Weil sich die Statiker nicht sicher sind, ob die Hauptwerkstätte für Straßenbahnen der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) an der Ständlerstraße in München-Ramersdorf einsturzgefährdet ist, können dort Trambahnen teilweise nicht mehr gewartet werden. Das führt auch weiterhin zu Engpässen und Teilausfällen im Tram-Betrieb bis Ende Februar.
Alte P-Wagen der Münchner Straßenbahn rattern wieder durch die Stadt. Fahrschul-Fahrzeuge fahren im Linienbetrieb, wodurch neue Fahrer nicht ausgebildet werden können. Auf einzelnen Linien fallen Fahrten ganz aus. Der Grund dafür ist, dass plötzlich gravierende Bauwerksschäden in der 100 Jahre alten Hauptwerkstätte an der Ständlerstraße festgestellt worden sind. Sie musste teilweise geräumt werden. Teile der Werkstätte werden nun in den Betriebshof in der Einsteinstraße verlagert.
Wegen der gravierenden Bauwerksschäden sind bestimmte Wartungsarbeiten an den Fahrzeugen im Moment nicht mehr möglich oder nur unter erschwerten Bedingungen durchzuführen. Ferner entstehen Engpässe bei der Ersatzteilversorgung. Die Werkstätte darf teilweise nicht mehr benutzt werden. Denn nach dem derzeitigem Kenntnisstand kann nach Aussage der MVG nicht sicher nachgewiesen werden, ob die Halle bei dem vorhandenen Schadensbild standsicher ist. Um dies fundiert bewerten zu können, laufen weitere Untersuchungen an dem ursprünglich im Jahr 1918 errichteten Bauwerk. Dazu müssen auch Betonproben und Bewehrungseisen entnommen und analysiert werden.
Die letzte Bauwerksprüfung im Jahr 2010 hatte damals keine gravierenden Auffälligkeiten ergeben.
Um die Auswirkungen auf den Fahrgastbetrieb zu reduzieren, wird ein Teil des Werkstattbetriebs – insbesondere die Drehgestellwerkstätte – kurzfristig verlagert. Außerdem zieht ein Teil des Ersatzteillagers aus der Ständlerstraße in das Depot an der Einsteinstraße um. Darüber hinaus wurden externe Firmen angefragt, die bestimmte Werkstattleistungen übernehmen oder verstärken könnten.
Fahrschulfahrten finden vorübergehend nicht mehr statt, um alle einsetzbaren Züge für den Fahrgastbetrieb zur Verfügung zu haben. “Die MVG bedauert die Einschränkungen für die Fahrgäste.”, so MVG-Pressesprecher Matthias Korte.