Sonntagmittag um 13 Uhr gingen bei der vierten Ausgabe des Wings for Life World Run zeitgleich 155.288 Läufer in 58 Ländern für ein gemeinsames Ziel an den Start: Querschnittslähmung heilbar zu machen. In München holten sich Sebastian Hallmann und Bianca Meyer mit 68,64 und 51,3 Kilometern den Sieg.

Sebastian Hallmann und Bianca Meyer gewinnen den Wings for Life World Run in Munich, Germany Copyright Foto Flo Hagena, Wings for Life World Run
Sebastian Hallmann und Bianca Meyer gewinnen den Wings for Life World Run in München, Germany Copyright Foto Flo Hagena, Wings for Life World Run

Das Konzept des einzigen globalen Charity-Laufs ist außergewöhnlich: Alle Teilnehmer laufen so lange, bis sie von der beweglichen Ziellinie, dem Catcher Car, eingeholt werden. Dabei wurden zahlreiche Rekorde aufgestellt: Weltweit 1.431.183 zurückgelegte Kilometer, 27 Streckenrekorde und 6,8 Millionen Euro für die Rückenmarksforschung, die über Startgelder und Spenden zusammen gekommen sind. Erstmals kürte sich ein Rollstuhlfahrer zum globalen Wings for Life World Run Champion. Aron Anderson (SWE) gewann in Dubai mit unglaublichen 92,14 Kilometern. Der Läufer mit der am weitesten gelaufenen Distanz ist Bartosz Olszewski (POL) mit 88,06 Kilometern.  

Der Wings for Life World Run bewegt mit seinem einzigartigen Format Menschen auf der ganzen Welt. Auf allen Kontinenten, in verschiedensten Zeit- und Temperaturzonen, trieben die Catcher Cars auch dieses Jahr Hobbyathleten und Profiläufer zu Höchstformen an. Nach über 5,5 Stunden stand der globale Wings for Life World Run Champion fest: Aron Anderson legte im Rollstuhl insgesamt 92,14 Kilometer zurück und sorgte damit für die größte Sensation des Tages. „In einem Rennrollstuhl wäre das eine normale Leistung, aber er hat das entsprechend der Regeln in einem ganz alltäglichen Rollstuhl geschafft, ein fantastischer Erfolg“ so Marc Herremans, Sports Director Wheelchair beim Wings for Life World Run. Mit 88,06 Kilometern sicherte sich Bartosz Olszewski (POL) in Mailand Platz zwei; Dritter wurde mit 87,16 Kilometern Lemawork Ketema (AUT) in Wien. Die längste Strecke (68,21 Kilometer) bei den Frauen legte weltweit Dominika Stelmach (POL) in Santiago de Chile zurück. 

In München hatten sich 10.000 Teilnehmer für den Lauf im Olympiapark angemeldet. Mit dabei: Schauspieler Samuel Koch mit Ehefrau Sarah Elena und Sportgrößen wie Beachvolleyball-Olympiasieger Julius Brink, der dreifache Windsurfweltmeister Philip Köster und die mehrfache Deutsche Meisterin über 5.000 und 10.000 Meter, Sabrina Mockenhaupt. Hierzulande freuten sich Bianca Meyer (51,3 km) und Sebastian Hallmann (68,64 km) über ihre nationalen Bestleistungen. „Ich bin überwältigt von diesem Ergebnis, damit hätte ich nicht gerechnet. Der heutige Wings for Life World Run war der längste Dauerlauf meines Lebens. Die letzten Kilometer waren richtig hart“, so der glückliche Gewinner. „Nächstes Jahr werde ich wohl in Melbourne starten.“ 

Der Frankfurter Florian Neuschwander, der sagenhafte 2.168 Läufer in seinem eigenen „Run with the Flow“-Team versammelte, startete selbst in Mailand. Dort rechnete er sich aufgrund der Bedingungen bessere Chancen aus. Am Ende einer top Leistung landete Neuschwander in Italien mit 83,49 Kilometern auf Platz drei, was einen hervorragenden sechsten Platz im globalen Ranking bedeutet.