Drei Jugendliche haben in der Nacht von 3. auf 4. März 2016 auf die zukünftige Flüchtlingsunternkunft in der Neuherbergstraße in München-Milbertshofen einen Brandanschlag verübt. Nachdem ihre Molotowcocktails versagten, setzten sie einen Heizungsschlauch in Brand. In der Folgenacht sind sie wiedergekommen, um einen erneuten Anschlag zu versuchen. Dabei wurden sie von der Polizei festgenommen.

Polizeipräsidium München
Polizeipräsidium München

Am frühen Nachmittag des 4.3.2016 wurde der Polizei vom Baureferat der Landeshauptstadt München mitgeteilt, dass gegen 10 Uhr des gleichen Tages auf der Baustelle Neuherbergstraße 24 ein Brandschaden an einem Heizungsschlauch festgestellt worden ist. Bei dieser Baustelle handelt es sich um eine zukünftige Flüchtlingsunterkunft. Im Rahmen der Absuche vor Ort konnten dann die Überreste eines Molotowcocktails in unmittelbarer Nähe zum beschädigten Heizungsschlauch aufgefunden werden. Auf der gegenüber der Brandstelle liegenden Stirnseite des Gebäudes konnte schließlich ein weiterer Molotowcocktail aufgefunden werden. Dieser war noch ganz und nicht zerbrochen. Bei beiden Molotowcocktails handelt es sich um Getränkeflaschen, die mit einem Brandbeschleuniger gefüllt waren. Der Heizungsschlauch war in einer Länge von 2 bis 3 Metern abgebrannt. Ein weiterer Schaden am Gebäude entstand nicht. Als Tatzeit lässt sich die Nacht vom 3. März auf 4. März verifizieren. Aufgrund des Vorfalls wurden hier nun die polizeilichen Schutzmaßnahmen am Gebäude verstärkt.

Einer Zivilstreife fiel dann am Abend, gegen 21 Uhr, eine Gruppe von Jugendlichen auf, die sich von einem Wohngebiet aus der Flüchtlingsunterkunft näherte. Sie wurden daraufhin einer Personenkontrolle unterzogen. Es stellte sich heraus, dass die Jugendlichen sowohl Brandbeschleuniger als auch Feuerzeuge dabei hatten. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um zwei 16jährige und einen 17-Jährigen, die alle in München wohnhaft sind. Es stellte sich heraus, dass die drei am Nachmittag des 3. März 2016 den Entschluss gefasst hatten, die zukünftige Flüchtlingsunterkunft mit zwei Molotowcocktails in Brand zu setzen. Die Tat wurde dann am Abend vollzogen. Da die beiden Molotowcocktails wirkungslos blieben, betraten die Jugendlichen das Grundstück und entzündeten mit einem mitgeführten Brennstoff den Heizungsschlauch am Gebäude und flüchteten. Aufgrund des Misserfolgs ihrer Aktion wollten sie nun in der Nacht des 4.03. auf 5.03. erneut einen Brand an der gleichen Stelle legen. Durch ihre Aktion wollten sie den Bau der Unterkunft verzögern. “Hinweise auf einen politischen Hintergrund gibt es bei den drei Tatverdächtigen zur Zeit nicht.”, erläutert Polizeisprecher Werner Kraus die Motivation der Täter. Die Staatsanwaltschaft hat in allen drei Fällen einen Haftbefehl beantragt.