Von einer Machete, über Messer und Schraubenzieher war alles im Einsatz, als sich am Donnerstagabend zwei Banden von Familien-Clans mit jeweils etwa 10 Personen auf Münchens Prachtmeile Maximilianstraße bis aufs Blut bekämpft haben. Die Mordkommission ermittelt wegen Mordversuch gegen drei Beteiligte. 

Blaulicht Polizeiauto

(Update 10.4.2022) Die Polizei hat am Sonntag weitere Details zu der Auseinandersetzung von zwei Gruppen am Donnerstag in der Maximilianstraße in München. Danach hätten sich bereits vor Ort tatrelevante Hinweise gegen einen 28-Jährigen rumänischen Staatsangehörigen sowie einen 49-Jährigen und einen 56-Jährigen Staatenlosen mit jeweiligen Geburtsort in Rumänien ergeben. Alle drei wurden bei der Auseinandersetzung verletzt und nach ambulanter Behandlung aufgrund der vorläufigen Festnahme der Haftanstalt des Polizeipräsidiums München überstellt.

Bei der schwerverletzten Person handelt es sich um einen 22-Jährigen Münchner mit Doppelstaatsbürgerschaft (deutsch und rumänisch). Dieser befindet sich weiterhin in stationärer Behandlung. Ersten Erkenntnissen zur Folge handelt es sich bei den Tathintergründen um einen Streit zwischen zwei Großfamilien.

Aufgrund des derzeitigen Stands der kriminalpolizeilichen Ermittlungen erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft München I das Amtsgericht München gegen alle drei vorläufig festgenommenen Tatverdächtigen einen Haftbefehl wegen des Verdachts des versuchten Mordes. Die drei Tatverdächtigen befinden sich nun in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen der Mordkommission dauern weiterhin an.

Zeugenaufruf der Polizei:
Wer hat zur Tatzeit am 7.4.2022 um 20.40 Uhr insbesondere im Bereich der Maximiliansstraße Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten? Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 11, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.


(Erstmeldung 8.4.2022) Zwei Familien-Clans haben sich am Donnerstag, 7. April 2022, getroffen, um auf Münchens Prachtmeile Maximilianstraße vor dem dem Luxushotel Vier Jahreszeiten eine Fehde auszutragen. Als die alarmierte Polizei um 20.40 Uhr mit 15 Streifenwagen eintraf, stellten sie etwa 20 Personen fest, die unter sich “aggressive Interaktionen” ausübten, wie Polizeisprecher Sven Müller vom Polizeipräsidium München die Situation beschreibt. Dabei wurden auch Hieb- und Stichwaffen eingesetzt.  Die Überzahl der Beamten konnte die Situation beruhigen, aus den Beteiligten nicht herausbekommen, warum dieser Bandenkrieg ausgebrochen ist. 

Sieben Personen mussten mit Verletzungen vom Rettungsdienst in Krankenhäuser gebracht werden. Vier davon müssen stationär behandelt werden, davon einer mit schwereren Stichverletzungen im Bereich des Oberkörpers. Weil hier versuchter Totschlag vorlag, hat die Mordkommission (Kommissariat 11) die weiteren Ermittlungen übernommen. Es ergab sich ein Tatverdacht gegen einen 28-Jährigen, einen
49-Jährigen und einen 56-Jährigen, alle mit Wohnsitzen in München. Da viele der Beteiligten gleiche Nachnamen hatten, ist eine Auseinandersetzung zwischen Familienclans wahrscheinlich. 

Auch die Beschuldigten waren bei der Auseinandersetzung verletzt worden. Der 28-Jährige wurde zwischenzeitlich wieder aus dem Krankenhaus entlassen, vorläufig festgenommen und wegen eines versuchten Totschlags angezeigt. Die anderen beiden Tatverdächtigen werden nach wie vor im Krankenhaus behandelt. Die Ermittlungen bezüglich der Details ihrer Tatbeteiligungen dauern noch an.

Vor Ort wurden verschiedene Hieb- und Stichwaffen, darunter eine Machete, sowie auch drei Autos, mit denen die Tatverdächtigen unterwegs gewesen sein könnten, sichergestellt. An den Gegenständen und Fahrzeugen wurden kriminaltechnische Arbeiten sowie Spurensicherungsarbeiten vorgenommen. Von ca. 50 Personen wurden vor Ort die Personalien festgestellt.

Das Kommissariat 11 hat mit intensiven und umfangreichen Ermittlungen sowie Vernehmungen bei den Personen begonnen. Dabei müssen die Hintergründe der Tat und auch mögliche Tatbeteiligungen der einzelnen Personen noch im Detail geklärt und zugeordnet werden. Die Ermittlungen dauern an. 

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