Pünktlich um sechs Uhr morgens hätte Tanzmeisterin Katharina Mayer am Sonntagmorgen den Tanz auf dem Kocherlball am Chinesischen Turm im Englischen Garten in München eröffnet. Wie anderen Großveranstaltungen ereilt auch dieser Tradition das Corona-Schicksal. Da er in diesem Jahr ausfällt, hier einige Impressionen aus früheren Jahren dieses Münchner Brauchtumserlebnis. 

Video Eröffnung Kocherlball 2018 

Impressionen vom Kocherlball 2018  

Finale mit der Münchner Francaise beim Kocherlball 2018 

Fotostrecke Kocherlball 2018

Fotostrecke Kocherlball 2017

Fotostrecke Kocherlball 2016

Fotostrecke Kocherlball 2015

Fotostrecke Kocherlball 2014

 

Geschichte des Kocherlballs

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts traf sich bei schönem Wetter jeden Sonntag das Hauspersonal am Chinesischen Turm zum Tanz beim Dotschnball, wie er damals genannt wurde: Die Köchinnen, Hausdiener, Gärtner und Kindermädchen . Ganz frühmorgens, weil sie später, wenn die Herrschaft aus der Kirche zurück war, wieder zum Dienst antreten mussten.

Im Jahr 1904 wurde der Ball sogar verboten. Der Grund: Die Kocherl und ihre Galane sollen es mit der Sittlichkeit nicht so genau genommen haben.

Anlässlich der 200-Jahr-Feier des Englischen Gartens wurde der Kocherlball auf Initiative des damaligen künstlerischen Leiters, Dr. Pankraz Freiherr von Freyberg, wieder ins Leben gerufen. Seitdem ist er zu einer echten Institution geworden, die mittlerweile Kultstatus genießt und aus dem Münchner Festkalender nicht mehr wegzudenken ist. Bis zu 10.000 Gäste strömen in den Englischen Garten, um bei dieser Brauchtumsveranstaltung dabei zu sein. Bereits vor Beginn der Dämmerung sind die viele Plätze schon belegt. Um sechs Uhr morgens wird der Ball dann eröffnet.

Immer am dritten Sonntag im Juli lassen die Wirtinnen des Biergartens am Chinesischen Turm, Antje Schneider und Anneliese Haberl, beraten vom Städtischen Kulturreferat, die alte Tradition wieder aufleben.