Schon fast vergessene Bräuche und Münchner Traditionen in der Weihnachtszeit werden in der Ausstellung in der Rathausgalerie im Rathaus thematisiert. Hier ist unter anderem eine Münchner Erfindung zu sehen: Der erste gedruckte Adventskalender. Großen Raum nimmt auch das Kripperlschaugn ein. Der Verein der Münchner Krippenfreunde stellt viele Krippen seiner Mitglieder vor: Von der kargen Nachkriegskrippe bis zur prachtvoll ausgestatteten Haidhauser Krippe mit Szenen des Lebens in der Vorstadt.

Haidhauser Kripperl
Nadine Kagerer stellt ihre Haidhauser Krippe mit Szenen aus der Münchner Vorstadt vor

Die Ausstellung “Weihnachtszeit in München”, die noch bis zum 28. Dezember 2019 in der Rathausgalerie zu sehen ist, macht fast schon vergessene Weihnachtsbräuche oder kaum noch ausgeübte Traditionen zum Thema. Hier erfährt man nicht nur, dass der Adventskranz ursprünglich mit Kerzen für jeden Tag bestückt war. Oder, dass der erste gedruckte Adventskalender eine Münchner Erfindung ist, bei dem keine Türchen geöffnet, sondern an jedem Tag Bildchen ausgeschnitten wurden. Es werden auch die Berufsbilder des Wachsziehers oder des Lebzelters visualisiert. Vor allem aber wird die Frage geklärt, warum es gerade in München einen berühmten Kripperlmarkt gibt. Denn das Kripperlschaugn bei den Nachbarn war eine typische Münchner Tradition. 

In Wort, Bild und auch teilweise in Livevorführungen wird die Herkunft und Historie von den (vor)weihnachtlichen Gebräuchen der Altvorderen aufgezeigt. Initiiert wurde die Ausstellung von den Münchner Krippenfreunden. Sie werden in der gelebten Brauchtumsarbeit
von anderen Münchner Traditionsvereinen unterstützt, die sich und ihre Vereinsarbeit den Münchner Bürgern und internationalen Gästen
während dieser Ausstellung vorstellen. 

Auf unserer Aktionsbühne ist das Münchner Brauchtum direkt erlebbar. Es wird gebastelt, musiziert, die Besucher hören weihnachtliche Geschichten in Münchner Mundart und vieles mehr. Das Programm mit weitere Informationen und den Terminen der Führungen sind zu finden unter: www.WeihnachtszeitInMuenchen.de

Die Gemeinschaftsausstellung der Münchner Brauchtumsvereine “Weihnnachtszeit in München – Krippen, Traditionen,Brauchtum”  ist außer am 24.12. täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Die Rathausgalerie vom Innenhof des Rathauses aus oder von der Rückseite in der Landschaftsstraße zugänglich.

Vorgestelltes Brauchtum:

– Eine Münchner „Erfindung“: Der gedruckte Adventskalender
– Die Geschichte des Münchner Christkindlmarktes
– Barbarazweige blühen
– Die Winterarbeit der Flößer
– Vom Paradeiserl zum Adventskranz
– Der heilige Nikolo und sein dunkler Geselle
– Siebenerlei und Neunerlei – Gewürze in der Weihnachtszeit
– Lebzelten, Springerl und Schokonikolo
– Was macht ein Wachszieher?
– Weihnachtsfasten und Schlemmen
– Losnächte, Raunächte und die wilde Jagd
– Münchner Musik
– Die schöne Luzia und die schiache Luz – die Heiligentage
– Anklöpfln in der Münchner Vorstadt und Heischebräuche
– Was ist das „Frauentragen“?
– Vom Fatschnkind zur Krippe
– Eine Münchner Tradition: Mir gengan zum Kripperlschaugn
– Christkindlwiegn – gestern und heute
– Der Christbaum anno 1830 und das Münchner Gwand
– Sternsinger und die Heiligen Drei Könige
– Lichtmess – das Ende der Weihnachtszeit

Ausstellende Vereine:

  • Münchner Krippenfreunde
  • Die schöne Münchnerin
  • Förderverein Bairische Sprache und Dialekte
  • Moriskentänzer der TU München
  • Wastl Fanderl Schule
  • Sparifankerl-Pass

Fotostrecke Ausstellung Weihnachtszeit in München 2019