Im Alten- und Pflegeheim “Leonhard-Henninger-Haus” der Inneren Mission in der Gollierstraße im Westend von München wurden 24 Bewohner und fünf Pfleger mit Corona infiziert. Der Ursprung war wohl ein Pfleger, der sich Anfang März für drei Tage in Barcelona aufgehalten und sich dort angesteckt hatte. Das komplette Haus wurde unter freiwillige Quarantäne gestellt, eine Etage unter strenge Quarantäne.  

Viele Coronafälle in Alten- und Pflegeheim im Westend in München
Häufung von Coronafällen im Alten- und Pflegeheim im Westend von München
Quelle Foto Innere Mission München, Erol Gurian

Das Leonhard-Henninger-Haus der Inneren Mission in der Gollierstraße im Westend von München ist aktuell massiv vom Corona-Virus betroffen, teilte am 31. März 2002 der Geschäftsführer des Trägers “Hilfe im Alter”, mit.  Bei 25 von 40 getesteten Bewohnerinnen und Bewohnern des evangelischen Pflegeheims ist das Ergebnis positiv; acht Tests waren negativ, sieben Ergebnisse stehen noch aus. Die sofort veranlasste Untersuchung von 15 Pflegekräften erbrachte fünfmal ein positives Ergebnis; sieben Tests fielen negativ aus, die restlichen Ergebnisse fehlen derzeit noch.

Auf Wunsch des Trägers wurde beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit eine Reihentestung für alle 141 Bewohner sowie 102 Mitarbeitende des Pflegeheims angefordert. Die Untersuchungen laufen derzeit noch.

Die Infektion ist vermutlich über einen Pflegehelfer ins Haus gekommen, der sich Anfang März für drei Tage in Barcelona aufgehalten hatte und nach seiner Rückkehr wieder seinen Dienst versah. Als er zwei Wochen später dann Husten und Fieber bekam, wurde er krank geschrieben. Zu der fraglichen Zeit war Spanien noch nicht als Risikogebiet eingestuft.

Die “Hilfe im Alter” hat nach Bekanntwerden der Untersuchungsergebnisse in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt in München die weiteren Maßnahmen abgestimmt und festgelegt, um den größtmöglichen Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner im Haus zu gewährleisten. So steht das ganze Haus derzeit freiwillig unter Quarantäne, außerdem hat sich die Einrichtung für einen Aufnahmestopp entschieden. Alle Mitarbeitenden tragen entsprechende Schutzausrüstung. Die betroffene Abteilung im 3. Obergeschoss ist nur durch eine Zugangsschleuse erreichbar; die Mitarbeitenden tragen hier ab sofort zusätzlich FFP2-Masken.

Die Geschäftsleitung der “Hilfe im Alter”, die das Haus betreibt, steht derzeit in enger Abstimmung mit dem städtischen Gesundheitsreferat und dem Katastrophenschutz. Geschäftsführer Gerhard Prölß erklärt dazu: “Wir haben die Schutzmaßnahmen in der betroffenen Station drastisch erhöht, dennoch vermuten wir, dass das Virus auch an andere Stellen im Haus übertragen wurde.” Ob und in welchem Umfang das möglicherweise der Fall ist, wisse man erst nach den Ergebnissen des Reihentests. Bisher weisen lediglich einige Bewohner leichte Erkältungsymptomatiken auf. Derzeit könne man den Betrieb mit Unterstützung von Fachkräften aus unterschiedlichen Bereichen des Trägers noch sicherstellen, so Prölß weiter. “Ich danke allen, die sich in dieser schwierigen Situation freiwillig für den Dienst am Menschen bereiterklärt haben.”