Falsche Handwerker haben Ende letzten Jahres in München sieben Senioren um Ihr Bargeld und ihren Schmuck erleichtert. Die Spur der Trickdiebe führte nach Nordrhein-Westfalen, wo sie Zivilfahnder der Münchner Polizei im Dezember festnehmen konnten. 

Polizeipressestelle München

Im November und Dezember 2016 wurde München von einer Diebesbande heimgesucht. Die Männer im Alter von 40, 41 und 45 Jahren gingen auf den Straßen gezielt auf die Suche nach hochbetagten Menschen und sprachen diese an. Anschließend begleiteten sie diese nach Hause. In anderen Fällen nutzten sie Telefonbucheinträge und suchten nach altklingenden Vornamen. In einem Anruf gab sich später einer der Täter als ein Mitarbeiter der Stadtwerke beziehungsweise der Stadtverwaltung aus und behauptete, dass bei einer nahegelegenen Baustelle ein Wasserrohrbruch sei. Er kündigte einen Mitarbeiter an, der nun den Wasserdruck in der Wohnung überprüfen müsse. Kurz darauf klingelte einer der Täter an der Türe der Senioren, zeigte einen Mitarbeiterausweis vor und dirigierte sie in das Badezimmer. Er forderte die Opfer auf, die Wasserhähne zu öffnen und zu schließen, und zog somit die Aufmerksamkeit auf sich. In dieser Zeit betrat ein weiterer Täter die Wohnung und entwendete Bargeld und Schmuck von insgesamt mehreren Tausend Euro.

Der Münchner Polizei gelang nun am 9. Dezember 2016 in enger Zusammenarbeit mit der Polizei in Nordrhein-Westfalen die Festnahme der drei Männer. Die Diebesbande kam aufgrund von umfangreichen Ermittlungen ins Fadenkreuz der Münchner Kriminalbeamten. Zivile Fahndungskräfte konnten letztlich die Bande in Verl bei Bielefeld aufnehmen und bei einem weiteren Trickdiebstahlsversuch auf frischer Tat festnehmen. Den Männern werden derzeit zwei Diebstahlversuche und sieben vollendete Diebstahltaten nach dem Modus „Falscher Handwerker“ in München zur Last gelegt. Sie befinden sich aktuell in Untersuchungshaft.

Die Münchner Polizei möchte in diesem Zusammenhang die Bevölkerung sensibilisieren und vor der Masche warnen, die weiterhin zur Anwendung kommt. Wie diese Fälle zeigen, sprechen Trickdiebe ihre Opfer auf der Straße, an der Wohnungstüre aber auch via Telefon an.

Die Münchner Polizei weist darauf hin ,wie man sich mit kleinen Vorsichtsmaßnahmen dagegen schützen kann:

“Lassen Sie keine fremden Personen in Ihre Wohnung. Händigen Sie niemals fremden Menschen Bargeld aus. Fordern Sie Handwerker, Stadtwerkemitarbeiter, etc. dazu auf, einen Berechtigungsausweis (Dienstausweis oder Personalausweis) vorzuzeigen und überprüfen Sie diesen. Fragen Sie im Zweifel bei der angegebenen Firma beziehungsweise ihrer Hausverwaltung oder Hausmeister nach, ob die Person dort arbeitet und einen entsprechenden Auftrag hat. Sollten Sie weiteres Misstrauen gegen diese Person haben, verständigen Sie über die Notrufnummer 110 die Münchner Polizei. Ein echter Handwerker wird dafür Verständnis haben!