Das Impfzentrum in München ist einsatzbereit. Am Montag haben Ministerpräsident Markus Söder und Oberbürgermeister Dieter Reiter die Einrichtung in den Messehallen in Riem besucht. 90.00 Impfdosen für 45.000 Menschen über 80 Jahre, die von den mobilen Impfteams geimpft werden, sind der Anfang. 

Ministerpräsident Markus Söder und Oberbürgermeister Dieter Reiter informieren sich über das neue Corona Impfzentrum in München Riem Quelle Foto Staatskanzlei Bayern
Ministerpräsident Markus Söder und Oberbürgermeister Dieter Reiter informieren sich über das neue Corona Impfzentrum in München Riem
Quelle Foto Staatskanzlei Bayern

Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Oberbürgermeister Dieter Reiter und Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek haben sich am 21. Dezember 2020 in der Messe Riem ein Bild vom neu eingerichteten Impfzentrum gemacht. Es wurde von der Stadt München pünktlich zum 15. Dezember in einer ersten Ausbaustufe fertiggestellt.

Das Impfzentrum in der Messehalle ist aktuell für die Nutzung durch bis zu 20 Impfteams gleichzeitig eingerichtet. Jedes Team setzt sich aus einem Arzt oder Ärztin, einer medizinischen Fachkraft und einer Verwaltungskraft zusammen. Die Testkapazität pro Impfteam beläuft sich hierbei auf bis zu 100 Personen am Tag im stationären Einsatz und bis zu 30 Personen am Tag im mobilen Einsatz. Das bedeutet, dass stationär bis zu 2.000 Personen am Tag geimpft werden können. Der jetzige Aufbau kann in der bestehenden Halle noch dreimal realisiert werden, dann können bis zu 8.000 Personen am Tag stationär in der Messehalle geimpft werden.

Ministerpräsident Dr. Markus Söder wirbt für Geduld: „Die Impflogistik steht. Alles, was an Impfstoff verfügbar ist, wird so schnell wie möglich verimpft. Die Produktion muss weiter hochgefahren werden. Es wird aber lange dauern, bis alle in der Breite geimpft sind.“ Anfangs wird nicht ausreichend Impfstoff für alle, die geimpft werden wollen, vorhanden sein. Daher muss zu Beginn der Impfung priorisiert, also festgelegt werden, wer sich bevorzugt impfen lassen kann. Dazu hat das Bundesgesundheitsministerium eine entsprechende Verordnung erlassen, die auf der veröffentlichten Empfehlung der ständigen Impfkommission aufbaut.

Danach sind zuerst die Bewohner in Alten- und Pflegeheimen über 80 Jahre und deren Betreuer dran, die von den mobilen Teams abgearbeitet werden. Im Impfzentrum auf der Messe wird daher anfangs noch nicht viel los sein. Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek erklärt weiter: „Das Impfzentrum dient zunächst der Lagerung von Material sowie der Koordinierung unserer mobilen Impfteams. Die 20 Teams werden zunächst mobil in der Landeshauptstadt München dazu eingesetzt, die Personengruppen mit dem höchsten Risiko zum Beispiel in den vollstationären Pflegeeinrichtungen vor Ort zu impfen.“

Oberbürgermeister Dieter Reiter freut sich, dass das Impfzentrum der Landeshauptstadt München einsatzbereit ist: „Mit dem Impfzentrum sind wir bestens auf den Impfstart vorbereitet. Allerdings muss uns auch klar sein, dass uns das kein schnelles Ende der Pandemie bringen wird. Zuerst wird nur so viel Impfstoff verfügbar sein, um mit der Immunisierung der am höchsten gefährdeten Personengruppe beginnen zu können.“

Mit der Zulassung des ersten Impfstoffs durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (Ema) wird am 21. Dezember gerechnet, so dass voraussichtlich am 27. Dezember mit den Impfungen begonnen werden kann. Die höchste Prioritätsstufe haben dabei unter anderem Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeeinrichtungen, über 80-Jährige und auch medizinisches und pflegerisches Personal, das durch die Arbeit besonders stark gefährdet ist sich anzustecken.

Insgesamt fallen in München rund 120.000 Menschen in diese höchste Prioritätsstufe. In der ersten Auslieferung soll München zirka 90.000 Impfdosen erhalten, mit denen 45.000 Menschen die nötige Zweifach-Impfung im Abstand von drei Wochen erhalten können. Daher wird zunächst ausschließlich mit mobilen Teams geimpft.

Die stationäre Impfung der über 80-Jährigen in der Messe Riem wird voraussichtlich Ende Januar oder Anfang Februar starten. Gegenwärtig ist vorgesehen, diese Personengruppe per Anschreiben aufzufordern, sich zur Terminvereinbarung an eine Telefon-Hotline zu wenden oder online Termine zu vereinbaren. Gegebenenfalls können sich die Angehörigen der hohen Altersgruppen hierbei von Angehörigen oder Bekannten unterstützen lassen.

Nach Einschätzung des Bundesgesundheitsministeriums wird vor dem Sommer keine Impfung der breiten Bevölkerung möglich sein. Deshalb weist das Gesundheitsreferat darauf hin, dringend weiterhin die Abstands- und Hygieneregeln zu verfolgen und Kontakte weitestgehend zu beschränken.

Lesen Sie auch: Aicher und MKT erhalten Zuschlag für Impfzentrum in München – Mobile Einheiten für Alten- und Pflegeheime