Ein weltweit operierendes Unternehmen in Poing bei München ist mit der Cybercrime-Betrugsmasche CEO-Fraud um über eine Million Euro erleichtert worden.

Polizeipräsidium München
Polizeipräsidium München

Am Montag, 16. November 2015, erhielt eine Mitarbeiterin in der Buchhaltung der Firma eine E-Mail, welche augenscheinlich vom Geschäftsführer ihrer Firma versandt wurde. In dieser E-Mail gab der vermeintliche Geschäftsführer eine Auslandsüberweisung in Auftrag. Die Angestellte war hierfür aber nicht zuständig und nannte daher dem E-Mail-Absender, unter dem sich tatsächlich nicht der Geschäftsführer, sondern ein unbekannter Täter verbarg, die für Auslandsüberweisungen zuständige Fachkraft.  In einer erneuten E-Mail wandte sich nun der Täter an die für Auslandsüberweisungen zuständige Mitarbeiterin und erklärte, dass eine noch geheim zu haltende Firmenübernahme in Asien geplant sei. Dafür wäre so rasch wie möglich eine Anzahlung in der genannten Höhe erforderlich. Vom Täter wurde anschließend per E-Mail ein Auslandsüberweisungsvordruck samt gefälschter Unterschrift des Geschäftsführers zugesandt. Vom Täter wurde ausdrücklich eine sogenante Eilüberweisung verlangt. Das Geld konnte somit nicht mehr zurück transferiert werden.

Am Mittwoch, 18. November 2015, informierte das betroffene Unternehmen die Polizei. Die Spezialisten der Cybercrime-Abteilung haben die Ermittlungen übernommen. Eine vorläufige Analyse ergab keinen Anhaltspunkt für eine widerrechtlichen Zugriff auf das IT-System des geschädigten Unternehmens bzw. einen Missbrauch des Mail-Accounts vom Geschäftsführer.

Erst im August dieses Jahres hatte die Münchner Polizei vor der sogenannten CEO-Fraud Betrugsmasche gewarnt, nachdem bei einer Firma aus dem Landkreis München ein größerer Schaden gerade noch verhindert werden konnte.