Acht Polizisten aus München sind in Rauschgiftdelikte verwickelt. Das teilte das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) am Dienstag mit, das die internen Ermittlungen in diesem Fall seit 2018 führt. Heute gab es bei einem Verdächtigen Hausdurchsuchungen von Wohnungen und des Arbeitsplatzes. Alle acht Personen des Polizeipräsidiums München sind vom Dienst suspendiert worden.

Bayerisches Landeskriminalamt (LKA)
Bayerisches Landeskriminalamt (LKA)

Die Staatsanwaltschaft München I und das LKA ermitteln seit Mitte Juli 2018 gegen Beamte des Polizeipräsidiums München wegen des Verdachts von Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Im Rahmen von Ermittlungen der Münchner Kriminalpolizei gegen einen mutmaßlichen Rauschgifthändler im Jahr 2018 ergaben sich Verdachtsmomente gegen Polizeibeamte des Polizeipräsidiums München wegen möglicher Rauschgiftdelikte. Daraufhin wurden die weiteren Ermittlungen umgehend an die internen Ermittler des Landeskriminalamts abgegeben, wie dies in solchen Fällen aus Neutralitätsgründen üblich ist. Die weiteren Ermittlungen wurden unter Federführung der Staatsanwaltschaft München I durch das LKA weitergeführt.

Aufgrund der aus den umfangreichen Ermittlungen gewonnenen Erkenntnisse durchsuchten die LKA-Beamten im Dezember 2018 und Januar 2020, sowie in einem Fall am 18. Februar 2020 die Wohnungen und die Arbeitsplätze der Verdächtigen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden alle Verdächtigen aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen.

Derzeit ermitteln die Staatsanwaltschaft München I und das Bayerische Landeskriminalamt gegen insgesamt acht Angehörige des Polizeipräsidiums München, die fünf verschiedenen Dienststellen angehören. Ihnen werden verschiedene Verstöße nach dem Betäubungsmittelgesetz vorgeworfen. Die individuellen Tatbeteiligungen der beschuldigten Beamten sind bislang noch offen und Gegenstand der Ermittlungen. Deshalb erteilt die Polizei momentan dazu keine Auskünfte über weitere Einzelheiten. 

Polizeisprecher Werner Kraus vom Polizeipräsidium München erklärt zu dem Vorgang: “Alle acht genannten Mitarbeiter wurden aufgrund der im Raum stehenden Vorwürfe vom Dienst suspendiert. Disziplinarverfahren wurde gegen alle eingeleitet. Allerdings ruhen hier die weiteren disziplinarrechtlichen Ermittlungen bis die jeweiligen Strafverfahren abgeschlossen sind.”