Um 6 Uhr morgens am Mittwoch wurde auf dem Marienplatz in München der Christbaum aufgestellt. Die 22 Meter hohe Fichte wurde von der Gemeinde Steingaden im Landkreis Weilheim-Schongau gespendet. Er wurde mit 3.000 Lichtern geschmückt und erstrahlt jetzt bis zum 6. Januar 2021.

Der Christbaum am Marienplatz leuchtet

Der Christkindlmarkt in München ist abgesagt. Deshalb steht der Christbaum heuer ziemlich einsam auf dem leeren Marienplatz. Am 25. November wurde er aus Steingaden im Alpenvorland angeliefert und von der Berufsfeuerwehr München aufgestellt. Zum Granteln gibt es für die Münchner Bevölkerung in diesem Jahr nichts. Denn die 22 Meter hohe heimische Fichte ist ein ansehnliches Exemplar mit einem üppigen Nadelkleid.  

Eigentlich stand die Gemeinde Steingaden erst für das Jahr 2033 auf der Liste der Christbaumspender. In diesem Jahr sollte die Münchner Partnerstadt Verona den Christbaum liefern, musste aber coronabedingt absagen. Steingaden konnte kurzfristig einspringen und lieferte am Mittwoch, 25. November, den Christbaum am frühen Morgen auf den Marienplatz an. 

Die Gemeinde unter maßgeblicher Beteiligung ihres Bürgermeisters Max Bertl schaffte das fast Unmögliche, innerhalb von zwei Wochen einen geeigneten Baum zu suchen sowie die Fällarbeiten und den Transport nach München zu organisieren. Aber für Bertl war klar: „In dieser dunklen Zeit muss ein Christbaum am Marienplatz in unserer Landeshauptstadt erstrahlen und ein Zeichen für Hoffnung setzen.“

Die Fichte stand bis zur Fällung am Wochenende vor dem 1. Advent mitten in Steingaden an der stark befahrenen Schongauer Straße, der Bundesstraße B 17. Früher oder später hätte sie sowieso aus Verkehrssicherungsgründen entfernt entfernt werden müssen, da mittelfristig Gefahr für die Passanten und den Verkehr bestehen würde.

Am Mittwoch 6 Uhr früh sorgten die Feuerwehrmänner der Münchner Berufsfeuerwehr mit schwerem Gerät dafür, dass der Baum unbeschadet aufgerichtet und mit dem Kran in das zwei Meter tiefe Bodenloch vor dem Neuen Rathaus versenkt und verkeilt wurde.

Die Mitarbeiter des städtischen Baureferats, Abteilung Straßenbeleuchtung, haben sofort damit begonnen, den Baum nun zwei Tage mit Lichterketten schmücken. Bis zum 24. Dezember wird die Fichte aus Steingaden etwas Adventsstimmung und Weihnachtszauber auf den Marienplatz bringen. Als Christbaum erstrahlt sie im Glanz von rund 3.000 Kerzen bis zum 22. Dezember täglich von 10 bis 24 Uhr, am 23. Dezember von 10 bis 0.30 Uhr, von Heiligabend, 10 Uhr, bis 27. Dezember, 0.30 Uhr, durchgehend und vom 27. Dezember bis zum Dreikönigstag, 6. Januar 2021, jeweils von 16 Uhr bis 0.30 Uhr.

Am Montag, 11. Januar 2020, ab 6 Uhr in der Früh, wird der Christbaum von der Münchner Berufsfeuerwehr wieder abgebaut und die Fichte steht für eine weitere Karriere als Maibaum zur Verfügung. Interessierte Maibaumvereine können sich ab sofort beim Direktorium der Landeshauptstadt München unter der Rufnummer 089/ 233-92560 melden.

Der staatlich anerkannte Erholungsort Steingaden, gelegen im Alpenvorland, dort wo Oberbayern dem Allgäu die Hand gibt, ist vor allem bekannt für die zu den UNESCO-Weltkulturerbestätten zählende weltberühmte Wieskirche, sowie das Welfenmünster, das von Kennern als ein “aufgeschlagenes Buch der Kunstgeschichte” bezeichnet wird. 

Normalerweise darf die Spendergemeinde während des Christkindlmarktes in München im Prunkhof des Rathauses die touristischen Highlights präsentieren und Glühwein ausschenken. Da dies wegen der Absage des Christkindlmarktes nicht möglich ist, wird Steingaden die Möglichkeit eröffnet, das im nächsten Jahr nachzuholen.  

Fotostrecke vom Aufstellen des Christbaums auf dem Marienplatz