Damit die Bierpreisbremse greift, hat die Oettinger Brauerei überraschend eine Konzession für ein Bierzelt auf dem Oktoberfest erhalten. 4,95 Euro soll die Maß Bier auf der Wiesn kosten. Was halten die Leser vom Stadtmagazin München 24 von dem Schritt der Stadt München, um mit dieser Maßnahme die Münchner Brauereien zu veranlassen, vernünftige Bierpreise auf für das Oktoberfest-Märzen festzusetzen. April, April!

Brauerei Oettinger auf dem Oktoberfest München (c) Bolero istockphoto.com
Brauerei Oettinger auf dem Oktoberfest München
(c) Bolero istockphoto.com

(Update 2.4.2017) Es war natürlich ein Aprilscherz, wie die meisten erkannt haben. Einige gaben dazu auch witzige Kommentare ab. So schreibt auf Facebook Tom Brüderl aus Landshut: “Zugleich gilt aber Trinkzwang in diesem Zelt, keiner unter 12 Maß geht da raus, äh griacht da raus!”. Und Peter Schmid reagiert so: “Genau und im Augustinerzelt gibt’s dazu Labskaus”. Harald Stinyl hat angesichts der vermeintlichen Oettinger-Invasion auf der Wiesn auf Twitter gleich den Zeigefinger gehoben und geschrieben: “Mit sowas scherzt man nicht.”

Tatsache ist, dass in der Oktoberfest-Satzung festgeschrieben ist, dass nur traditionelle Münchner Großbrauereien Wiesn-Bier auf dem Oktoberfest ausschenken dürfen. Also hat Oettingen hier keine Chance. Tatsache ist auch, dass die Idee der Bierpreisbremse, die sich Wiesn-Chef  Josef Schmid ausgedacht hat, an sich grundsätzlich durchaus auch als April-Scherz geeignet wäre.

 

(1.4.2017) Bis zu 10,70 Euro kostet die Maß Bier auf dem Oktoberfest. Eine stolze Summe, findet nicht nur die Landeshauptstadt München. Um den hohen Preisen Paroli zu bieten, hat die Oettinger Brauerei eine Konzession für ein Festzelt beantragt und diese als siebte bayerische Brauerei auch überraschend erhalten. In der „Oettinger Bierhalle“ soll die Maß für günstige 4,95 Euro gezapft werden. Die Konzession ist integraler Bestandteil des Plans von Josef Schmid, Zweiter Bürgermeister der Landeshauptstadt, die Preise auf dem Oktoberfest nicht weiter ausufern zu lassen. Aus diesem Grund hatte er bereits die so genannte Bierpreisbremse verfügt. Demnach darf die Maß in den nächsten drei Jahren nicht mehr als im vergangenen Jahr kosten.

„Wir waren vollkommen perplex, als wir die Einladung der Stadt München erhalten haben, mit einem eigenen Zelt nach München zu kommen“, sagt Jörg Dierig, Geschäftsführer der Oettinger Brauerei. „Der Wiesn tut es sicher gut, wenn eine bayerische Brauerei mehr, die noch in Familienbesitz ist, vertreten ist. In puncto Qualität unterscheiden wir uns von den hochpreisigen Brauereien übrigens nur darin, dass unser Bier garantiert frei von Gentechnik ist.“ Weil das Unternehmen eine eigene Lkw-Flotte besitzt und kein Geld für teure Fernsehwerbung ausgibt, kann die Brauerei ihr Bier nicht nur zum unschlagbar günstigen Preis anbieten, sondern den Maßkrug sogar bis zur Eichmarke füllen. „Wir haben gehört, dass das auf der Wiesn nicht üblich ist, brechen aber ganz bewusst mit dieser Tradition“, so Dierig.

Speziell für das Oktoberfest hat die Brauerei die Rezeptur für das Oettinger Wiesn Hell entwickelt, das mit mehr Stammwürze und einem höheren Alkoholgehalt (6 Prozent) überzeugt. Das Unternehmen hat bereits ein Zelt in Auftrag gegeben, das 20.000 Besuchern Platz bieten. Darüber hinaus steht die neu gegründete Wiesn Task Force bereits in Kontakt mit Blasmusik-Kapellen und hat Stellen für Bedienungs- und Sicherheitspersonal ausgeschrieben.