Am ersten Wochenende sind nur 500.000 Besucher auf das Oktoberfest gekommen. Das bedeutet eine Halbierung gegenüber dem letzten Jahr. Nachbessern musste die Festleitung auch bei den Einlaßkontrollen, wo es Probleme mit den kurzfristig neu engagierten Ordnern gegeben hat.

Besuchereinbruch auf dem Oktoberfest 2016 in München
Besuchereinbruch auf dem Oktoberfest 2016 in München

Nur eingefleischte Wiesn-Fans haben sich trotz Dauerregen und Kälte nicht abhalten lassen, am ersten Wochenende auf das Oktoberfest zu gehen. Die Stadt München als Veranstalter schätzt die Besucherzahl auf 500.000 (Vorjahr: 1 Million). Entsprechend hat es auch einen Einbruch beim Bierkonsum gegeben. “Nach Angaben der Festwirte belief sich der Bierkonsum gemäß der Besucherzahl.”, so die nüchterne Bilanz der Wiesn-Pressestelle. Erfahrungsgemäß gilt: Auf jeden Wiesn-Besucher entfällt eine Maß Bier. Wurden im letzten Jahr noch eine Million Maß eingeschenkt, flossen in diesem Jahr 500.000 Maß Bier in die wenig durstigen Kehlen.  Lediglich mit dem Speisenumsatz können die Wiesnwirte einigermaßen zufrieden sein. Der Gradmesser hier ist die Anzahl der verspeisten Ochsen in der Ochsenbraterei. Mit 9 Ochsen war es nur einer weniger als am ersten Wochenende im letzten Jahr.

Gewaltig nachbessern mussten die Festleitung und die Behörden bei den zusätzlich engagierten Sicherheitsdiensten an den Eingängen. “Bei den neu engagierten Ordnern an den Eingängen ergaben sich im Lauf des ersten Tages Anlaufschwierigkeiten. Die Festleitung hat diese Unregelmäßigkeiten gemeinsam mit der Münchner Polizei und den Sicherheits- und Ordnungsbehörden bereits am ersten Tag erkannt. Die Polizei unterstützt deshalb seit Samstag Nachmittag die Kontrollen an den Eingängen, bis sich das System eingespielt hat.”,  so die Festleitung und das Kreisverwaltungsreferat (KVR) in einer gemeinsamen Presseerklärung. Grund dafür dürfte sein, weil die Intensität der Einlasskontrollen je nach Standort völlig unterschiedlich war. Wurden am einen Ende Besucher auch körperlich abgetastet, konnten am anderen Ende trotz Verbot auch Besucher mit größeren Gepäckstücken nach einer oberflächlichen Kontrolle problemlos passieren. Die Ordnerzahl wurde nochmals erhöht und die kontinuierliche Kontrollqualität optimiert. Besonders zu hapern scheint es dabei bei Führungsstruktur der Einsatzleitungen der neu engagierten privaten Sicherheitsdienste. Hier hat die Festleitung in Abstimmung mit Polizei und KVR bereits organisatorische und auch personelle Konsequenzen veranlasst.

Nass ist des den Marktkaufleuten und Schaustellern reingegangen. Der Straßenverkauf ist nur sehr schleppend verlaufen. Angesichts des Dauerregens am ersten Wochenende waren im Souvenirverkauf Hüte, Regenschirme und Regenumhänge die Renner. Bei den Fahrgeschäften kam es zu erheblichen Umsatzeinbußen.

Robert Allmeier