Mit “Carmen la Cubana” ist 2018 das erste Musical aus Kuba nach München gekommen.  Die atemberaubende Neuinterpretation des legendären Carmen-Stoffs ist noch bis zum 28. Oktober 2018 im Deutschen Theater zu erleben. Hier die Fotostrecke von der Premiere:

Der international anerkannte Opern- und Musical-Regisseur Christopher Renshaw sowie Arrangeur und Tony-Award-Preisträger Alex Lacamoire verlegen die Handlung nach Kuba am Vorabend der Revolution. Opulente, farbenprächtige Tableaus und dichte Szenen führen von einer Zigarrenfabrik im ländlichen Südosten der Insel in das lebendige Treiben der Bars und Clubs Havannas. Eine 14-köpfige Latin-Big-Band gibt dieser „Carmen“ musikalisch ihre einzigartige kubanische Note.

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In drei Jahren Entwicklungszeit entstand ein Stück Musiktheater, das mit karibischen Rhythmen, leidenschaftlichem Gesang und temperamentvollem Tanz Opernkenner wie Musicalliebhaber auf künstlerisch höchstem Niveau überzeugt. Nach der umjubelten Weltpremiere und einer erfolgreichen Saison 2016 am Pariser Théâtre du Châtelet darf sich das Publikum in Köln, London, Leipzig, Frankfurt, Berlin, München und Zürich auf Gastspiele von “Carmen la Cubana” freuen.

„Drei Monate in Havanna zu leben und mit kubanischen Schauspielern, Sängern und Musikern das Musical zu entwickeln, war eine wunderbare Erfahrung“, blickt Christopher Renshaw auf die Entstehung des Stücks zurück. „Leidenschaftliche Liebe, Salsa und Revolution! Was für ein Geschenk an jeden Regisseur!” In den Wirren der kubanischen Revolution begegnen sich Carmen und der junge Soldat José. Es ist der Beginn einer fatalen Liebesgeschichte, die im berüchtigten Nachtleben Havannas ein jähes Ende findet. Mit Raffinesse entspinnen der kubanische Autor Norge Espinosa Mendoza und der britische Musical-Experte Stephen Clark das Drama in der Hitze der tropischen Insel. Die Hauptstadt wird zum Schauplatz von Eifersucht und Revolte, das karibische Temperament zum Treibstoff des tragischen Geschehens. Carmens Kampf um ihre eigene Unabhängigkeit findet ihre Entsprechung in den Schlachtrufen der kubanischen Revolution und verleiht dem Stoff eine ganz neue geschichtliche Dimension.

Grammy- und Tony-Award-Preisträger Alex Lacamoire verleiht den vertrauten Melodien mit seinen Arrangements ein faszinierenderes afro-kubanisches Flair. Nachdem der Arrangeur mit kubanischen Wurzeln bereits für seine Orchestrierung der Broadwayhits Hamilton (2016) und Dear Evan Hansen (2017) mit dem Tony Award ausgezeichnet wurde, schafft er mit dem Musical CARMEN LA CUBANA eine einmalige Mischung aus Opernklängen und vibrierenden Karibiksounds. Im Zusammenspiel mit den energiegeladenen Choreografien von Roclan González Chávez – der kubanischen Stile wie Rumba oder Mambo mit zeitgenössischem Vokabular verbindet – transportiert sich das berauschende Lebensgefühl Kubas direkt in den Saal.

Carmen la Cubana entstand aus einem Stoff, der die Menschen seit dem 19. Jahrhundert fasziniert. 1845 schuf der Franzose Prosper Mérimée die provokante Geschichte. 1875 folgte Georges Bizets Oper, die heute zu den Klassikern des Musiktheaters zählt. Nachdem Oscar Hammersteins Carmen Jones 1943 als Afroamerikanerin den Broadway eroberte, erlebt die Geschichte mit ihrer Verlegung nach Kuba nun eine packende Weiterentwicklung. Als das Musical 2016 am Pariser Théâtre du Châtelet seine Weltpremiere feierte, überschlugen sich Presse und Publikum: „Eine Carmen-Version muy caliente, die die Zuschauer elektrisiert”, jubelte Le Figaro. „Witzig und sexy. […] eine atemberaubende Inszenierung”, schwärmte Le Parisien.