Einen Sachschaden in Millionenhöhe und drei verletzte Bewohner hat am ersten Weihnachtsfeiertag ein Dachstuhlbrand in einem Mehrfamilienhaus in der Westermühlstraße in der Isarvorstadt in München gefordert. Der starke Rauch in der Innenstadt hat sogar die Brandmeldeanlage im Nationaltheater ausgelöst.

Dachstuhlbrand München Isarvorstad
Dachstuhlbrand Westermühlstraße München Isarvorstadt
Quelle Foto Branddirektion München

Nicht mehr bewohnbar ist das Haus in der Westermühlstraße in der Isarvorstadt. Bis in die Morgenstunden zogen sich die Nachlöscharbeiten nach einem ausgedehnten Dachstuhlbrand hin.  Kurz vor halb sechs gestern Abend gingen in der Leitstelle München parallel mehrere Anrufe zu einem Zimmerbrand im fünften Obergeschoss ein. Die erst anrückenden Einsatzkräfte wurden von einem der Bewohner aus der Wohnung, in dem das Feuer ausbrach, an der Straße erwartet, der sie einweisen konnte. Drei weitere Mieter der Brandwohnung wurden durch die Feuerwehr aus dem Gebäude begleitet und dem Rettungsdienst zur Behandlung der Rauchgasvergiftungen und einen späteren Transport in Münchner Kliniken übergeben.
Schnell stellten die Einsatzkräfte fest, dass sich der Brand bereits nicht mehr auf die Wohnung im Dachgeschoss beschränkte sondern schon auf den Speicher und die komplette Hauslänge ausgebreitet hatte. Sofort wurden zu den eingeleiteten Löschmaßnahmen weitere Einheiten nachalarmiert. An der Straßenseite wurde zwei, von der Hinterhofseite eine Drehleiter in Stellung gebracht um die Flammen zu löschen. Hierzu wurde die Dachhaut mit Einreisswerkzeug und Kettensägen geöffnet. Die Einsatzkräfte, die von innen über das Treppenhaus zum Brandherd vorgingen, konnten nur bedingt Löscharbeit leisten, da ihnen der Zugang zu dem Dachboden in der Anfangsphase des Brandes nicht möglich war. Während der Löscharbeiten wurden die Bewohner des gesamten Gebäudes aus dem Haus gebracht. Für sie bestand keine Gefahr, aber im Zuge der Maßnahmen der Feuerwehr wurden sowohl die Gas- als auch Stromzufuhr abgeschaltet, da sie durch den Brand erheblich beschädigt wurden. Im Laufe der Löschmaßnahmen kam auch der Hubsteiger zum Einsatz.
Nach dem die Flammen gelöscht waren musste mit erheblichem Aufwand das komplette Dachgeschoss von innen und außen auf Brandherde untersucht werden. Hier übernahm die Höhenrettungsgruppe die Maßnahmen von außen, während im Innenbereich die Feuerwehr und das THW einen eigens herbeigeholten Statiker bei der Einschätzung der strukturellen Schäden unterstützte. Mehrere Decken unterhalb des Brandgeschosses waren so stark vom Brand in Mitleidenschaft gezogen, dass sie abgestützt werden mussten. Die Löschmaßnahmen zogen sich bis in die frühen Morgenstunden.

Die immensen Schäden beschränkten sich nicht nur auf das Objekt. Auch mehrere Fahrzeuge, die vor dem Gebäude abgestellt waren, wurden durch herabfallende Dachteile beschädigt. Durch den herabgedrückten Brandrauch, der sich in der Innenstadt verteilte, wurde auch ein Feuerwehreinsatz im Nationaltheater ausgelöst, was sich aber glücklicherweise schnell als Fehlalarm aufklären ließ.

Auch am Samstag sind noch die Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort und führen eine Brandwache durch, um sicherzustellen, dass kein Brand- oder Glutnest übersehen wurde.  Noch während der Löschmaßnahmen haben die Brandermittler der Polizei ihre Arbeit zur Klärung der Ursache begonnen. Am 26.12.2015 werden mehrere Bausachverständige die Schäden am Gebäude intensiv begutachten. Gemeinsam mit den Gebäudeeigentümern und der Feuerwehr wird dann das weitere Vorgehen, die Entscheidung, ob die Mieter in ihre Wohnungen dürfen, und anfallende Sicherungsmaßnahmen abgestimmt.