Trotz Fahrverbot für Schlauchboote auf der Isar schipperten am Wochenende immer wieder welche den reißenden Fluss hinab. Einen Großalarm in der Nacht lösten am Sonntag besonders unvernünftige Freizeitkapitäne aus, die in einem Wehr hängen geblieben waren.

Schlauchboot im Wehr auf der Isar löst Großeinsatz aus
Schlauchboot im Wehr auf der Isar löst Großeinsatz aus

Quelle Foto Wasserwacht München

“Unvernunft kennt keine Grenzen”, schimpft die Wasserwacht München. Am Sonntag gegen 22.30 Uhr musste Großalarm ausgelöst werden, weil ein Schlauchboot mit drei Personen am Großhesseloher Wehr, knapp außerhalb des Stadtgrenze von München, hängen geblieben war. 

Die Bootsbesatzung hat selbständig mit dem Handy den Notruf angerufen, als sie am Wehr gegen einen heruntergelassenen Abweiser getrieben wurden und sich dort nur noch festhalten konnten. Rechts von ihnen, große, angeschwemmte Baumstämme, links das offene Wehr mit einer lebensgefährlichen Wasserwalze. Nach dem Hochwasser der letzten Tage ist der Pegel der Isar immer noch sehr hoch.

Dies löste ein Großaufgebot aller verfügbaren Einsatzkräfte aus. Wasserwacht, Feuerwehr München und Feuerwehr Pullach, DLRG, Rettungsdienst und Polizei fuhren auf schnellstem Weg zur Unfallstelle, um den Freizeitkapitänen zu Hilfe zu kommen.

Diverse Strahler der Feuerwehr beleuchteten den Isarbereich am Wehr. Über eine Steckleiter stieg ein Pullacher Feuerwehrmann in vollständiger Absturzsicherungs-Montur zur Bootsbesatzung hinab um so einem nach dem anderen gesichert nach oben helfen. Unterhalb des Wehrs warteten mehrere Boote im Wasser, falls einer der verunglückten trotz aller Vorsichtsmaßnahmen abrutscht. Das Schlauchboot wurde im Anschluss oberhalb des Wehres gesichert, dies wurde erst bei Tageslicht aus dem reißenden Fluss geborgen.

Trotz etlicher Warnungen, die erhöhte Gefahr der Isar nicht zu unterschätzen und einem Bade- und Bootsfahrverbot in der Stadt haben sich gestern diverse Schlauchboote auf der Isar befunden. Die Wasserwacht München-Mitte berichtet, dass immer wieder  Schlauchboote an der Wachstation vorbei geschippert sind. Tagsüber kam es glücklicherweise nur zu einem Einsatz, weil ein junger Mann mit einem Schwimmreifen in die Walze nach einer Wehrkante gerutscht ist. Er konnte von den ehrenamtlichen Helfern der Wasserwacht-Station gerettet werden.