Neue Ladestationen für Elektroautos der Stadtwerke München (SWM) sind am 31. März 2017 am Bonner Platz in München-Schwabing eröffnet worden. Die SWM will bis Ende des Jahres insgesamt 100 Ladesäulen im Stadtgebiet errichten. 

Erste SWM-Ladesäulen für Elektroautos in Betrieb genommen Oberbürgermeister Dieter Reiter und SWM-Chef Dr. Florian Bieberbach Quelle Foto SWM
Erste SWM-Ladesäulen für Elektroautos in Betrieb genommen
Oberbürgermeister Dieter Reiter und SWM-Chef Dr. Florian Bieberbach
Quelle Foto SWM

 

München setzt auf Elektromobilität: Im Auftrag der Landeshauptstadt bauen die Stadtwerke München gemeinsam mit der Münchner Verkehrsgesellschaft die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge massiv aus. Bis voraussichtlich Ende dieses Jahres werden in München bis zu 100 neue Ladestationen mit je zwei Lademöglichkeiten errichtet. Das SWM Ladesäulennetz wird sich dadurch im Lauf des Jahres mehr als verfünffachen. Fahrzeughaltern bietet sich somit ein weiterer Anreiz, auf die umweltfreundlichen Stromer umzusteigen. Wie an allen SWM Ladestationen fließt auch an den neu errichteten 100 Prozent M-Ökostrom. Oberbürgermeister Dieter Reiter nahm am Freitag, 31. März 2017 die drei ersten neuen Ladestationen am U-Bahnhof Bonner Platz in der Karl-Theodor-Straße 47 in Betrieb. Gemeinsam mit Dr. Florian Bieberbach, Vorsitzender der SWM Geschäftsführung, betankte er dort das erste Fahrzeug, ein E-Auto aus dem SWM Fuhrpark.

Der Stadtrat hatte die SWM 2016 mit der Planung, dem Aufbau sowie dem Betrieb eines öffentlichen Ladesäulensystems in München beauftragt. Die SWM bauen und betreiben seit 2009 öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur, heute sind es 31 Ladestationen mit 55 Ladepunkten. Oberbürgermeister Dieter Reiter sagte bei der Eröffnung: „Der öffentliche Nahverkehr ist das Rückgrat von Münchens Mobilität. Nur so lässt sich gerade in der Innenstadt das stadt. und umweltgerechte Vorankommen sicherstellen. Aber nicht jede Fahrt lässt sich mit U-Bahn, Bus, Tram oder Rad zurücklegen. Für die verbleibenden notwendigen Autofahrten brauchen wir Alternativen zu Verbrennungsmotoren. Hier bietet uns E-Mobilität die Möglichkeit, auch den Individualverkehr umweltfreundlicher zu gestalten. Der Ausbau der Münchner Ladeinfrastruktur im Rahmen des Handlungsprogramms der Landeshauptstadt schafft hier die lokale Grundlage für die Verkehrswende.“ SWM-Chef Dr. Florian Bieberbach ergänzt: „Dank der Finanzierung durch die Landeshauptstadt können wir nun das Münchner Ladenetz kräftig erweitern. Da an den Ladesäulen nur M-Ökostrom fließt, sind die hier betankten Fahrzeuge praktisch Null-Emissionsfahrzeuge – ein weiterer Baustein auf unserem Weg zur Energiewende.“

Die bis zu 100 neuen Ladestationen werden im Rahmen des „Integrierten Handlungsprogramms zur Förderung der Elektromobilität in München“ (IHFEM) errichtet. In einem ersten Schritt sollen zunächst rund 50 Ladestationen vornehmlich innerhalb des Mittleren Rings errichtet werden, da hier aufgrund der vorherrschenden Einwohnerdichte und des fehlenden privaten Parkraums der Bedarf nach öffentlicher Ladeinfrastruktur am höchsten ist. Zudem ist in diesem Innenstadtbereich eine hohe Nachfrage nach Carsharing-Fahrzeugen gegeben. Die weiteren Stationen entstehen dann im nächsten Ausbauschritt noch 2017 auch außerhalb der Innenstadt, über das gesamte Stadtgebiet verteilt.

Das Standortkonzept hat federführend das Referat für Stadtplanung und Bauordnung in Abstimmung mit SWM/MVG, dem Referat für Umwelt und Gesundheit, dem Baureferat, dem Kreisverwaltungsreferat sowie dem Referat für Arbeit und Wirtschaft erarbeitet. Vertreter der betroffenen Bezirksausschüsse wurden im vergangenen Sommer in einer Veranstaltung über die stadtweiten Ausbaupläne informiert. Sie sind auch zu den Begehungsterminen im Zuge der Planungsphase eingeladen, da sie als örtliche Ansprechpartner große Unterstützung leisten. Eine weitere Informationsveranstaltung für die Bezirksausschüsse wird am 5. April 2017 stattfinden. Im Dezember 2016 hatte der Münchner Stadtrat im Übrigen den weitergehenden Ausbau der Ladeinfrastruktur beschlossen. Die bis zu 100 Ladesäulen aus dem Erstbeschluss sollen um bis zu 33 Säulen aufgestockt und um bis zu zehn Schnelllader ergänzt werden. Die Umsetzung dieses zweiten Pakets ist ab 2018 geplant.  

Alle Säulen sind mit jeweils zwei Ladepunkten ausgestattet und erlauben somit das gleichzeitige Aufladen von zwei Fahrzeugen. Sie befinden sich – wie etwa am Bonner Platz – oft in unmittelbarer Umgebung zu weiteren Mobilitätsangeboten wie der U-Bahn und dem öffentlichen Mietradsystem MVG Rad. An den Säulen steht eine Ladeleistung von bis zu 22 kW pro Ladepunkt zur Verfügung (sogenannte Normalladesäulen). Je nach Elektrofahrzeug laden Nutzer daran bis zu sechsmal schneller als an der Haushaltssteckdose. Um den Zugang zu den Säulen einem möglichst großen Personenkreis zu ermöglichen, ist die Ladedauer tagsüber durch Beschilderung auf maximal vier Stunden beschränkt. Der Zugang erfolgt über die SWM Tankkarte oder Ladekarte eines Partners aus dem „Ladenetz“-Roamingverbund. Dank der Anbindung an die Direktbezahllösung „ladepay“ ist die Nutzung und Bezahlung aber auch ohne Ladekarte möglich – einer unkomplizierten und spontanen Aufladung mittels Smartphone steht so nichts im Wege. Einen Überblick über alle Ladestationen gibt die kostenlose App „MVG more“. Zusätzlich erlaubt die App die Anmietung von MVG Rädern, die Buchung von Carsharing-Fahrzeugen und sie zeigt die Live-Abfahrtszeiten des ÖPNV an.