Auf dem Weg zum 369. Verhandlungstag des NSU-Prozesses im Justizzentrum München ist der Konvoi mit dem Gefangenenbus der Hauptangeklagten Beate Zschäpe am Mittwochmittag in einen Verkehrsunfall verwickelt worden. Eine Fußgängerin hat beim Überqueren der Nymphenburgerstraße die mit Blaulicht und Martinshorn herannahende Kolonne übersehen. Das erste Polizeifahrzeug musste eine Vollbremsung hinlegen, um die Fußgängerin nicht zu überfahren. Das zweite, zivile Fahrzeug fuhr daraufhin auf den ersten Wagen auf. Dabei wurden ein Polizeibeamter und die NSU-Angeklagte leicht verletzt. 

Justizzentrum München - Landgericht
Justizzentrum München – Landgericht

Am Mittwoch, 21. Juni 2017, gegen 11.25 Uhr, stand eine 40-jährige Fußgängerin auf der südlichen Straßenseite der Nymphenburger Straße an der Einmündung zur Lazarettstraße.  Zeitgleich fuhr ein 42-jähriger Polizeibeamter mit seinem Dienstfahrzeug als erstes Fahrzeug des Konvois mit der Angeklagten im NSU-Prozess, Beate Zschäpe, auf der Nymphenburger Straße in Richtung Justizzentrum. Alle Fahrzeuge der Kolonne hatten dabei Blaulicht und Martinshorn eingeschaltet. Die Fußgängerin bemerkte die herannahende Kolonne trotz akustischer Sondersignale nicht und überquerte bei Grün die Nymphenburger Straße auf dem Fußgängerüberweg. 

Der 42-jährige Polizeibeamte bemerkte die Fußgängerin und bremste sein Fahrzeug bis zum Stillstand stark ab, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Zu einer Berührung zwischen der Fußgängerin und dem Dienstfahrzeug ist es hierbei nicht gekommen. Ein 27-jähriger Polizeibeamter, der mit seinem zivilen Dienstfahrzeug direkt hinter ihm fuhr, konnte einen Zusammenstoß nicht mehr vermeiden und fuhr auf. 

Der 43-jährige Polizeibeamte, der zum Unfallzeitpunkt auf dem Beifahrersitz des uniformierten Dienst-Pkw saß, verspürte nach dem Unfall Schmerzen am linken Ellbogen und am Rücken. Eine ärztliche Behandlung war jedoch nicht notwendig.  Beate Zschäpe, die im zivilen Dienstfahrzeugs im Fahrzeugfond saß, wurde bei dem Unfall leicht verletzt. Sie wurde ambulant behandelt. Die beiden Fahrer der ersten beiden Fahrzeuge des Konvois wurden nicht verletzt. Das uniformierte Dienstfahrzeug war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Es kam zu keinen Verkehrsbeeinträchtigungen.

Die Polizei hat gegenüber mehreren Münchner Medien bestätigt, dass es sich bei dem Vorfall um einen Verkehrsunfall und keine versuchte Gefangenenbefreiung gehandelt hat.