Nachdem im Juni 2016 ein 36-Jähriger einen 87-jährigen Rentner beim Einsteigen in die U-Bahn am Marienplatz in München umgerempelt hatte, wurde er wegen einfacher Körperverletzung angezeigt. Nachdem der Rentner verstorben ist und ein Gutachten eine Zusammenhang zwischen dem Sturz und den tödlichen Verletzungen nachgewiesen hat, wurde der Schubser nun wegen Körperverletzung mit Todesfolge verhaftet.

U-Bahn Marienplatz
U-Bahn Marienplatz

Am Freitag, 3.  Juni 2016, gegen 13.45 Uhr, wollte ein 36-jähriger Münchner am U-Bahnhof Marienplatz in die U3 Richtung Moosach einsteigen. Hierbei gab es, wie oftmals üblich, ein kurzes Gedränge. Das ging dem 36-Jährigen offenbar nicht schnell genug und er schubste einen vor ihm stehenden 87-jährigen Münchner, um sich vorbei zu drängeln. Der 87-Jährige war zuvor am Sicherheitstreifen entlang an dem 36-Jährigen vorbeigegangen.

Der 87-Jährige kam zu Fall und schlug mit dem Hinterkopf ungebremst auf den Boden auf. Er erlitt dadurch eine Kopfplatzwunde sowie ein Schädelhirntrauma mit Einblutungen und kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Der 36-Jährige konnte vor Ort von anderen Fahrgästen am Einsteigen in die U-Bahn gehindert und bis zum Eintreffen der verständigten Polizeikräfte festgehalten werden. Im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen wurde er wieder entlassen, da zu diesem Zeitpunkt der Tatbestand der einfachen Körperverletzung erfüllt war.

Im Laufe der Zeit verschlechterte sich der Zustand des 87-Jährigen und er verstarb am 25.08.2016 in einem Pflegeheim im Landkreis Fürstenfeldbruck. Im Zuge der weiteren Ermittlungen, die bei der Mordkommission München geführt werden, konnte mittels Gutachten des Instituts für Rechtsmedizin eine Kausalität zwischen dem Schubsen und den damit verbundenen, letztlich tödlichen Verletzungen des 87-Jährigen belegt werden. Aufgrund dessen erließ der zuständige Ermittlungsrichter auf Antrag der Staatsanwaltschaft München I Haftbefehl gegen den 36-Jährigen wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Dieser konnte durch Kräfte der Personenfahndung des Polizeipräsidiums München vollzogen werden.