Mit einer Wolfsmaske über das Gesicht gezogen hat am 25. Juni 2019 ein unbekannter Mann im Fasangarten im Stadtteil Obergiesing in München ein 11-jähriges Mädchen vergewaltigt. Am Donnerstag konnte die Polizei einen Tatverdächtigen an seinem Arbeitsplatz festnehmen. Der 43-jährige Münchner ist wegen mehrfachen sexuellen Missbrauches von Minderjährigen vorbestraft und war nach einem positiven Gutachten des Klinikums in Haar in einer Wohngemeinschaft untergebracht. DNA-Spuren am Körper des Opfers führten zu dem Täter.

Fasangarten
Stadteilschild München Fasangarten

(Update 27.6.2019, 15.35 Uhr) Der Kinderschänder mit der Wolfsmaske ist gefasst. Die Polizei hat am Donnerstag den 43-jährigen Münchner in seiner Arbeitsstelle im Landkreis München festgenommen. Die DNA-Spuren am Opfer führten die Polizei zu dem Täter. Er wurde am Donnerstag an seiner Arbeitsstelle im Landkreis München festgenommen. Als er merkte, das die Polizei vor der Tür stand, wollte er noch flüchten, konnte aber sehr schnell gefasst werden. In Abstimmung mit seinem Anwalt, hat der Tatverdächtige keine Angaben zu der Tat gemacht. Er wird am Freitag dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Die Staatsanwaltschaft München hat Haftbefehl beantragt.

Der Leiter des Kommisariats für Sexualdelikte im Polizeipräsidium München, Ignaz Raab, berichtet, dass der Tatverdächtige und das Mädchen in der gleichen S-Bahn war. Er ist dann nach ihr im Fasangarten ausgestiegen und ihr im Abstand von etwa 20 Metern gefolgt. Das haben die Auswertungen der Videoaufnahmen auf dem Bahnhof ergeben. “Er hat sie sich wohl ausgeguckt. Bereits in den früheren Fällen hat er einen Hang zu jungen Mädchen gehabt”, so Raab. Dann habe er die wohl in dem unübersichtlichen Waldstück die Situation ausgenutzt, die Wolfsmaske übergezogen sowie die Latexhandschuhe angezogen und ist über das Mädchen hergefallen. Dabei hat er sie im Gebüsch zu Boden gebracht und sie vergewaltigt. 

Im Intimbereich konnten beim Opfer DNA-Spuren gesichert werden, die schnell dem 43-Jährigen zugeordnet werden konnten. Die Wolfsmaske konnte bislang weder bei ihm zuhause, noch am Arbeitsplatz oder bei der erweiterten Absuche im Fasangarten gefunden werden. Insgesamt waren neben den 25 Ermittlern der Sonderkommission “Wolf” weitere 75 Polizeibeamte eingesetzt, um die Tat aufzuklären.  

Der gebürtige Münchner einschlägig vorbestraft. Wegen sieben Sexualdelikten, unter anderem dem sexuellen Missbrauch von Minderjährigen, war er bereits zu vier Jahren und 11 Monaten verurteilt worden. Im November 2018 ist in einem Gutachten des Klinikums in Haar, das von vier Ärzten unterschrieben ist, festgestellt worden, dass von ihm keine Gefahr mehr für die Allgemeinheit ausgehen würde. Er wurde aus der geschlossenen psychiatrischen Unterbringung entlassen und wurde ab November 2018 in einer therapeutische Wohngemeinschaft in Großhadern untergebracht.

(Update 27.6.2019, 14.15 Uhr) Die Pressestelle der Polizei hat eben bestätigt, dass ein Tatverdächtiger festgenommen werden konnte. Mehr Informationen gibt es bei einer Pressekonferenz um 15 Uhr.

(25.6.2019) Am Dienstag, 25. Juni 2019, gegen 16:30 Uhr, war ein 11-jähriges Mädchen auf dem Weg vom S-Bahnhof Fasangarten in der ehemaligen amerikanischen Siedlung durch eine kleine Grünanlage auf dem Weg zur Wikingerstraße. Dort überraschte es ein unbekannter Mann, der eine Wolfsmaske trug. Er hielt dem Mädchen unvermittelt den Mund zu und zerrte es in ein Gebüsch. Hier zog er der 11-Jährigen die Hose herunter und vergewaltigte sie. Nach der Tat forderte er sie auf noch fünf Minuten zu warten. Außerdem bedrohte er sie und ihre Familie, falls sie jemandem von dem Vorfall erzählen würde. Er würde wissen, wo sie wohnt, äußerte er sich ihr gegenüber.

Nach der Tat begab sich das Mädchen nach Hause und vertraute sich seiner Mutter an. Diese verständigte unverzüglich die Polizei. Eine eingeleitete Fahndung verlief ergebnislos. Die 11-Jährige wurde durch den Vorfall leicht verletzt. Die Tat wurde von zwei Passantinnen aus der Ferne gesehen, von ihnen jedoch nicht als sexueller Übergriff. 

Da der Täter maskiert war und außerdem noch Latexhandschuhe trug, geht die Polizei davon aus, dass er die Tat geplant hatte. Ob er das Mädchen gezielt ausgesucht hat oder es zufällig seinen Weg kreuzte, ist ein Punkt der Ermittlung der Beamten. Das Opfer beschrieb ihn als einen etwa 1,85 Meter großen Mann, der Stimme nach vermutlich mittleren Alters, mit braunen Haaren, der akzentfrei Deutsch gesprochen hat. 

Die Polizei hat eine Sonderkommission gebildet und das Team inzwischen auf 25 Beamte aufgestockt. Bis Donnerstag gingen 50 Zeugenhinweise ein, denen nun nachgegangen wird. Da sich im Umfeld des Tatortes mehrere Schulen befinden, hat die Polizei die Präsenz im Stadtviertel erhöht. 

Zeugenaufruf der Polizei:

Der Täter wird wie folgt beschrieben: Männlich, ca. 185 cm groß, der Stimme nach vermutlich mittleren Alters, braune Haare, sprach akzentfrei Deutsch. Er trug eine dunkle Hose (Länge bis über das Knie), ein graues T-Shirt und dunkle Sneakers sowie eine Wolfsmaske und Latexhandschuhe. Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 15, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.