ergreifung flüchtiger Personen geführt.


 

(Erstmeldung 24.11.2020) Bereits vor einer Woche wurde von Verwandten eine 34-jährige Frau aus München bei der Polizei als vermisst gemeldet. Demnach hatte ihr 41-jähriger Ehemann den Familienangehörigen am Dienstag, 17. November 2020, telefonisch mitgeteilt, dass beide um die Mittagszeit einkaufen gehen würden. Beide seien seitdem verschwunden und auch nicht mehr telefonisch erreichbar gewesen. Eine Nachschau in der Wohnung und umfangreiche Suchmaßnahmen verliefen ergebnislos.

Der Kriminaldauerdienst führte dann am Mittwoch, 18. November weitere Untersuchungen durch. Dabei wurden Blutantragungen in der Wohnung festgestellt. Daraufhin wurde am vergangenen Donnerstag die gesamte Wohnung spurentechnisch untersucht. Mit einem chemischen Verfahren kamen zahlreiche weitere Blutspuren zu Tage, die auf eine Gewalttat hinwiesen. 

Daher wurden am Freitag, 20. November 2020, die weiteren Ermittlungen aufgrund des Verdachts eines Tötungsdelikts durch die Mordkommission des Polizeipräsidiums München übernommen. Am Nachmittag wurde dann die Wohnung noch einmal gründlich durchsucht. Dabei wurde die im Bettkasten unter dem Kinderbett versteckte Frauenleiche der 34-jährigen Frau gefunden. 

Die anschließende Obduktion im Institut für Rechtsmedizin der LMU München bestätigte, dass die 34-Jährige durch Stiche in den Oberkörper getötet wurde. Die Getötete hatte zwei Jungen im Alter von drei und sieben Jahren in die Ehe mitgebracht, die nun von Verwandten des Opfers betreut werden. 

Auf Antrag der Kapitalabteilung der Staatsanwaltschaft München I erließ der zuständige Ermittlungsrichter noch am 20.11.2020 einen Haftbefehl wegen Totschlags gegen den flüchtigen 41-jährigen Ehemann. Nach dem afghanischen Staatsbürger Abdul Tukhi, wird nun aufgrund eines Beschlusses des Amtsgerichts München mit Lichtbildern öffentlich gefahndet.

Zeitgleich wurde mit Fotos zudem ein wichtiger Zeuge gesucht. Polizeibeamte – sogenannte Super Recogniser – konnten sich erinnern, dass sie den Tatverdächtigen am Tag des Verschwindens am Hauptbahnhof in München gesehen haben. Ermittlungen in einem Reisebüro ergaben, dass er sich über Reiserouten informiert habe. Dabei wurde er von einem anderen Mann begleitet, der als Zeuge gesucht wurde. Dieser meldete sich  noch in den Mittagsstunden des 24. November 2020 bei der Polizei. 

Die Polizei geht davon aus, dass der Flüchtige mit einem Zug Richtung Italien gefahren ist, um sich dann nach Afghanistan abzusetzen. 

Zeugenaufruf der Polizei:
Personen, die sachdienliche Hinweise insbesondere zum Aufenthaltsort des Tatverdächtigen geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 11, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.